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1502 - Die letzte Frist

Titel: 1502 - Die letzte Frist
Autoren: Unbekannt
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dich geweigert, mit den Kosmokraten zusammenzuarbeiten. Du hast dein Amt als Ritter der Tiefe niedergelegt. Hast du wirklich geglaubt, daß die Mächte jenseits der Materiequellen eine solche Zurückweisung einfach hinnähmen? Daß sie kommentarlos zur Tagesordnung übergingen? Onein.
    Die Strafe kommt spät, aber sie kommt!"
    „Ich war nicht der einzige, der den Kosmokraten den Dienst aufkündigte", antwortete Perry Rhodan. „Atlan und Jen Salik waren ebenso müde wie ich, weiterhin Ritter der Tiefe zu sein."
    „Ob Atlan je ein echter Ritter war, bleibt dahingestellt. Die Ritterweihe hoch oben in der Mauer von Starsen muß nicht unbedingt gültig gewesen sein." Pure Gehässigkeit klang jetzt aus Bulls Worten. „Jen Salik ist verschwunden, vergeistigt, tot oder sonst irgend etwas - auf jeden Fall nicht mehr greifbar. Bleibst du, Rhodan! Gegen dich richtet sich der Zorn der Kosmokraten, und unter deiner Fehlentscheidung haben wir alle zu leiden."
    Perry Rhodan erhob sich mit einem Ruck. „Reginald, diese Unterhaltung führt zu nichts", sagte er ernst. „Ich halte es für besser, wenn du jetzt gehst."
    „Aha, du weichst meinen Fragen aus!" Bull machte es sich in seinem Sitz demonstrativ bequem und schlug die Beine übereinander. Er blickte den Freund herausfordernd an. „Du willst über diese Dinge nicht reden, weil du genau weißt, daß wir ..."
    Mit einem Schritt stand Perry Rhodan an seiner Seite, packte ihn am Kragen und hob ihn aus dem Sessel. „Raus!" sagte er nur.
    Rhodan transportierte ihn bis zur Tür, die sich bereitwillig öffnete. Er lockerte den Griff.
    Bull schien inzwischen eingesehen zu haben, daß er hier nichts mehr ausrichten konnte. Er setzte noch einmal zum Sprechen an, aber Rhodan schnitt ihm kurzerhand das Wort ab. „Komm später wieder vorbei und entschuldige dich für den Unsinn, den du von dir gegeben hast", sagte er barsch.
    Dann trat er zurück. Die Tür schloß sich automatisch.
     
    *
     
    Der Zwischenfall beschäftigte ihn mehr, als er sich selbst gegenüber wahrhaben wollte.
    Er hatte ein paar Stunden ruhen wollen. Statt dessen hielt die Unruhe ihn wach. Mehrmals war er drauf und dran, sich mit Reginald Bull in Verbindung zu setzen, um zu erfahren, was es mit seiner ungerechtfertigten und irrationalen Tirade auf sich hatte. Im letzten Augenblick schrak er immer wieder zurück. Er wußte nicht, was über den Freund gekommen war, und zog die Möglichkeit in Erwägung, daß ein ernsthafter Bruch entstehen könnte, wenn er sich immer noch in derselben Stimmung befände.
    Vielleicht bewirkte die Aussicht, am Ende dieses Tages den Zellaktivatoren abgeben zu müssen, eine Art Koller. Sosehr das Verhalten des Freundes ihn auch erbost hatte: Perry Rhodan war noch immer der Ansicht, daß es möglich sein müsse, den langen Weg, den sie seit knapp 2 800 Jahren gemeinsam gegangen waren und der in wenig mehr als siebzig Stunden enden würde, anständig und in zivilisierter Weise hinter sich zubringen.
    Er war froh, als nach knapp zwei Stunden der Interkom sich meldete. Auf der Videofläche, die zusammen mit der Verbindung entstand, war der Arkonide zu sehen. „Ich habe, deine Erlaubnis vorausgesetzt, dem Bordrechner soeben einen neuen Satz Koordinaten durchgegeben, die einen Punkt bezeichnen, den er schnellstens durch den Autopiloten ansteuern lassen soll."
    „Was für ein Punkt ist das?" fragte Perry Rhodan. „Einer, an dem ich Wanderer vorzufinden hoffe", antwortete Atlan. „Und was gibt dir diese Hoffnung?"
    „Ich habe mir inzwischen ein paar Gedanken gemacht", sagte der Arkonide. „Ich handle auf eine reine Ahnung hin. Wenn ich recht habe, um so besser. Wenn nicht, haben wir gegenüber der jetzigen Situation auch nichts verloren."
    Rhodan schüttelte den Kopf - nicht um seine Ablehnung zum Ausdruck zu bringen, sondern weil er sich verwirrt fühlte. „Seit neuestem hat es offenbar ein jeder darauf abgesehen, mir so viele Rätsel wie möglich vorzusetzen", sagte Rhodan. „Du willst mir nicht sagen, was für eine Ahnung das ist?"
    Atlan lächelte. „Nicht im Augenblick", antwortete er. „Wenn du dir die Daten anschaust, wirst du rasch genug erkennen, was ich vermute. Aber fürs erste möchte ich die Sache für mich behalten."
    „Einverstanden", gestand Rhodan ihm zu. „Von Zeit zu Zeit haben wir alle unsere kleinen Geheimnisse. Wohin führst du uns?"
    „Zurück in die Hauptebene der Milchstraße."
    „Von dorther sind wir vor ein paar Stunden gekommen!"
    „Ja. Aber wir haben
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