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1478 - Planet der Sammler

Titel: 1478 - Planet der Sammler
Autoren: Unbekannt
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wenn du es mit viel Glück geschafft hast, zurückzukehren, und du den selben Ort erneut aufsuchst, bringt dich der näehste Schritt nicht unbedingt wieder dorthin, wo du warst."
    „Das Humanidrom", sagte ein anderer, „ist ein Ort, der sich bestens dazu eignet, einem Menschen den Verstand zu rauben. Endehar Roff mag der größte Ingenieur sein, der je auf unserem Planet gelebt hat.
    Aber wer sein Werk mit eigenen Augen begutachten und auf seinen eigenen Füßen erforschen will, der muß sich zwangsläufig früher oder später fragen, ob Endehar Roffs Genialität die Grenze zum Wahnsinn nur berührt oder nicht vielleicht doch schon überschritten hat. Es ist eine Frage des Geschmacks und des Temperaments, für welche der beiden Möglichkeiten man sich entscheidet."
    „Ich habe keine Ahnung, wo ich war und was das darstellt, was ich dort gesehen habe. Es scheint nichts zu sein, was dazu taugt, von den Sinnen eines Menschen erfaßt zu werden. Es verwirrt jeden. Es ist, als sähe man durch einen Vorhang, in dem sich ein paar Löcher befinden. In einem Augenblick hast du klare Sicht, dann ist dein Blickfeld verdeckt, und dann schaust du durch die nächste Lücke. Aber du kannst ni'e sicher sein, ob die beiden Bilder, die du siehst, etwas miteinander zu tun haben, und wenn du zweimal durch dasselbe Loch schaust, siehst du möglicherweise zwei ganz verschiedene Bilder. Es kann dir aber auch passieren, daß du durch zwei weit auseinander liegende Löcher schaust und durch beide haargenau dasselbe Bild siehst - sogar aus derselben Perspektive."
    „Ich hatte das Gefühl, im Jenseits gelandet zu sein. Ich bin mir aber nicht sicher, ob dies die Hölle oder das Paradies war. Vielleicht war es beides und noch mehr."
    Und schließlich der letzte, jüngste Bericht: „Oben und unten, links und rechts -hier sind solche Definitionen einfach aufgehoben. Die einzigen, denen so etwas gefallen kann, sind die Nakken. Ich habe mindestens hundert von ihnen gesehen. Nur Nakken.
    Keine anderen Wesen."
    Kroesorus sah Sato Ambush an und schüttelte langsam den Kopf. „A11 das hergeben?" fragte er. „Diese Sammlung ist mein Leben. Mir graut es davor, was damit geschehen wird, wenn ich einmal nicht mehr bin. Diese Aasgeier werden sich auf meine Schätze stürzen und alles verderben."
    „Sie werden es immerhin aufbewahren", meinte Sato Ambush, der an die Plutokraten im Treffpunkt dachte. „Ich glaube nicht, daß sie auch nur das kleinste Schnipselchen wegwerfen werden."
    „Du hast nichts verstanden!" behauptete Kroesorus bitter. „Diese Sammlung ist einmalig. Kein anderer wird jemals wieder imstande sein, so viel Material über diese eine, wichtige Epoche zusammenzutragen.
    Meine Sammlung ist nur dann etwas wert, wenn sie in ihrer Gesamtheit erhalten bleibt. Wenn man sie auseinanderreißt, vernichtet man sie."
    „Ich könnte dafür sorgen, daß alles beieinander bleibt", lockte Sato Ambush.
    Dao-Lin-H'ay mußte lächeln. Der Terraner hatte die große Halle noch nicht gesehen. Wahrscheinlich dachte er, daß das in diesen kleinen, vorderen Räumen aufgehäufte Material mit der Sammlung des Lokvorthers identisch sei. In diesem Fall würde er sein blaues Wunder erleben. Kroesorus zögerte noch immer. „Wir könnten tauschen", schlug Sato Ambush vor und holte einen Memowürfel aus den Falten seines Kimonos hervor. „Dies ist auch ein Teil dieser Geschichte - noch dazu ein Abschnitt, den du noch nicht kennst."
    Kroesorus gab sich die größte Mühe, auch weiterhin abweisend zu wirken, aber in seinen Augen blitzte es interessiert auf. „Sieh es dir an!" empfahl Sato Ambush und gab ihm den Würfel.
    Die Hände des Lokvorthers zitterten, als er den funkelnagelneuen Datenträger entgegennahm. Mit angehaltenem Atem lauschte er dem kurzen Bericht eines Terraners namens Ernst Ellert. Er hatte von diesem Mann nie zuvor gehört und wußte weder, was die Perle Moto war, noch wie und wo er das Volk der Karaponiden einordnen sollte.
    Aber er hörte den Namen Simed Myrrh von Lokvorth, und das reichte aus, um ihn zu überzeugen. Mehr noch: Er stufte diesen neuen Schatz als so wertvoll und wichtig ein, daß er sich verpflichtet fühlte, Sato Ambush auf einen Umstand hinzuweisen, den er bisher nicht erwähnt hatte. „Die Aufzeichnung der Originalpläne von Simenon Myrrhen ist nicht komplett", sagte er. „Es fehlen viele Detailpläne und andere Feinheiten. Außerdem sind alle diese Aufzeichnungen durch viele Hände gegangen, bis ich sie endlich bekommen
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