Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1478 - Planet der Sammler

Titel: 1478 - Planet der Sammler
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auch einer Gemeinschaft an. Wir haben unter anderem die Freiheit, unerwünschte Hilfe abzulehnen."
    Dao-Lin-H'ay fragte sich, warum Mathlyn gerade diesen Punkt erwähnte. Besaß dieses Mädchen etwa telepathische Fähigkeiten?
    Nein, stellte die Kartanin fest. Telepathie war es nicht. Aber zweifellos hatte Mathlyn einen guten Schuß Sensitivität mitbekommen. Sie las keine Gedanken, aber sie spürte die Gefühle derer, denen sie begegnete.
    Warum war Mathlyn ausgerechnet jetzt in der Stadt? War es ein Zufall?
    Es kann gar nicht anders sein! dachte Dao-Lin-H'ay. Aber ob dies die Wahrheit war, würde sie wohl nie erfahren.
    Sie sah Jennifer Thyron und Irmina Kotschistowa an und wußte, daß die Entscheidung bereits gefallen war.
    Diese Erkenntnis versetzte ihr einen Stich.
    Sie sagte sich, daß das dumm und unvernünftig war. Sie selbst hatte den beiden Terranerinnen geholfen, Heleios zu verlassen und nach Lokvorth zu fliegen. Sie hatte gewußt, worauf das hinauslaufen würde. Es hatte von Anfang an festgestanden, daß keine der beiden Frauen nach Heleios zurückkehren würde.
    Aber mußte es wirklich ausgerechnet Lokvorth sein? Dieser wilde, heiße, brodelnde Planet?
    Es gab andere, schönere Welten.
    Und auf diesen anderen, schöneren Welten gab es Stützpunkte der Cantaro und Spione und Zuträger jener Macht, die die Milchstraße beherrschte. Jennifer Thyron und Irmina Kotschistowa waren keine gewöhnlichen Terranerinnen, sondern ehemalige Aktivatorträgerinnen.
    Die Cantaro kannten Mittel und Wege, den Tod zu besiegen und den Verlust eines Zellaktivators auszugleichen - das hatte man durch Galbraith Deighton erfahren, und an seinem Beispiel hatte man auch gleich erkennen müssen, worauf dieses spezielle Verfahren der Cantaro hinauslief.
    Jennifer Thyron und Irmina Kotschistowa hatten für sich beschlossen, daß sie ein solches Schicksal nicht wünschten. Sie wollten ihr Leben als Menschen beenden. Diesen Wunsch mußte man respektieren. Und abgesehen davon hatten sie auch nicht mehr genug Zeit, noch nach einer anderen, günstigeren Welt zu suchen. Ihre Uhr lief ab - unaufhaltsam. „Wir werden dich begleiten", sagte Irmina Kotschistowa in diesem Augenblick.
    Mathlyn sah Jennifer Thyron an, und Jennifer nickte. „Überlegt euch das gut", bat Dao-Lin-H'ay. „Seht euch die Kolonie erst einmal an, bevor ihreuch entscheidet. Ich kann euch hinbringen. Sechs Augen sehen mehr als vier." >„Nein", sagte Jennifer Thyron. „Gut", nickte Dao-Lin-H'ay. „Aber ich werde euch Funksprechgeräte aus dem Shift besorgen. Wir werden noch einige Tage auf Lokvorth bleiben - dafür sorge ich schon."
    „Nein", wiederholte Jennifer, und Irmina Kotschistowa nickte nachdrücklich dazu. „Wir gehen. Wir werden uns nicht wiedersehen." Sie zögerte und fügte hinzu: „Sage Ron, daß es mir leid tut."
    Dao-Lin-H'ay nickte schweigend.
    Mathlyn steckte das Notenblatt ein und nahm ihre Gitarre. „Wartet noch einen Augenblick", bat Dao-Lin-H'ay. „Mathlyn - wie weit ist es bis zu eurer Kolonie, und wie wollt ihr dorthin kommen?"' „Normalerweise gehe ich zu Fuß", sagte Mathlyn. „Ich hoffe, es ist dir nicht aus irgendwelchen weltanschaulichen Gründen verboten, einen Gleiter zu benutzen", bemerkte die Kartanin.
    Mathlyn lachte. „Wir haben nichts gegen technische Hilfsmittel einzuwenden", erklärte sie belustigt. „Wir lassen uns nur nicht von der Technik beherrschen."
    „Unser Gleiter steht vor dem Gebäude, in dem wir uns getroffen haben", sagte Dao-Lin-H'ay. „Sato Ambush und ich werden ihn entbehren können. Wir kommen auch zu Fuß zum Shift zurück."
    Mathlyn nickte. Die beiden Terranerinnen wirkten verlegen. „Gibt es noch einen anderen Weg zum Ausgang als den durch dieses Zimmer hindurch?" fragte Irmina Kotschistowa und blickte in die Richtung, in die Kroesorus verschwunden war. „Ich möchte Sato Ambush jetzt nicht gerne begegnen. Er würde viele Fragen stellen."
    „Ich kenne einen Weg", nickte Mathlyn und ging voran.
    Dao-Lin-H'ay blieb in der staubigen, gelblichen Dämmerung zurück
     
    9.
     
    Sie fand Sato Ambush und Kroesorus in dem kleinen, vollgestopften Raum. Die beiden saßen einträchtig nebeneinander auf dem riesigen Bett und betrachteten jene Folie, die Dao-Lin-H'ay schon im Treffpunkt der Plutokraten bewundert hatte. „Ja, natürlich", sagte Kroesorus gerade. „Dieser Ausdruck stammt selbstverständlich aus meiner Sammlung. Ich habe ihn gegen etwas eingetaucht... Was war es noch gleich? Ach ja, diese
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher