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1491 - Transit nach Terra

Titel: 1491 - Transit nach Terra
Autoren: Unbekannt
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nächsten Sterne, Schiffsbewegungen, die Position innerhalb der Galaxis. „Das da vorn ist der Sol-Sektor." Ayshupon deutete mit einem seiner Arme auf den leeren Raumausschnitt. Die Sterne dahinter schienen leicht verzerrt - einzig sichtbare Auswirkung der Barriere, hinter der Sol und die Erde verschwunden waren. „Ein halber Lichtmonat", überlegte Rhodan laut. „Reicht der Abstand? Oder riskieren wir Entdeckung?"
    „Der Abstand reicht aus. Deine Sorge ist überflüssig."
    „Und wann stoßen wir durch die Barriere?"
    „Wir wissen es nicht." Emzafors Worte waren so nichtssagend wie endgültig. „Warte ab, Perry Rhodan."
    Er stieß ungeduldig die Luft aus. „Aber wie lange?"
    Darauf erhielt er keine Antwort mehr. Vielleicht eine Stunde, vielleicht ein paar Tage oder ein Jahr. Wer garantierte ihm, daß ein Jahr den Nakken etwas bedeutete? Plötzlich konnte er wildes Gelächter nicht mehr unterdrücken. Und wenn er vor Langeweile starb, womöglich bemerkten sie es nicht einmal.
     
    *
     
    Die Schleichfahrt dauerte sieben Tage. Rhodan verschlief die meiste Zeit. Währenddessen stellten die Nakken Messungen an, die er weder yerfolgen konnte noch verstand. Nur eine Information ließen ihm die beiden zukommen: Sie hatten Angst vor Entdekkung.
    Das allerdings hatte sich Rhodan schon selbst gedacht.
    Am siebten Tag trat das Ereignis ein.
    Einer der Zusatzschirme zeigte einen sonderbaren Schemen, eine Phantomortung. Es handelte sich nicht um ein gewöhnliches Raumschiff. Dieses Schiff, so begriff er unvermittelt, beförderte ein Geheimnis. Eine Querverbindung entstand in seinem Denken: Er sah noch einmal das Phantom über Satrang, das Geoffry A. Waringer den Tod gebracht hatte. „Holt das klarer herein!" forderte er aufgeregt. „Schnell! Bevor es verschwindet!"
    „Unmöglich, Perry Rhodan", sagte Emzafor mit aller Ruhe der Welt. „Auch der CUEGGEL sind Grenzen gesetzt."
    Er begriff, daß die beiden Nakken den Flug des Schemens mit derselben Spannung verfolgten wie er selbst. Das Phantom beschleunigte mit irrwitzigen Werten, ging auf Kurs in Richtung Milchstraßenzentrum und war plötzlich verschwunden.
    Rhodan ließ sich frustriert zurücksinken. Schon bereitete er sich auf die nächste Phase der Wartezeit vor.
    Aber es kam anders. „Wir haben keine Bedenken mehr", erklärte Ayshupon Sekunden später. „Der Weg ins Solsystem ist frei.
    Unsere Ortungen sind abgeschlössen."
    Mit einem Satz sprang er auf. „Ausgerechnet jetzt?" rief er. „Was hat das mit diesem Schemen zu tun?
    Heraus damit!"
    „Überhaupt nichts", gab Emzafor unbewegt zurück. „Du lügst!" warf Rhodan dem Nakken an den Kopf. „Der Zusammenhang ist eindeutig!"
    „Nein, Perry Rhodan, du irrst dich", beharrte der Nakk. „Denke nicht mehr darüber nach. Richte deine Gedanken lieber vorwärts."
    Er gab es auf. Keine Macht der Welt konnte einem dieser Schneckenwesen entlocken, was es nicht verraten wollte. Die CUEGGEL nahm Fahrt auf, von seinen Piloten auf unbegreifliche Weise gesteuert.
    Zum wiederholten Mal checkte Rhodan seinen Anzug durch. Er stellte keinerlei Unregelmäßigkeit fest. „Hör auf damit", sagte Emzafor. „Womit?" Rhodan sah überrascht auf. „Mit dem SERUN."
    Nun brach erst recht Verwirrung durch. „Weshalb? Was geht dich mein Anzug an?"
    „Du handelst kontraproduktiv. Verschwende deine Energien nicht. Gleich durchstoßen wir das Deftra-Feld."
    „Deftra-Feld?"
    „Ja", erklärte der Nakk. „So wird die Barriere genannt"
    „Es ist eine Abkürzung", führte Ayshupon weiter aus. „Sie steht für >D£ flektorschirm mit Fiktivtransmittereffekt<."
    „Ihr kennt die Natur dieses Feldes? Redet schon!"
    Keine Reaktion.
    Es war immer dasselbe Spiel: Worte, Namen, aber kein Zusammenhang. Rhodan prägte sich die Bezeichnung sorgfältig ein. Er verzichtete auf weitere Fragen, schloß den Check des Pikosyns ab und konzentrierte sich auf den Übergang.
    Aber die CUEGGEL machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Sie unterbrach jede sichtbare Verbindung zur Außenwelt. Plötzlich erloschen alle Schirme. Er brauchte eine Zehntelsekunde, um seinen Protest zu formulieren - doch schon kamen neue Bilder.
    Sol!
    Terra, Merkur, der Mars, Jupiter... Er hatte die Barriere überwunden, auch wenn er nicht wußte, wie.
     
    *
     
    Das erwartete Gefühl von Romantik stellte sich nicht ein. Im Gegenteil - Rhodan spürte, wie sich jedes seiner Nackenhaare einzeln aufstellte. Etwas geschah. Etwas hatte sich verändert.
    Ein kaum hörbares,
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