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1491 - Transit nach Terra

Titel: 1491 - Transit nach Terra
Autoren: Unbekannt
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über die ein normales Wesen nicht nachdenken mußte.
    Die Hände deckten mit aller Kraft seine Ohrmuscheln ab. Nutzlos. Nur das Pochen seines Aktivators bot einen Orientierungspunkt. Daran klammerte er sich fest, so gut er konnte. Flirrend schwoll das Geräusch an, bis es mit einem unglaublichen Knall zerbarst und in alle Richtungen zerfetzte. In seinen Trommelfellen blieb nur leises Mahlen wie von Glassplittern zurück.
    Rhodan lockerte mißtrauisch den Druck seiner Hände. Ja, es war vorbei. Wieder erfüllte Stille den Raum. „Wir müssen uns entschuldigen, Perry Rhodan", sagte Ayshupon stokkend. „Das war der Extremtest. Er dient dazu, die CUEGGEL als Ganzheit zu überprüfen. Eine obligatorische Maßnahme."
    Rhodan wußte, daß der Nakk ihm auswich. Extrem und obligatorisch, diese Worte paßten nicht zusammen. Sie hatten mehr Angst, als sie zugaben. „Wir wußten nicht, daß die Frequenz einem Terraner Schmerzen beteitet", fugte Emzafor, der zweite Nakk, hinzu. Zwischen ihm und Ayshupon herrschte Einverständnis, dessen Basis Rhodan nicht bekannt war. „Wir sind nicht daran interessiert, dich zu quälen."
    Er lachte sarkastisch. Schmerzen war nicht mehr der richtige Ausdruck, denn der Test hätte ihn als Nebenwirkung fast umgebracht. Mit einemmal wurde ihm bewußt, wie fremd dieses Schiff eigentlich war; daß es keine Konstante darstellte, die er präzise berechnen konnte. In diesem Ümfeld ohne sichtbare Bedienungselemente hätte er nicht einmal die Beleuchtung anknipsen können.
    Erneut kam das alte Mißtrauen auf.
    Nakken waren anders. Man durfte ihnen nicht trauen, sondern nur abwarten, sie benutzen. Wesen, deren Geist im 5dimensionalen Bereich zu Hause war, hatten ihre eigene Auffassung von Logik. Frustrierende Objekte für jeden Motivationsforscher, dachte er. Jeder Schlüssel zum Tun der Nakken fehlte.
    Und jetzt war er in ihrer Hand. Vielleicht lag ein überhohes Risiko darin. Eigentlich nicht zu rechtfertigen, doch in seiner ganz persönlichen Sicht der Dinge sinnvoll genug.
    Es gab ein Rätsel, das er lösen mußte... Etwas, das sich Monos nannte und die alte Struktur der Galaxis ausgelöscht hatte. Monos hatte die Puzzleteile in Bewegung gesetzt, zu seinen Gunsten umverteilt.
    Rhodan ballte die Hände. Er bemerkte es nicht.
    Jetzt kam es darauf an, die Geschehnisse im Fluß zu halten. Er mußte sich so lange bewegen, bis ein lenkbarer, womöglich tödMcher Strudel entstanden war. Das System stand unter Druck. Rhodan und die Organisation WIDDER hatten sich bis zum Druckpunkt vorgebohrt.
    Von neuem erhob sich ein Summen, doch diesmal war es nur die erwachende Funktion der Syntroniken.
    Die mikrominiaturisierten Schaltkreise schoben Informationen umher, rasend schnell, zehntausendfach schneller als Neuroimpulse. Sie pumpten Leben in die tausendfältigen Maschinen der CUEGGEL. Das Raumschiff wurde zu komplexer Vibration erweckt. „Und? Das Testergebnis?" fragte er nach einer Weile. „Positiv. Die CUEGGEL ist in Ordnung. Wir nehmen Kurs auf das Solsystem."
    Ayshupons metallene Armprothesen erwachten zu zuckendem Leben. Sie schlugen rhythmisch durch die Luft, und die Bewegung schien nicht den geringsten Sinn zu ergeben. Doch irgend etwas löste Funktionen aus. Winzige Geräuschveränderungen signalisierten den Aufbruch. Plötzlich zeigte der einzige Schirm wallendes Grau.
    Sie waren im Hyperraum, der Flug hatte begonnen.
    Nur die hektische Bewegung der Augäpfel verriet die Erregung des Terraners. Routinemäßig, viel zu früh, checkte er die Kontrollen seines SE-RUNS durch. Und wenn es nur eine Fünftel- oder Zehntelchance war, die er bekam - ganz gleich.
    Er war daran gewöhnt, mit wenig zu überleben.
    Ayshupon lenkte das Schiff sicher bis ans erste Zwischenziel. Ein Tag ohne jegliches Ereignis verging, dann fielen sie in den Normalraum zurück. Inzwischen war der 24. März angebrochen. Das entnahm er der Datumsanzeige seines Anzuges. Rhodan suchte vergeblich nach Ortungsdisplays; nur Schwärze und ferne Lichtpunkte erfüllten den Schirm. „Ich kann mich nicht orientieren", beklagte er sich. „Hört endlich auf, mich abzukapseln. Kommt mir etwas mehr entgegen, okay?"
    Ayshupon sah in verständnislos an.
    Dann war es Emzafor, der plötzlich verstand. „Du hast recht", sagte er. „Ich weise das Schiff an, dir die Daten im WIDDER-Modus zur Verfügung zu stellen."
    In der Sekunde darauf entstanden neben dem Schirm weitere Bildflächen. Sie zeigten in yertrauten Maßeinheiten Meßergebnisse; die
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