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1491 - Transit nach Terra

Titel: 1491 - Transit nach Terra
Autoren: Unbekannt
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ein gefährlicher Gegenstand, sondem ein warmes Schmeicheln. Rhodan verliert etwas, doch er weiß nicht, was. Vielleicht den Verstand. Er lacht auf, und mit verströmender Aggressivität läßt er die Trance seinen Geist umfangen.
    Eine Stimme spricht zu ihm.
    Er träumt von einem Turm, dessen Spitze an den Wolken kratzt. In der Spitze, dort steht er. Von Wolken umfangen, die durch das offene Fenster den Raum in Besitz nehmen. Er springt. Er stürzt. Er stirbt.
    Keine Schmerzen, stellt Rhodan fest, weil er den zerschmetterten Körperlängst schon verlassen hat. „Ich gebe dir einen neuen Körper", sagt eine Gestalt in schimmemder Rüstung. „Du sollst wieder leben.
    Wasist schon der Tod... wo ich herrsche?"
    „Wie ist dein Name?" fragt Rhodan. „Ich heiße Klirr-Klang-Gott." Der Mann lächelt. Sein Gesicht ist eine Maske aus Drahtgeßecht, dahinternur Wolken. „Ist das nicht ein lustiger Name ?Sei mein Jünger, Perry Rhodan. Icb wiil dich."
    Er kann nur ja sagen, weil sein Mund eine andere Folge von Lauten nicht mehr hergibt. Schon ist sein Geist wieder unterwegs, denn er träumt noch immer, er träumt wahr. Er träumt sich bis ans züfallsgenerierte Ziel.
    Eine neue Begegnung. Dieser Mann ist nicht Klirr-Klang-Gott. Er selbst ist dieser Mann. Hewell Storn auf Stimmenjagd.
     
    *
     
    Blauer Himmel über Waumini, wieder einrnal, und eine schwirrende Herde aus Gleitern erfüllte den Luftraum wischen den Verwaltungsgebäuden.
    Storn ließ den Rasierbot flink seine Wangen vom Bartwuchs befreien. Dabei hielt er kritisch mit beiden Händen einen Spiegel. Leicht gebräunte Haut kam zum Vorschein, die wenigen markanten Falten verwandelten sein Gesicht in eine Maske, der man vertrauen konnte.
    Er lachte dröhnend. Lautlos fuhr das kleine Rechteck mit dem aktivierten Desintegfeld die Lippen ab, dann war die Rasur perfekt. Der Rasierbot verschwand automatisch im Handfach des Gleiters. „TERRA TV, WAUMINI, BEZIRK SÜDSEE!"
    Der Monitor ging auf Empfang. Fanfaren erklangen, und ein Robotorchester spielte die Hymne STRASSEN GALAXISWEIT. Storn verspürte Ehrfurcht, und das Gefühl jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Es gab etwas, worauf sie alle stolz sein konnten, was ihnen allen als Verdienst gebührte.
    Terra war ein Paradies heutzutage, zum erstenmal in seiner langen Geschichte. Die neue Hymne war ein Symbol dafür. „Bürger!" rief der Moderator, gekleidet in einen dezenten Umhang aus biegsamen Funktionsmodulen. „Gute Nachricht, wieder einmal! Dorian Waiken ist in der Festung Titan eingetroffen! Er wird sich noch in dieser Stunde nach Waumini begeben, um sich der Wiederwahl zu stellen!"
    Erneut die Fanfare. Storn ballte ohnmächtig die Hände. Waiken war ein guter Herr der Straßen, keine Frage, denn er hatte die Menschheit in der Milchstraße immer gut repräsentiert. Aber Waiken war auch Storns persönlicher Feind.
    Waiken war sein Gegner. Noch heute würde er im Rededuell gegen den anderen antreten.
    TV WAUMINI zeigte einen Waiken jn Siegerpose, als typischen Herrenmenschen. Dahinter stand eine Horde absolut beglückter Blues, und auf schwankenden Spruchtafeln stand „Dorian, wir danken dir"; daneben ähnliche Parolen. „Ihr seht schon, Bürger, worum es geht", fiihr der Moderator aufgeregt fort. „Der Herr der Straßen kommt nicht ohne Geschenk! Diesmal hat er dem Volk der Navaser Wohlstand und Frieden gebracht! Pax Terra, Stück für Stück! Ich denke, unter diesen Umständen dürfte die Wiederwahl des Herrn gesichert sein ..."
    Und mit gesenkter Stimme: „Aber warten wir das Duell ab. Warten wir auf den Gegenkandidaten. Ihr könnt euch denken, wer es ist! Bis in einer Stunde. Erst dann fällt die Entscheidung, ganz klar. Das war TERRA TV, WAUMINI mit den News!"
    Storn ersparte sich die Fanfare zum Schluß der Sendung.
    Statt dessen warf er einen zweiten Blick auf die Stadt. Glasröhren bildeten ein durchsichtiges, dichtes Netzwerk. Die Sonne brach sich in tausend Stahlfacetten. Tief unten wimmelten Menschen, unterwegs zu Lokalen, Psychozentren, zum Strand oder an freiwillige Arbeitsplätze.
    Diese Menschen waren seine Wähler. Denn Dorian Waikens Gegenkandidat, das war er. Zum neuntenmal inzwischen - nachdem er die achte Male vorher mit jeweils neunundvierzig Prozent aller Stimmen unterlegen war. Waiken verfügte über eine hauchdünne Mehrheit, und das jedesmal exakt genauso wie vorher.
    Noch im Gleiter zog er sich um. Er faltete seinen Modulmantel über der Schulter und prüfte abschließend seine
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