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1480 - Endstation Hölle

1480 - Endstation Hölle

Titel: 1480 - Endstation Hölle
Autoren: Jason Dark
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schrillen Wiehern der Pferde, und schon drehten sich die Räder. Das typische Anfangsschaukeln begann. Der Knall der Peitsche erreichte die Ohren des einsamen Fahrgasts als Echo.
    Die Zeit war gekommen. Wer sollte die Kutsche jetzt noch aufhalten?
    Herbert Fulton würde es nicht schaffen, und so musste er sich in sein Schicksal fügen…
    ***
    In der Nähe eines kleinen Teichs hatte Danny die nötige Deckung gefunden. Versteckt hinter hohem Schilf hockte er und wartete darauf, dass sich sein Atem wieder normalisierte. Er war sehr schnell gelaufen, weil er den Erwachsenen entkommen musste. Nun wartete er darauf, dass seine Kräfte wieder zurückkehrten.
    Den Teich hatte ein Nachbar angelegt. Einer, der sich an Goldfischen erfreute, sich auch vor Molchen nicht ekelte und Spaß daran hatte, wenn die Frösche quakten.
    In dieser Nacht waren sie still. Es gab überhaupt nur wenige Geräusche in Dannys Nähe. Hin und wieder drang ein leises Plätschern an seine Ohren, aber da war niemand ins Wasser gefallen, sondern von unten her an die Oberfläche gestoßen.
    Der Teich hatte eine ovale Form. An einer Seite ragte hohes Schilf aus dem Wasser, vermischt mit Gräsern, die sich ebenfalls dort ausbreiteten.
    Etwa fünf Minuten lang blieb der Junge hinter der Deckung aus Schilf hocken. Er lauschte in die Nacht hinein, ohne bisher verdächtige Geräusche gehört zu haben, die auf einen Verfolger hätten schließen können. Hin und wieder schaute er auch zur Rückseite des Hauses hin, zu dem der Garten gehörte.
    Dort war fast alles dunkel. Nur unter dem Dach, wo sich kleine schräge Fenster abmalten, schimmerte es bläulich. Dort saßen die beiden Kinder des Nachbarn sicherlich vor ihrer Glotze. Auch Danny hätte das gern getan, aber seine Eltern waren strikt dagegen gewesen.
    Immer wenn Danny an seine Eltern dachte, schlug sein Herz schneller. Dann war auch der Magendruck da, der wieder verschwand, wenn sich die Gedanken an die Eltern verflüchtigten.
    Was würden sie wohl zu seiner Situation sagen? Gar nichts? Oder sie wären vielleicht entsetzt gewesen, aber hätten sie ihm das überhaupt abgenommen?
    Danny wollte sich nicht beschweren, das auf keinen Fall, aber er geriet schon ins Grübeln, wenn er daran dachte, wie oft seine Eltern unterwegs waren. Wenn er darüber nachdachte, musste er sich eingestehen, dass er sie gar nicht richtig kannte. Die meiste Zeit hatte er bei seinen Großeltern verbracht.
    Und jetzt?
    Völlig einsam hockte er hier und konnte die Gedanken nicht von seinem geliebten Großvater lösen. Die Angst um ihn ließ sein Herz heftig pochen. Es musste grausam für ihn sein, in der Kutsche zu sitzen.
    Aber es gab Hoffnung! Der Mann mit dem Kreuz, von dem Grandpa gesprochen hatte. Und der würde sich auch um ihn kümmern, aber das alles reichte Danny nicht.
    Er wollte selbst nach Grandpa sehen, so wie der immer nach ihm geschaut und sich um ihn Sorgen gemacht hatte. Er war auch froh, dass Mrs. Ferguson da war, auch wenn er sich kaum noch an sie erinnern konnte. Aber sie war die beste Freundin seiner Grandma gewesen.
    Man konnte die Kutsche hören, wenn sie fuhr. Und genau dieses Geräusch hatte der Junge noch immer im Ohr. Egal, ob sie fern war oder nah, er würde genau herausfinden, wo sie fuhr, und darauf wartete er sehnsüchtig, damit er eine Richtung oder einen Hinweis hatte.
    Noch lag der Ort in einer tiefen Stille, wie sie nur die frühen Morgenstunden brachte. An einigen Stellen, die besonders feucht waren, hatte sich Dunst gebildet, der kniehoch über den Boden kroch und sich immer weiter ausbreitete.
    Die Anzeichen eines beginnenden Herbstes waren nicht zu übersehen, auch wenn der Sommer so verflucht heiß gewesen war und die Sonne große Gebiete ausgetrocknet hatte.
    Hin und wieder segelten erste Blätter durch die Luft. Einige lagen schon auf der Oberfläche des Teichs.
    Danny hatte nichts von einem Verfolger gehört und beschloss, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Er wollte zur Straße laufen, die den Ort durchschnitt. Von dort aus konnte er recht viel überblicken, und das sogar in der Dunkelheit.
    Der letzte Blick nach vorn und in die Runde.
    Nichts hatte sich verändert. Auch die Stille war geblieben, und durch die bewegte sich Danny auf die Straße zu. Er kannte sich aus.
    Er musste nicht durch die Gassen gehen, sondern schlich an den Rückseiten der Häuser entlang, wobei er ab und zu einen Hund aufschreckte, der ihm ein wütendes Bellen nachschickte.
    Darum kümmerte er sich nicht. Zuletzt
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