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1507 - Das Blut-Juwel

1507 - Das Blut-Juwel

Titel: 1507 - Das Blut-Juwel
Autoren: Jason Dark
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wie verbringen wir den angebrochenen Abend?«
    »Das kannst du dir aussuchen. Entweder hier oder bei dir oben.«
    »Ich überlasse dir die Entscheidung.«
    »Wunderbar.« Ich hatte mich längst festgelegt und mich dafür entschieden, eine Etage höher zu gehen. Nichts gegen die größere Wohnung hier unten, aber in der ersten Etage fühlte ich mich wohler, weil alles kleiner und damit auch intimer war.
    Mein Handy meldete sich plötzlich, das ich sicherheitshalber immer bei mir trug. Es war mal wieder der falsche Zeitpunkt. Ich hätte es auch abstellen können, hatte es aber vergessen und schaute auf das Display, um die Nummer abzulesen.
    Sie war mir unbekannt.
    Ich meldete mich trotzdem und hörte zunächst mal ein heftiges Atmen und dann die hektische Stimme einer Frau.
    »Bin ich froh, dass ich dich erreiche, John!«
    »Purdy?«, fragte ich.
    »Ja.«
    »He, das ist ja eine Überraschung! Aber was, zum Teufel, treibt dich dazu, mich zu solch später Stunde anzurufen?«
    »Nicht die reine Freude.«
    »Okay, was ist los?«
    »Wir könnten Ärger bekommen. Das heißt, ich habe ihn schon.« Sie musste nach Luft schnappen. »John, ich bin da in eine Geschichte hineingeraten, die unglaublich klingt. Das kannst du dir nicht vorstellen. Das ist der reine Wahnsinn.«
    »Und was ist passiert?«
    »Das könnte ich dir am Telefon zwar erklären, aber es wäre wirklich besser, wenn du zu mir kommen würdest. Ich stecke, und das ist keine Übertreibung, in einer verdammten Klemme.«
    Ich sagte zunächst nichts. Allerdings kannte ich meine Freundin, die Staatsanwältin Purdy Prentiss, gut genug, um zu wissen, dass sie mir keinen Bären aufband. Wenn sie um diese Zeit anrief und mich bat, zu ihr zu kommen, dann brannte womöglich der Baum.
    »Ist es sehr eilig?«
    »Bitte, John.«
    »Okay. Kannst du mir einen Tipp geben?«
    »Ich befinde mich indirekt in der Gewalt einer fremden Macht. So muss ich es leider sehen.«
    »Dämonen?«
    »Es sieht so aus.«
    »Gut. Ich bin schon so gut wie unterwegs. Momentan halte ich mich bei Jane Collins auf. Der Weg zu dir ist nicht besonders weit. Ich nehme ein Taxi…«
    ***
    Ich gab Purdy noch den Rat, ruhig zu bleiben, was man vor ihr auch verlangen konnte, denn sie war eine ungewöhnliche Frau, die bereits ihr zweites Leben führte. Das erste hatte sie vor sehr langer Zeit in Atlantis verbracht. Hin und wieder war sie in gefährliche Fälle hineingeraten, und bei einem hatte ihr Partner sein Leben verloren.
    Als ich das Handy wieder wegsteckte, hatte Jane bereits reagiert und ein Taxi bestellt.
    Ich hob die Schultern. »Tut mir leid, Jane, aber wenn Purdy Prentiss anruft und um Hilfe bittet, dann ist ihr nicht nur der Kaffee übergekocht.«
    »Ja, ich weiß. Dafür kenne ich sie zu gut. Soll ich mit dir fahren?«
    »Nein, lass mal. Sollten wir Hilfe benötigen, gebe ich Bescheid.« Ich hob die Schultern. »Wahrscheinlich handelt es sich wieder mal um eine Atlantis-Geschichte, und damit habe ich schließlich meine Erfahrungen sammeln können.«
    »Dann mach’s mal gut.« Sie hatte den Satz gesagt, weil das Taxi schon vor der Tür stand. In der Stille war die Ankunft des Wagens deutlich zu hören gewesen.
    Jane brachte mich noch bis zur Tür, und wenig später saß ich im Wagen.
    Der Fahrer lächelte freundlich und betrachtete mich zugleich etwas distanziert.
    »Wohin, Sir?«
    Ich nannte ihm die Adresse. Wir fuhren los. Das Haus mit Jane in der offenen Tür entschwand meinen Blicken. Ich horchte nach innen und achtete dabei auf mein Bauchgefühl.
    Es war vorhanden.
    Aber es war nicht positiv, und ich dachte daran, dass mich der Job wieder in seinen Fängen hielt…
    Beide waren wir erleichtert, als wir uns sahen. Purdy Prentiss, weil sie mich die Treppe hoch auf sie zulaufen sah, und ich, weil die Staatsanwältin unversehrt vor ihrer Haustür stand.
    Wir fielen uns in die Arme, und ich spürte, wie sehr Purdy zitterte. Das Geschehen musste sie schon verdammt hart mitgenommen haben.
    »Komm erst mal rein, John.«
    Das tat ich gern und folgte der Staatsanwältin in das Wohnzimmer, wo es aussah wie immer. Es gab keine Kampfspuren zu sehen. So war es für mich schwer vorstellbar, dass sich Purdy in einer lebensbedrohlichen Lage befunden hatte.
    Ich kannte mich in der Wohnung aus, brauchte sie nicht zu durchsuchen und auch nicht auf den breiten Balkon zu gehen. Dafür holte ich mir aus der Küche eine Flasche Wasser und setzte mich in einen bequemen Sessel. Purdy Prentiss saß mir gegenüber.
    Sie
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