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151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona
Autoren: Dämonenkiller
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Klette.
    „Wieso die Presse", winkte Wilcox ab. Er drehte einen der Erzbrocken zwischen den Fingern und kratzte an dessen Oberfläche. „Steve ist der einzige in diesem Kaff, der über genügend Erfahrung mit Gold verfügt. Außerdem ist er mein Freund."
    „Ich weiß nicht", erwiderte Cathy. „Ich fürchte, daß dieses Gold unser Leben verändern wird." Erneut verspürte sie den eigenartigen Kopfschmerz, dieses Ziehen in den Schläfen, das seit kurzem in unregelmäßigen Abständen auftrat. Als sie den Wohnraum verließ, wurde es jedoch schlagartig besser.
    „Hoffentlich verändert sich einiges", rief Jason ihr hinterher. Seine Stimme klang frostig. „Hast du überhaupt eine Ahnung, was es bedeutet, reich zu sein?"
    Cathy wollte zu einer ebenso heftigen Erwiderung ansetzen, als sie vom Pochen an der Haustür unterbrochen wurde.
    „Mach schon auf!" herrschte Jason sie an.
    Cathy zuckte die Schultern. Mit ihrem Freund war heute wohl nichts mehr anzufangen.
    Steve Moreno stand draußen und trat ungeduldig von einem Bein auf das andere. Mit einem hastigen „Tag, wo ist er?" stürmte er an der Frau vorbei.
    „Hier!" rief Wilcox aus dem Wohnraum.
    „Sag mal, habe ich am Telefon richtig gehört? Es geht um Lost-Dutchman? Das haben schon genügend andere vor dir behauptet. Mir liegt nichts an einer neuen Ente."
    „Du sollst nichts schreiben, Steve."
    „Aber… "
    „Hier! Fang!" Jason Wilcox warf dem Reporter, der instinktiv zupackte, einen Erzbrocken zu. Morenos Augen wurden zusehends größer.
    „Das ist… "
    „… Gold", nickte Wilcox. „Natürlich. Was dachtest du?"
    „Gib mir einen Drink."
    „Bedien dich. Du weißt, wo die Bar ist."
    Der Reporter ließ das Erz nicht aus der Hand. Er schenkte sich einen doppelten Whisky ein und schüttete den Inhalt des Glases dann in einem Zug hinunter.
    „Verdammt", entfuhr es ihm. „Woher hast du das?"
    „Gefunden."
    „So etwas liegt nicht auf der Straße herum. Wenn du willst, daß wir Freunde bleiben…"
    „Ich will, daß du den Brocken analysierst."
    „Du weißt wirklich nicht, woher er stammt?"
    „Hätte ich dich sonst hergebeten?"
    Über Morenos Gesicht huschte ein zuversichtliches Grinsen. „Du erwartest natürlich keinen reinen Freundschaftsdienst", sagte er. „Zwanzig Prozent erscheinen mir angemessen."
    Im ersten Moment wollte Wilcox aufbrausen. „Du bist ein Mistkerl", fauchte er. „Aber was soll's", fügte er versöhnlich hinzu. „Es dürfte genügend für uns beide da sein. Bis morgen früh erwarte ich von dir eine genaue Analyse - Gesteinszusammensetzung, Staub und eventuell Blütenpollen, die auf eine bestimmte Region hinweisen."
    „Dafür brauche ich mindestens drei oder vier Tage", widersprach Moreno.
    „Morgen", beharrte der Fluglehrer. „Ich weiß, wie gut dein Labor ausgestattet ist."

    An diesem Abend war Steve Moreno für niemanden mehr zu sprechen, nicht einmal für seine Frau und seine acht und zehn Jahre alten Söhne. Das Labor war sein Hobby, in das er schon ein beträchtliches Vermögen investiert hatte. Manche hielten ihn deshalb für einen Spinner, aber hin und wieder hatten der Sheriff von Tortilla Flat oder sogar die Polizei von Phoenix einen Auftrag für ihn, und solche Tage erfüllten ihn dann mit Genugtuung und der Gewißheit, daß er gebraucht wurde. Die großen Polizeilabors arbeiteten oft zu umständlich und zu langwierig, und für Steve sprangen meist einige gut honorierte Artikel heraus.
    Moreno konnte wie ein Besessener arbeiten. Zwanzig oder gar dreißig Stunden ohne Schlaf machten ihm wenig aus. Eigentlich hätte er mit diesen Fähigkeiten längst bei einer der großen Zeitungen in New York City, Washington oder San Francisco angestellt sein können, doch er besaß auch so sein Auskommen und, was weit schwerer wog, er liebte die Einsamkeit um Tortilla Flat. Daß seine Frau und sogar die beiden Kinder anderer Ansicht waren, ignorierte er.
    Den Goldklumpen hatte keiner gesehen. Als Steve das Haus betreten hatte, war Helen gerade damit beschäftigt gewesen, die Kinder ins Bett zu bringen. Wahrscheinlich war ihr sein Kommen sogar entgangen.
    Zuallererst vergewisserte er sich, daß er keinem Betrug aufsaß. Aber das Gold war echt - noch dazu in einer Reinheit, wie es seines Wissens nie zuvor in solcher Menge gefunden wurde. Der vor ihm liegende Brocken war ein Vermögen wert. Steve konnte den Blick nicht abwenden.
    Unbemerkt schlich sich etwas Fremdes in seine Gedanken und nistete sich darin ein. Steve wurde erst
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