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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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gewesen. Nachdem sie die Sache mit der Vernissage geklärt hatten, war die Konversation nur äußerst schleppend vorangegangen.
    Zwei Menschen konnten sich eben nicht lange unterhalten, ohne dass zwangsläufig genau die Themen zur Sprache kamen, die besser nicht angesprochen werden sollten. Und diese Themen waren erstens »Dämonenjagd«, zweitens »Dämonenjagd«, und drittens das beliebte Thema »Dämonenjagd«.
    Schließlich hatte ihre Mutter sie buchstäblich zur Tür hinaus geschoben, damit sie endlich ihren obskuren Job erledigte.
    Was Buffy immer noch als einigermaßen befremdlich empfand. Es wäre ihr lieber gewesen, ihre Mutter hätte niemals von ihrer zweiten Existenz erfahren. Es war so ...
    Hinter ihr knackte ein Ast. Sie fuhr herum, ging aus der Bewegung heraus in Kampfposition. In einer Hand hielt sie den gezückten Pflock, bereit, blitzschnell zuzustoßen.
    Doch da war nichts.
    »Mann«, sagte eine Stimme, »du stehst aber mächtig unter Strom.«
    Reflexartig sprang Buffy in die Richtung, aus der die Stimme kam, und - sah sich einem bestürzten und um ein Haar aufgespießten Xander gegenüber.
    »Hey, hey, hey! Nimm das Ding runter, Buffy. Ich bin's nur.«
    »Es hätte nicht viel gefehlt und dieses Ding, wie du es nennst, hätte Bekanntschaft mit deinem Innenleben gemacht!«
    »Ja, ja. Ich weiß. Tut mir Leid. Aber ich habe zufällig mitbekommen, dass Will dich wegen Oz hängen gelassen hat, und da dachte ich, du könntest vielleicht ein wenig Gesellschaft gebrauchen. Und da bin ich - der Mann für einsame Stunden.«
    »Cordelia hat dich versetzt, stimmt's?«
    »Ausverkauf bei Neiman Marcus. Heute Abend in Cordelias Nähe zu sein, ist mit Sicherheit riskanter als Vampiren nachzustellen. Apropos Vampire - wie läuft's denn so?«
    »Nichts. Nada. Außer...«
    »Außer was?«
    Buffy schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht genau. Wahrscheinlich bin ich nur ein wenig überreizt. Aber...«
    »Aber was?«
    »Ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass ... irgendetwas ... ich weiß auch nicht... eben, als ich ...«
    »Bitte, Buffy, denk an meine Nerven. Könntest du vielleicht mal einen Satz zu Ende bringen?«
    Buffy strich sich mit einer Hand fahrig durchs Haar. »Ich würd's dir ja gern genauer erklären, aber ich weiß selbst nicht, worüber ich hier eigendich rede! Xander, ich weiß nur, dass hier draußen irgendetwas ist. Ich habe keine Ahnung, wer - oder was - das sein könnte. Und -«
    Beide verspürten plötzlich einen Schauder im Nacken und wirbelten herum. Für den Bruchteil einer Sekunde war da tatsächlich etwas, in den dunklen Schatten nur als vager Umriss auszumachen. Etwas Großes. Und ohne jede Frage etwas Bedrohliches. Dann hörten sie ein Kichern. Ein schrilles, alles andere als freundliches Kichern.
    »Was war das?«, brachte Xander heraus.
    »Ich weiß es nicht«, stieß Buffy zwischen den Zähnen hervor. Sie verstärkte ihren Griff um den Pflock und stapfte los, fest entschlossen, es herauszufinden.
    Doch was immer dort gewesen sein mochte, es war längst verschwunden.

2

    Willow ließ ihre Blicke durch den Raum schweifen und stieß eben zufriedenen Seufzer aus. Nicht ein Geräusch drang an ihr Ohr. Sie hatte die morgendliche Stille in der Schulbibliothek immer geliebt. Alles war so ruhig, so friedlich, hier gab es niemanden, der sie unnötig in Verlegenheit brachte. Und über allem lag der angenehme und verheißungsvolle Geruch geduldig ihrer Entdeckung harrender Bücher.
    Mit der Zeit, besonders nachdem Giles sich hier eingenistet hatte, war dieser Ort für sie zu einem zweiten Zuhause geworden. Genau genommen verbrachte sie hier sogar mehr Zeit als in ihren eigenen vier Wänden. Xander hatte Recht, man sollte hier einen kleinen Kühlschrank aufstellen. Für Getränke und so.
    Der Gedanke an Xander gab ihr einen kleinen Stich. »Schluss damit«, tadelte sie sich selbst. Das war längst Schnee von gestern, aus und vorbei. »Ich bin mit Oz zusammen. Und ich bin glücklich mit ihm. Und Cordelia ist glücklich mit Xander. Glaube ich zumindest ...«
    Nein. Stop. Dieser Gedanke führte eindeutig in die falsche Richtung. Sie sollte es genießen, mit Oz zusammen zu sein. Mit dem süßen, unerschüttlich optimistischen Oz.
    Oz und seine Band. Seine Band, mit der er mehr und mehr Zeit verbrachte ...
    »Die Battle ofthe Bands«, rief sie sich in Erinnerung. »Das ist alles. Danach wird es wieder wie früher sein.«
    Willow nippte an dem Kräutertee, den Giles ihr eingegossen hatte. Nicht
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