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151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona
Autoren: Dämonenkiller
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getötet. Nun weilten sie selbst nicht mehr unter den Lebenden. Der Dämon hatte ihre Seelen ebenso in sich aufgenommen wie die Seelen jener Unglücklichen, die ihm während der langen Gefangenschaft Nahrung gewesen waren.
    Noch fühlte er sich längst nicht wiedererstarkt. Aber der Anfang war gemacht.

    Fehlzündungen ließen das beruhigend gleichmäßige Brummen des Motors ersterben. Von der Pilotenkanzel der einmotorigen Cessna aus war zu sehen, wie der Propeller eine Weile nachdrehte und schließlich fast zum Stillstand kam. Nur der Fahrtwind hielt ihn noch in Bewegung.
    „Laß den Blödsinn, Jason", schimpfte die hübsche Frau auf dem Kopilotensitz. „Sobald wir an Höhe verlieren, kommen wir den Bergen gefährlich nahe." Ihr Blick streifte den Höhenmesser, der augenblicklich noch bei knapp 7000 Fuß stand. Die Nadel begann bereits zitternd abzufallen.
    Jason Wilcox antwortete nicht. Er schien überhaupt nicht gehört zu haben, daß die Frau mit ihm sprach. Verbissen starrte er auf die Armaturen und versuchte, den Motor wieder zu starten.
    „Wenn du glaubst, daß ich auch nur einen Finger rühre, hast du dich getäuscht, mein Lieber." Demonstrativ verschränkte Cathy Brown die Arme vor der Brust. Sie kannte den Fluglehrer Jason zwar erst seit vier Wochen, aber das war lange genug, um alles über seine mitunter recht eigenwilligen Methoden gehört zu haben, mit denen er Schülerinnen die „Angst vor dem Fliegen" nahm.
    „Was hast du gesagt?" Nur flüchtig blickte er auf.
    Siedendheiß durchfuhr es Cathy. Wilcox war ein Mann nach ihrem Geschmack - davon hatte sie sich überzeugen können, als sie zum erstenmal miteinander intim geworden waren. Sollte nun alles vorbei sein? Sie begann zu zittern, als sie sah, daß der Höhenmesser mittlerweile auf 6600 Fuß abgefallen war. Die speziell ausgerüstete und umgebaute Cessna neigte die Nase zunehmend tiefer. „Jason, was ist los?"
    Er antwortete mit einem unfeinen Ausdruck, wie er ihn unter normalen Umständen wohl nie benutzt hätte.
    Die Frau schluckte krampfhaft. Wenn sie sich recht entsann, hatte es schon unmittelbar vor dem Start in Tucson Schwierigkeiten mit der Elektronik gegeben. Aber gleichwohl bei Flugzeugen wie bei Frauen war Jason ein „alter Hase", den Probleme nur reizten. Den Gipfel des immerhin 9157 Fuß hohen Mount Lemmon in Santa Catalina Mountains hatte er im Meterabstand überflogen, war dann im Sturzflug auf den San Pedro River hinabgestoßen und hatte etlichen Autofahrern auf der parallel zum Fluß verlaufenden Straße einen gehörigen Schrecken eingejagt. Und immer hatte er gelacht.
    Jetzt war er ernst. „Ich kriege diese verdammte Kiste nicht klar", stieß er wütend hervor. „Das ist nun dein Part, Cathy."
    „O nein", wehrte sie ab. „Wenn du es nicht schaffst, wie sollte ich…"
    Flughöhe noch 6000 Fuß. Sie befanden sich über den Superstition Mountains, den AberglaubenBergen. Für eine halbwegs passable Notlandung gab es kaum eine Chance.
    „Meine gesamte Steuerung ist im Eimer", erklärte Jason hastig. „Weiß der Teufel, welche Sicherung durchgebrannt ist. Cathy, du mußt es versuchen." Das Flugzeug besaß zwei voneinander unabhängige Systeme, von denen Wilcox selbst eines nachträglich eingebaut hatte.
    „Tauschen wir den Platz", schlug Cathy vor. Sie hatte erst einige Flug stunden hinter sich. Viel zu wenige, wie sie fand.
    „Wie sollen wir das machen?" wehrte Jason spontan ab.
    Die Frau seufzte ergeben. Ihr Verdacht, daß er sie zum Narren hielt, gewann wieder an Nahrung. Aber wenn dem wirklich so war, sollte er sich wundern. Dann würde sie es ihm mit gleicher Münze heimzahlen.
    Bei ihrem dritten Versuch zündete der Motor, und der Propeller sprang wieder an. Cathy atmete hörbar auf.
    „Gut gemacht, Schatz", sagte der Fluglehrer. „Hoffentlich bringst du uns auch genauso gut nach Hause."
    „Ich…?"
    „Wer sonst? Den Fehler in der Anlage kann ich erst suchen, wenn wir heil wieder runter sind."
    „Ich habe keine Ahnung, wie der Vogel zu landen ist."
    „Du hast doch mich. Also vorwärts. Ich werde dir sagen, was zu tun ist."
    Bis Tortilla Flat waren es nur wenige Meilen. Cathy nickte verbissen. Sie hätte sich nicht träumen lassen, daß der Ausflug nach Tucson für sie solche Folgen haben würde.
    Der Krumme Berg kam in Sicht. Aus dem Dialekt der Indianer ergab sich aber noch eine zweite Übersetzung, die soviel bedeutete wie Berg-mit-dem-etwas-nicht-stimmt.
    Die Gelegenheit, war passend, die Wahrheit
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