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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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schlecht, dachte sie, aber... Ihre Nase empfing den aromatischen Duft von Earl Grey, der am anderen Ende des Tisches in Giles' Tasse dampfte. Vielleicht sollte sie einfach ...
    »Nein, Willow«, sagte Giles, der gerade rechtzeitig wieder auftauchte, um seinen Tee in Sicherheit zu bringen. »Ich möchte nur ungern Buffy erklären müssen, warum ich dir erlaubt habe, ein Aufputschmittel zu konsumieren.«
    Er führte seine Tasse zum Mund, hielt auf halbem Wege inne und bedachte Willow mit einem argwöhnischen Blick.
    »Was suchst du da eigentlich?«
    »Nichts Bestimmtes.«
    Natürlich war Giles nicht so naiv, darauf hereinzufallen. Er war schon zu lange an diesem Ort, um sich noch von irgendwelchen Unschuldsmienen beeindrucken zu lassen. Und schon gar nicht von Willows. Mit einigen schnellen Schritten umrundete der sonst eher diskrete Brite den Tisch und warf einen Blick über Willows Schulter auf den Monitor. Hastig schloss sie den Browser, doch Giles hatte bereits genug gesehen.
    »Willow, ich dachte, das Thema wäre erledigt.«
    »Sie haben gesagt, dass Sie mir die Bücher nicht ausleihen könnten. Davon, dass ich sie mir auch nicht auf anderem Wege besorgen dürfte, war nie die Rede.«
    Giles stieß einen verzweifelten Seufzer aus. »Manchmal wünschte ich ...«
    Doch bevor der Wächter mit einer seiner gefürchteten Standpauken beginnen konnte, flog die Tür auf und Buffy stürzte herein, dicht gefolgt von Xander und Cordelia.
    »Giles, wir haben ein Problem«, begann sie ohne Umschweife.
    »Ein ziemlich großes sogar«, nickte Xander. Mit einem Satz schwang er sich auf den Buchausgabetresen, ließ die Beine baumeln und blickte erwartungsvoll in die Runde. Cordelia nahm am Tisch neben Willow Platz. Nur Buffy stakste unruhig auf und ab, viel zu aufgebracht, um sich hinzusetzen.
    »Da war etwas auf dem Friedhof letzte Nacht«, erklärte sie dem Wächter. »Ich meine, etwas Ungewöhnliches. Und ganz gewiss keiner unserer üblichen toten Freunde. Irgendein großes, hässliches Etwas. Ich habe es nicht genau erkennen können, aber ganz ohne Frage hatte dieses Etwas es auf mich abgesehen. Zumindest hat es mich verfolgt. Und es hat ganz merkwürdig gekichert.«
    »Irgendwie wiehernd«, versuchte Xander einen Beitrag zu leisten, doch die Blicke, die Buffy und Giles ihm zuwarfen, ließen ihn rasch wieder verstummen.
    »Jedenfalls ein ziemlich bedrohlich wirkendes Kichern«, fuhr Buffy fort und konnte sich eines leichten Frösteins nicht erwehren.
    »Und es ging etwas wirklich Übles von ihm aus. Etwas Gieriges, Hungriges.«
    »Interessant«, murmelte Giles. »Und du bist sicher, dass es kein Vampir war?«
    Trotz ihrer Aufregung musste Buffy grinsen. Giles war ganz in seinem Element. Nichts auf der Welt vermochte ihn glücklicher zu machen als die Konfrontation mit bis dato unbekannten mysteriösen Phänomenen aus der Welt der Schatten und Monster. Sie senkte kurz den Blick, schloss in Gedanken eine Wette mit sich selbst ab und hob dann plötzlich den Kopf, fest davon überzeugt, das Bild, das vor ihrem inneren Auge entstanden war, bestätigt zu finden. Und richtig, da war sie - die klassische Giles'sche Denkerpose: Der Bibliothekar stand im Raum wie ein Fels in der Brandung, in der einen Hand die Brille und die andere in der Jackentasche versenkt.
    »Ja«, sagte sie, »absolut sicher.«
    »Und du hast wirklich nichts erkennen können?«, fragte Willow.
    »Nicht mehr als einen vagen Umriss. Eigentlich habe ich es mehr gespürt als gesehen. Den ganzen Abend schon. Und auch schon in der vorherigen Nacht. Als wollte es mich verunsichern. Was immer es auch sein mag, es wird nicht einfach sein, ihm beizukommen.«
    »Es hat dich lediglich verfolgt?«, hakte Giles nach. »Keinerlei feindselige Handlungen?«
    »Ich finde das bereits feindselig genug.«
    »Und es hat gekichert ? Sei mir nicht böse, aber für mich klingt das verdächtig nach Unterstufenschülern«, meinte Cordelia und rümpfte die Nase.
    »Ich bitte dich, Cordelia!«, protestierte Xander. »Wir haben hier ein ernstes Problem.«
    »Ich möchte dir ja nur ungern widersprechen, Xander«, mischte sich Giles ein, »aber ich fürchte, ich muss Cordelia Recht geben.«
    »Echt?«, entfuhr es Cordelia und sie starrte Giles verdutzt an. Dann fiel ihr ein, dass eine derartige Reaktion ganz und gar nicht zu dem Image des coolsten Mädchens der Schule passte. Lässig lehnte sie sich zurück und betrachtete gleichmütig ihre Fingernägel.
    »Ja, echt. Buffy, du weißt, dass ich
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