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1480 - Endstation Hölle

1480 - Endstation Hölle

Titel: 1480 - Endstation Hölle
Autoren: Jason Dark
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mir vorstellen. Trotzdem sollten Sie nicht den Mut verlieren.«
    »Das tue ich auch nicht. Nur kommt es manchmal über mich. Das muss man auch verstehen.«
    »Sicher.«
    Wir gingen weiter, ohne uns zu unterhalten. Aber Edna lauschte ebenso wie ich. Wir gingen davon aus, dass die Kutsche nicht lautlos fuhr, und wollten rechtzeitig wissen, woher sie kam.
    Nein, da war nichts zu hören. Kein Abrollen der Räder, kein Aufschlagen von Pferdehufen, und auch das Knallen der Peitsche erreichte uns nicht.
    Der Junge ließ sich ebenfalls nicht blicken. Ebenso wenig wie die Bewohner von Church End. Irgendwie schienen sie einen Riecher gehabt zu haben und versteckten sich in den Häusern.
    Die hellen Fenster in den Häusern konnte man an zwei Händen abzählen. Es gab kein Licht in ausreichender Menge. Auf Straßenlaternen hatte man in Church End wohl aus Kostengründen verzichtet.
    Ich blieb stehen, als ich etwas hörte, das nicht in dieses stille Bild passte.
    Hufschlag und das Rattern von Rädern auf hartem Untergrund.
    »Sie ist da!« flüsterte Edna.
    Damit lag sie richtig. Ich hatte mir auch gemerkt, woher die Geräusche gekommen waren. Der Weg führte nach links. Vorbei an alten Häusern, deren Dächer abgedeckt waren. Weicher Lehmboden dämpfte unsere Schritte. Wir kürzten ab, liefen über eine Wiese und erreichten wenig später die Hauptstraße.
    Rechts von uns hoben sich die Umrisse eines etwas größeren Gebäudes ab. Als ich hinschaute, gab mir Edna Ferguson die Erklärung.
    »Da ist die alte Schule.«
    »Danke.« Ich musste noch etwas vorgehen, um eine bessere Sicht zu haben.
    Es passte perfekt.
    Ich schaute in die Hauptstraße hinein und sah als Erstes die unheimliche Kutsche…
    ***
    Genau jetzt war der Zeitpunkt gekommen, an dem Herbert Fulton hätte eingreifen müssen, um Jack Malloy zu warnen, zumindest durch einen Schrei. Aber er brachte es nicht fertig.
    Der andere Druck war zu stark. So blieb er weiterhin in der Kutsche hocken, schaute nach draußen und wartete darauf, dass etwas passierte. Der gute Jack musste doch reagieren, wenn er so etwas sah.
    Malloy tat nichts. Er schüttelte den Kopf. Er zwinkerte und zeigte sich nicht mal besonders erschreckt durch die Gestalt. Dafür hob er eine Krücke an und stach damit gegen den Stoff der Kutte.
    »He, Meister, bis zum Halloween sind es noch einige Wochen. Ist das klar?«
    Eine Antwort erhielt Malloy nicht.
    »Hau ab! Lass friedliche Menschen in Ruhe, verflucht noch mal. Ich will nichts vor dir. Ich habe keine Lust auf solche Späße, du komische Gestalt!« Malloy gab ihr noch einige Sekunden, um zu verschwinden. Als das nicht passierte, zeigte er, wie gut er mit seinen Krücken umgehen konnte. Diesmal hob er die rechte Krücke an und benutzte sie wie einen verlängerten Schlagstock.
    Er drosch kurzerhand zu.
    Der Stock knallte schräg gegen den Schädel der Gestalt. Der Stoff der Kapuze dämpfte die Aufprall wucht. Die Gestalt zuckte dabei kaum zur Seite.
    »Verdammt, dann gebe ich mehr Saft!« Malloy ließ sich nicht beirren. Er holte wieder aus. Diesmal etwas weiter. Einen Moment später fegte der Stock wieder auf den Kopf unter der Kapuze zu.
    Diesmal traf er nicht, denn die verdammte Gestalt reagierte schnell. Urplötzlich war die Hand da, die mit zielsicherem Griff die Krücke in der unteren Hälfte packte und sie dem Mann entriss.
    Damit hatte Malloy nicht gerechnet. Er bekam plötzlich Probleme mit der Balance, kippte nach rechts weg, wollte sich noch festhalten und fasste ins Leere.
    Er fiel aus der offenen Tür, und im Fallen erwischte ihn der Hieb mit der eigenen Krücke quer über den Rücken, sodass er aufschrie, als er auf dem Boden landete.
    Der Unheimliche drehte sich um. Dabei holte er noch mal aus und drosch wieder zu.
    Malloy zuckte zusammen, als er den nächsten Treffer schutzlos hinnehmen musste. Er stellte sich darauf ein, einen weiteren Schlag zu erhalten, aber die Gestalt hielt seltsamerweise inne. Sie brauchte die Krücke nicht mehr. Mit einer lässigen Bewegung schleuderte sie den Stock zur Seite und kümmerte sich dann um Jack Malloy. Sie bückte sich und umfasste das rechte Handgelenk des Mannes. Malloys Arm wurde in die Höhe gezogen, und die Gestalt traf Anstalten, den wehrlosen Mann zur Kutsche zu schleifen.
    Es machte dem unheimlichen Kutscher nichts aus, dass Malloy auf dem Boden lag. Der Mann war nicht in der Lage, um Hilfe zu rufen.
    Nur sein Stöhnen war zu hören. Die beiden Schläge hatten ihn voll erwischt.
    Der Kutscher
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