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148 - Die Satan GmbH

148 - Die Satan GmbH

Titel: 148 - Die Satan GmbH
Autoren: Dämonenkiller
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überhaupt nicht interessiert. Gäbe es eine Möglichkeit, auf andere Weise an den Stoff heranzukommen, wären sie jetzt bereits tot."
    Grohner fand diesen Spaß famos. Er kicherte in sich hinein.
    „Außer diesem Schmerz werden Sie noch aus Ihrem Lebenswillen bestehen - und natürlich werden Sie Haß auf ihre Peiniger empfinden. Und genau das ist es, was wir erreichen werden. Ist Ihnen aufgefallen, daß ich
werden
gesagt habe, nicht
wollen?
Und in dem Augenblick, in dem Sie Ihren Geist aufgeben, werde ich - und darin besteht meine Kunst - mit meiner Magie diesen letzten Lebenswillen Ihren Endorphinen aufprägen. Diese magische Transformation erst wird es möglich machen, daraus einen wirklich funktionierenden Unsterblichkeitstrank zu machen."
    Grabosc erstarrte förmlich. Er weigerte sich, das zu glauben - und er wußte, daß der Alte jedes Wort genau so meinte, wie er es aussprach.
    „Das Herstellungsverfahren ist ein wenig aufwendig, was Zeit und Menschenleben angeht", sagte Oliveyron. „Nun ja, dank des Tranks werden wir Zeit genug haben. Und Menschen…"
    „Sie sind komplett wahnsinnig", stieß Grabosc hervor. Oliveyron tat es mit einer gleichgültigen Handbewegung ab.
    „Der Zeitaufwand ist nötig, damit diese drei Essenzen wirklich völlig rein sind. Seltsamerweise braucht es in der Regel viel Zeit, bis einer unserer Lieferanten bereit ist, seine törichten Hoffnungen auf Rettung aufzugeben. Andere halten leider nicht genug aus, um brauchbare Mengen des Stoffes liefern zu können. Vielleicht können Sie ermessen, daß Sie unter diesen Umständen für uns geradezu ein Glücksfall sind."
    Grabosc versuchte zu schlucken. Seine Kehle war trocken, und sein Puls raste.
    „Begreifen Sie jetzt übrigens, warum ich Ihnen diesen langen Vortrag halte?"
    Jäh schoß die Erkenntnis durch Graboscs Kopf.
    Nein, das was er da hörte, war nicht das Gefasel eines Geisteskranken, es war noch nicht einmal ein psychologischer Trick, mit dem man ihn fertigmachen wollte. Diese Rede war die Einleitung der Tortur - und sie bestand darin, daß er sich darüber klar wurde, wem er da in die Hände gefallen war. Einer Kreatur des Grauens, die nicht den kleinsten Funken Empfindung für ihn aufbrachte. Ob er litt oder nicht, war Oliveyron tatsächlich völlig gleichgültig - er war nur an dem Ergebnis interessiert, an den magisch veränderten Endorphinen.
    Wie aus weiter Entfernung drang die Stimme von Oliveyron an sein Ohr.
    „Sie kennen das vielleicht nicht. Zu Zeiten der Heiligen Inquisition war es fester Bestandteil des peinlichen Verhörs - die sogenannte
Territion,
das Vorzeigen der Folterinstrumente und die Erklärung ihrer Funktion. Allein der Anblick rief Furcht und Schrecken hervor, und die Nacht nach der Territion war für viele Gefangene fast schlimmer als die Tortur selbst. Gedanken schmerzen viel ärger als beispielsweise Zähne."
    Graboscs Magen verknotete sich förmlich. Er übergab sich.
    „Alles an Ihnen werde ich hinwegläutern durch den Schmerz, durch geistige und körperliche Tortur. Erst wenn sie nur noch aus Schmerz und Haß bestehen, wenn sich Ihr Lebenswille ein letztes Mal mit aller, auch der letzten Kraft aufbäumt - dann sind Sie für uns brauchbar."
    Als Grabosc die Augen wieder öffnete, konnte er sehen, daß auch Grohner blaß geworden war. Yago hatte von der Rede des Alten wahrscheinlich nicht viel mitbekommen.
    „Sie werden sich nun fragen, wozu Ihr Haß zu gebrauchen ist. Nun, auch dafür haben wir einen Verwendungszweck. Sehen Sie her…"
    Hinter Oliveyron stand auf einem Labortisch ein Tresor. Oliveyron öffnete ihn und ließ die schwere Tür zur Seite schwingen. Darin war ein Gebilde zu sehen, das Grabosc an eine Monstranz erinnerte. Allerdings bestand diese Monstranz aus einem dunkelroten Material. In der Mitte gab es ein Glasgefäß, in dem eine ölige schwarze Flüssigkeit schwappte.
    „Dies ist der Haß, das Böse des Menschen in gereinigter, konzentrierter Form. Ihr Haß wird ebenfalls hier hineinfließen… ah, ich sehe, Sie bäumen sich dagegen auf. Sehr gut, das ist genau das, was wir wollen. Alles, nur das nicht, werden Sie denken - und je stärker Sie so empfinden, um so besser für uns. Was Sie hier sehen, ist, lassen Sie es mich poetisch ausdrücken, eine Art Babynahrung, bestimmt für ein Geschöpf, wie es die Welt noch nicht gesehen hat - das fleischgewordene Böse selbst."
    Eiseskälte breitete sich in Grabosc aus. In ihm hatte sich eine Empfindung breitgemacht, die er bisher
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