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1480 - Endstation Hölle

1480 - Endstation Hölle

Titel: 1480 - Endstation Hölle
Autoren: Jason Dark
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zu spät, denn die Schnur war nicht nur unheimlich schnell, ich musste auch erleben, dass der Kutscher perfekt mit ihr umging und zielsicher treffen konnte.
    Er erwischte mich an der rechten Hand.
    Der Schmerz war wie eine Glut, und ich konnte meine Waffe nicht mehr halten. Sie wurde mir buchstäblich aus der Hand katapultiert und landete im Gras.
    Ein Schrei erreichte mich.
    Ich bückte mich automatisch und merkte kaum, dass die Schnur mein Handgelenk wieder losgelassen hatte. Sie war wieder für einen Moment eingezogen worden und huschte noch in derselben Sekunde wieder nach vorn.
    Und diesmal ringelte sie sich um meinen Hals!
    ***
    Herbert Fulton und sein unfreiwilliger Partner Jack Malloy erlebten schon jetzt eine wahre Höllenfahrt, obwohl sie noch weit genug vom Ziel entfernt waren.
    Sie wussten beide nicht, was draußen passiert war, aber die Pferde spielten verrückt. Dabei wurde auch die Kutsche in Mitleidenschaft gezogen. Sie schwankte gefährlich hin und her, stand manchmal kurz vor dem Umkippen und konnte sich immer im letzten Moment fangen.
    Es war den beiden Männern nicht mehr möglich, normal sitzen zu bleiben. Durch die wilden Bewegungen wurden sie von der Bank geschleudert, sodass sie den Halt verloren und zwischen den Sitzflächen landeten.
    Sie lagen auf dem Boden, und so ungewöhnlich es sich auch anhört, hier waren sie sicher.
    Sie bekamen das Rütteln, Schütteln und Schleudern zwar mit, aber sie konnten liegen bleiben und fielen nicht mehr nach unten. Sie schlugen nur ab und zu gegeneinander, was nicht weiter tragisch war.
    Bis plötzlich alles vorbei war!
    Und zwar so schnell, dass die Männer des kaum begriffen. Zwar stand die Kutsche nicht absolut still, kleine Schwankungen und Vibrationen waren noch immer vorhanden, aber das war nichts im Vergleich zu dem, was sie zuvor erlebt hatten.
    Sie schauten sich an, weil sie sich mit ihren Gesichtern gegenüber lagen.
    Jack Malloy fing an zu kichern. »Wir leben noch!«
    »Ich weiß! Aber sei dir nicht zu sicher.«
    »Wieso?«
    »Schau dich doch mal um!«
    »Na und? Ich…«
    »Verdammt, die Hölle ist noch um uns. Diese rote Glut, das ist kein normales Licht, verstehst du? Das ist ein Zeichen der Hölle. Wir werden verbrennen, wenn wir versuchen, die Kutsche zu verlassen.«
    »Verdammt, du hast recht. Da brauche ich nur an meinen Fuß zu denken.«
    »Genau.«
    »Und wie geht es jetzt weiter?«
    »Ich kann es dir nicht sagen«, flüsterte Herbert Fulton. »Aber vielleicht bringt es was, wenn ich zu meinen Heiligen bete.«
    Jack Malloy erwiderte nichts. Er war nicht besonders gläubig, aber in diesem Fall war es wohl das Beste, was man tun konnte…
    ***
    Die Peitsche hatte sich um meinen Hals zusammenzogen und mir die Luft abgeschnürt. Ich schaffte es nicht mehr, Atem zu holen, und wusste, dass mich ein weiterer Ruck von den Beinen reißen konnte.
    Genau das passierte. Ich wurde nach rechts geschleudert. Die Fessel öffnete sich um keinen Deut, und ich stolperte fast wie ein Blinder über den unebenen Untergrund.
    Dabei kam mir die Idee, dass es wohl besser war, wenn ich mich fallen ließ, und das tat ich sofort danach, wobei ich mit beiden Händen nach der Schnur griff, die sich vor meiner Kehle spannte.
    Ich riss mit aller Kraft daran, auch wenn die dünne Schnur in meine Hände schnitt.
    Und ich hatte Erfolg.
    Der Kutscher war nicht so weit von mir entfernt, als dass er den Zug hätte ausgleichen können. Er taumelte in meine Richtung, und ich hoffte, dass er nahe genug an mich herankommen würde, damit ich ihn fertigmachen konnte.
    Er wollte mich.
    Er begann an der Peitsche zu zerren, und ich sah sehr schnell ein, dass ich den schlechteren Teil des Parts erwischt hatte. Das Ende der Schnur lag noch immer um meinem Hals. Es schnürte mir die Luft ab, und wenn ich mich mit den Hacken einstemmte, brachte ich nur noch ein Röcheln zustande.
    Der Höllenkutscher zog, ich zog.
    Es war ein Kampf auf Biegen und Brechen, der bisher unentschieden stand. Keiner gab auch nur einen Deut nach.
    Mein Gegner hatte es besser als ich. Er musste nur so lange warten, bis mich der Luftmangel erstickt hatte.
    Diese Vorstellung sorgte dafür, dass ich weitere Kräfte in mir mobilisierte, sie aber in bestimmte Bahnen lenkte, denn mir war klar, dass ich hier mit Gewalt nichts gewinnen konnte. Hier war List und damit die Überraschung gefragt.
    Urplötzlich gab ich nach.
    Damit hatte der Kutscher nicht gerechnet. Durch das plötzliche Nachgeben geriet er in Rücklage
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