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1478 - Planet der Sammler

Titel: 1478 - Planet der Sammler
Autoren: Unbekannt
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„verzierten" Baupläne auf dem jämmerlichen, uralten Bildschirm und fragte sich, warum sich eigentlich noch niemand um diese merkwürdige Station gekümmert hatte. Das Humanidrom schien viel interessanter zu sein, als man je angenommen hatte.
    Ein Erholungsheim für Nakken!
    Das klang fast lächerlich, aber wenn man diese Pläne sah ... Zumindest sah dieses verrückte Gewirr so aus, als könnten sich Nakken darin wohl fühlen. Was sie allerdings wirklich dort taten, stand auf einem ganz anderen Blatt. Sato Ambush war nicht geneigt, an die von Kroesorus genannte Erklärung zu glauben. „Und nun das zweite Original", sagte der Lokvorther und lächelte im Vorgefühl seines Triumphes. „Simsalabim - was ist das?"
    Es war nicht schwer zu erkennen, denn sie hatten es gerade erst grüfidlich betrachtet: Es war das Humanidrom. „Was soll das?" fragte Sato Ambush. „Das sind die gleichen Pläne - vermutlich eine Kopie."
    Kroesorus sagte kein Wort. Er holte die zu Beginn gezeigte Gesamtansicht auf den Schirm zurück. In der einen Ecke stand ein Name: Endehar Roff. Und dieser Mann hatte das Humanidrom nicht nur entworfen, sondern auch als Leitender Ingenieur an der Verwirklichung des Projekts mitgearbeitet. Im Jahre 800 NGZ war mit dem Bau begonnen worden.
    Auf der zweiten Hälfte des Bildschirms erschien ein anderer Name, und darunter stand eine Jahreszahl.
    Simenon Myrrhen. 499 NGZ.
     
    *
     
    Kroesorus weidete sich am sprachlosen Staunen seiner Besucher, und das konnte man ihm deutlich ansehen.
    Dieser eine Augenblick entschädigte ihn wahrscheinlich für Jahre und Jahrzehnte mühsamer Sammelarbeit, die ihm zwar persönliche Befriedigung, aber nur ein Minimum an Anerkennung eingebracht hatten.
    Und dabei wußte Kroesorus noch gar nicht, worin die wirkliche Sensation bestand. Er konnte es nicht wissen. Keiner von ihnen war bisher dazu gekommen, ihm gegenüber den Namen Simed Myrrh zu erwähnen. Irgendwie war immer irgend etwas dazwischen gekommen.
    Simed Myrrh von Lokvorth - Simenon Myrrhen.
    Der eine hatte sich um das Jahr 470 NGZ herum drüben in Hangay als Lehrmeister der Karaponiden betätigt. Der andere hatte im Jahr 499 NGZ das Humanidrom entworfen.
    Wer da noch an eine zufällige Übereinstimmung glauben wollte, der mußte sich schon sehr darum bemühen, seine Zweifel im Zaum zu halten.
    Und Endehar Roff?
    Der größte Ingenieur, den Lokvorth hervorgebracht hatte, war offenbar ein Schwindler gewesen, ein Dieb, der die Pläne Simenon Myrrhens übernommen und als sein alleiniges geistiges Eigentum präsentiert hatte.
    Ein Plagiator, der sich mit fremden Federn geschmückt hatte. „Weißt du eigentlich, was du da hast?" fragte Sato Ambush, als er seine Fassung wiedergewonnen hatte.
    In den Augen des Plutokraten blitzte es triumphierend auf. „Selbstverständlich weiß ich das", erklärte er mit gespieltem Gleichmut. „Wärst du bereit, mir diese Aufzeichnungen zu verkaufen?"
    Kroesorus blickte auf den Bildschirm und tippte gedankenverloren auf der Tastatur seines antiquierten Computers herum.
    Der Schirm zeigte immer neue Ansichten des Humanidroms. Sato Ambush und Dao-Lin-H'ay starrten wie gebannt auf die Entwürfe einer Raumstation, wie es sie wohl nie zuvor gegeben hatte.
    Das Innere des Humanidroms war ein einziges Labyrinth. Schon die Entwürfe vermittelten einen Eindruck von der unglaublichen Komplexität dieses Gebildes. Kroesorus ergänzte die Grafiken durch Berichte verschiedener Lokvorther, die am Bau des Humanidroms mitgearbeitet hatten.
    Da war eine Aufzeichnung, die von einem Mann namens Albert Holm stammte. Dieser Albert Holm hatte eng mit Endehar Roff zusammengearbeitet. Er hatte schon vor dem Jahre 850 NGZ Nakken im Humanidrom gesehen.
    Es gäb Berichte von Lokvorthern, die sich im Humanidrom verirrt hatten und die - im Gegensatz zu derien, die weniger Glück gehabt hatten -wieder herausgekommen waren. In diesen Berichten war davon die Rede, daß Wände und Gänge sich angeblich bewegt und verändert hatten, daß es oft so schien, als könne man im Humanidrom mit einem einzigen falschen Schritt unversehens in fremde Dimensionen geraten. „Ein Gang durch das Humanidrom ist wie ein Ausflug in eine andere Welt", hieß es in einem dieser Berichte. „In dieser Weltraumstation ist das unterste nach oben gekehrt. Nichts ist so, wie es scheint, und nichts scheint so, wie es ist. Jeder einzelne Schritt kann dich an einen Ort bringen, von dem du bis dahin nicht einmal geahnt hast, daß er existiert. Und
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