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1507 - Das Blut-Juwel

1507 - Das Blut-Juwel

Titel: 1507 - Das Blut-Juwel
Autoren: Jason Dark
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nie vorgekommen. Ich war sehr gespannt, und deshalb habe ich auch zugestimmt.«
    »Was kann mir dieser Mensch schon schenken? Geld ist es bestimmt nicht. Auch Grundstücke und…«
    »Nein, nein, nichts von alledem. Es ist ein wirklich ungewöhnliches und irgendwie auch ein fantastisches Schmuckstück.«
    »Ein Schmuckstück?«
    Der Anwalt schaute Purdy Prentiss direkt an. »Ja, es ist ein Ring, ein Juwel, das ich aus einem Tresor habe holen lassen.«
    Die Staatsanwältin sagte nichts mehr. Sie saß steif auf ihrem Sessel und fühlte sich wie eine Angeklagte, die darauf wartete, ihren Urteilsspruch hören zu müssen. Kein Muskel zuckte in ihrem Gesicht, und sie hatte das Gefühl, dass eine gewisse Kälte in ihren Körper kroch, die sich immer weiter ausbreitete und auch ihren Atem hemmte.
    Der Notar ließ ihr Zeit, sich von der Überraschung zu erholen.
    Purdy atmete tief aus. Dabei sagte sie: »Es ist also ein Ring, wenn ich Sie richtig verstanden habe.«
    »Genau das.«
    Sie strich durch ihr Gesicht. Eigentlich hatte sie lachen wollen, weil alles so unwahrscheinlich klang und nicht zu glauben war, aber hier saß ein renommierter Notar vor ihr, der sicherlich keine Scherze mit ihr trieb.
    Nach einer Weile flüsterte sie: »Haben Sie den Ring in der Nähe?«
    »Ja.«
    »Das ist gut.«
    Peter Green hob die Augenbrauen. »Zuvor möchte ich Sie jedoch fragen, ob Sie diese Schenkung auch akzeptieren.«
    Purdy überlegte. Sie hatte in den letzten Minuten schon darüber nachgedacht, ob sie es tun sollte oder nicht. Sie ahnte auch, dass mehr dahintersteckte. Einen Ring geschenkt zu bekommen war nichts Besonderes, aber wenn dieses Schmuckstück von einem mehrfachen Mörder stammte, dann war das schon mehr als ungewöhnlich.
    »Sie können auch ablehnen, Mrs Prentiss.«
    »Das ist mir bekannt, Mr Green. Ich habe auch bereits darüber nachgedacht, und ich möchte Ihnen sagen, dass ich ein neugieriger Mensch bin. Nur deshalb werde ich die Schenkung nicht ausschlagen.«
    Der Notar lächelte. »Das ist ausgezeichnet, Mrs Prentiss. Dieser Arnos Price scheint Sie gut zu kennen, denn er ist der Meinung, dass Sie das Geschenk nicht ausschlagen würden.«
    »Wir werden sehen.«
    »Sie müssen aber dabei bleiben. Außerdem ist es nur ein Ring. Sie können ihn ja verkaufen, wobei ich mich schon wundere, dass jemand, den Sie verurteilt haben, Ihnen etwas zukommen lässt. Das stellt eigentlich viele Dinge auf den Kopf.«
    »Ich weiß, Mr Green. Aber denken Sie daran, wie bunt das Leben sein kann.«
    »Da haben Sie allerdings recht.«
    Der Anwalt erhob sich und ging zu seinem Schreibtisch. Purdy schaute dem Mann nach, ohne ihn richtig wahrzunehmen. Das hier war für sie eine völlig neue Situation. Noch nie hatte sie in ihrem Leben so etwas durchgemacht, und sie konnte sich noch immer keinen Grund vorstellen, weshalb Price gerade ihr diesen Ring schenken wollte. Sie hatte mit einem Menschen wie diesen Arnos Price nie etwas zu tun gehabt.
    Abgesehen von den Zeiten des Prozesses.
    Der Notar ging zu einem Safe, der in die Wand eingelassen war. Er war äußerlich nicht als Safe zu erkennen und sah aus wie eine normale Holztür mit einem Schloss, das mit einem Spezialschlüssel geöffnet werden musste.
    Der Notar zog die Tür auf. Er musste nur einmal in den Safe hineingreifen und holte etwas hervor. Es handelte sich um eine kleine Schmuckschatulle, die der Notar nach dem Verschließen des Safes vorsichtig auf seiner Handfläche trug und sie ebenso behutsam auf den Tisch mit der Glasplatte stellte.
    »Das ist es«, sagte Peter Green und ließ sich wieder nieder.
    »Darf ich?«
    »Bitte.«
    Purdy Prentiss nahm die Schatulle an sich. Sie sah sofort, dass sie sich leicht öffnen ließ, und schnell hatte sie den Deckel in die Höhe geklappt.
    Das Innere der Schatulle war mit Samt ausgelegt, der ein weiches Polster bildete. In der Mitte gab es noch eine Vertiefung, und dort schimmert Purdy das Schmuckstück entgegen.
    Es war ein Ring, und er war nicht unbedingt klein. Ein blutroter Stein lag in einer Fassung aus Gold, und Purdy stellte fest, dass dieser Ring für ihre Finger eigentlich zu groß war. Momentan war es in, größere Schmuckstücke zu tragen, das stimmte wohl, doch die Staatsanwältin gehörte zu den Frauen, die nicht unbedingt scharf auf derartige Schmuckstücke waren, denn freiwillig hätte sie sich einen solchen Ring niemals gekauft.
    Als sie den Blick hob, stellte sie fest, dass der Notar sie beobachtete. Er wartete auf ihre Antwort
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