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1507 - Das Blut-Juwel

1507 - Das Blut-Juwel

Titel: 1507 - Das Blut-Juwel
Autoren: Jason Dark
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gesprochen, aber sie stießen ins Leere. Purdy besaß nicht mal mehr die Kraft, sich aus dem Sessel zu erheben. Sie starrte auf den Ringfinger an der linken Hand, an dem noch immer der verdammte Ring wie angegossen saß.
    Jetzt waren auch ihre letzten Zweifel zur Seite gewischt worden, dass es sich bei dem Inhalt um Blut handeln könnte. Das musste einfach so sein.
    Diese dickliche Flüssigkeit war Blut, aber es war nicht ihres. Sie konnte sich jetzt vorstellen, dass es dem verurteilten Mörder gehörte. Er hatte den Ring mit seinem Blut gefüllt, und das sah sie als schlimm an. Seine letzte Rache…
    Aber da gab es trotzdem noch genügend Fragen, die offen blieben.
    Was hatte sein Blut mit dem ihren zu tun?
    Nur darauf hatte ihre Frage letztendlich gezielt, doch eine Antwort hatte sie nicht erhalten. Die musste sie selbst finden, und sie zerbrach sich darüber den Kopf.
    Nein, sie musste passen und sich wieder um den Ring kümmern.
    Purdy unternahm einen erneuten Versuch, ihn vom Finger zu streifen, doch abermals schaffte sie es nicht.
    Sie dachte daran, den Finger nass und durch Seife glatt zu machen. Das war ein alter Trick, aber auch das würde nichts bringen, sie wusste es schon im Voraus.
    So musste sie, wenn sie den Ring loswerden wollte, ihn einfach zerstören.
    Ja, das war die Möglichkeit. Sie würde den Ring gegen einen Widerstand schlagen, der härter war als das Schmuckstück.
    So schnell und auch überhastet sie das Geschenk angenommen hatte, so rasch wollte sie es auch wieder loswerden.
    War es wirklich überhastet gewesen?
    Bei diesem Gedanken stutzte sie und geriet ins Grübeln. Sie konnte nicht so recht daran glauben. Es war nicht überhastet gewesen, auf keinen Fall, aber wenn sie sich auf die nahe Vergangenheit konzentrierte, so wurde ihr bewusst, dass sie gar nicht anders gekonnt hatte. Da hatte es schon einen leichten Druck gegeben, dem sie hatte nachgeben müssen. Dieser Druck war natürlich von außen gekommen, und sie ging davon aus, dass Arnos Price daran die Schuld trug.
    Blut zu Blut - sein Blut zu ihrem Blut…
    ***
    Sie schüttelte sich, als sie daran dachte. Das durfte einfach nicht sein!
    Diese Aussage war klar. Sie ließ auch keine Interpretation zu, denn sie besagte, dass ihr Blut womöglich mit dem identisch war, das in den Adern des Mörders floss.
    Unmöglich!
    Oder doch nicht?
    Fast fauchend holte die Staatsanwältin Luft, als ihr ein anderer Gedanke kam. Und der hing mit ihrem ersten Leben zusammen.
    Das erste hatte sie in Atlantis gelebt, und sie war längst nicht die einzige Person gewesen, die nach zehntausend und mehr Jahren wiedergeboren worden war, aber nicht als wilde Kriegerin.
    Auch ihr Partner war ein Atlanter gewesen.
    Und dieser Killer?
    Ihr wurde erneut heiß, als sie daran dachte, und jetzt stieg ihr das Blut sogar in den Kopf. Sie bekam warme Ohren, ihr Speichel schmeckte plötzlich nach Galle, und das große Zittern überkam sie.
    Es gab also die Verbindung zwischen dem Mörder und ihr. Und die lag in einem längst versunkenen Kontinent begründet. Das zu begreifen fiel ihr nicht schwer, aber sich damit anfreunden zu müssen, war schon ein verdammtes Problem. Sie würde sich weiterhin mit dem Mörder beschäftigen müssen und stellte sich jetzt sogar die Frage, ob er durch den Knast wirklich außer Gefecht gesetzt worden war.
    Nein, nicht er!
    Sie glaubte es nicht mehr. Eine Zelle konnte ihn zwar körperlich gefangen halten, aber…
    ***
    Sie schluckte hart. Womöglich waren seine Gedanken so stark, dass sie einen Weg aus der Zelle fanden - falls es ihm gelang, seine alten Kräfte einzusetzen.
    Es sah alles andere als gut für sie aus, und sie fühlte sich in der eigenen Wohnung wie eine Gefangene. Sie hatte recht lange in ihrem Sessel verbracht, fühlte sich steif und irgendwie eingeklemmt und wollte einfach weg.
    Purdy Prentiss stemmte sich in die Höhe. Als sie stand, merkte sie, dass ihre Knie zitterten. Sie musste sich erst mal zusammenreißen, um gehen zu können.
    Das schaffte sie auch, aber sie kam sich dabei vor wie ein kleines Kind.
    Der Weg führte sie ins Bad, das sehr hell und auch geräumig war. Dort schaltete sie das Licht ein und schloss zunächst die Augen, weil sie geblendet wurde. Danach näherte sie sich dem breiten Spiegel, unter dem ein ebenfalls breites Waschbecken stand.
    Es lag auch Seife bereit, und wieder dachte Purdy daran, den linken Ringfinger damit einzuschmieren.
    Sie schüttelte den Kopf. Sie wusste, dass es ihr auf diese Weise
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