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1478 - Planet der Sammler

Titel: 1478 - Planet der Sammler
Autoren: Unbekannt
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merkwürdigen Schuhe. Ich nehme jedenfalls an, daß es Schuhe sind. Es ist mir völlig schleierhaft, wie jemand damit auch nur einen einzigen Meter weit gehen konnte. Aber die Leute müssen in dieser Zeit sowieso alle ziemlich verrückt gewesen sein."
    „Hast du noch mehr von diesen Ausdrucken?" fragte Sato Ambush. „Nein", erwiderte Kroesorus. „Diese Farben sind schwer zu besorgen - kein Nachschub in Sicht. Ich habe ein paar davon gemacht und vertauscht. Das war vor Jahren. Seitdem nicht wieder."
    Sato Ambush sprang fast in die Luft. „Du hast ihn selbst gemacht?"
    „Selbstverständlich!" sagte der Lokvorther. „Wer hätte es denn sonst tun sollen? Kein anderer hat noch einen solchen Drucker. Selbst die Folien sind kaum noch zu beschaffen."
    „Aber du hast das Original!"
    „Den Memowürfel, aus dem das stammt? Natürlich habe ich den. Das Humanidrom ist mein Spezialgebiet. Alles, was ihr hier seht, steht irgendwie mit dem Humanidrom in Verbindung - beziehungsweise mit der Zeit, in der dieses Ding geplant und gebaut wurde. Meine Sammlung wäre so gut wie wertlos, wenn ich nicht auch die Baupläne des Humanidroms hätte."
    „Würdest du sie mir zeigen?"
    „Wenn du dich dafür interessierst...", sagte Kroesorus gedehnt. „Brennend!" versicherte Sato Ambush, und Kroesorus strahlte geschmeichelt. Er entdeckte Dao-Lin-H'ay und winkte ihr zu. „Warum hast du mir nicht gleich gesagt, daß ihr euch für das Humanidrom interessiert!" rief er vorwurfsvoll. „Tun wir das?" fragte die Kartanin verblüfft. „Unter anderem", schränkte Sato Ambush vorsichtig ein. „Da wir schon mal hier sind und Kroesorus uns Material darüber liefern kann, sollten wir die Gelegenheit wahrnehmen. Ich habe das Gefühl, daß wir uns bis jetzt viel zu wenig für dieses seltsame Ding interessiert haben."
    „Da könntest du recht haben", bemerkte Kroesorus hocherfreut. „Das Humanidrom... Ihr wißt sicher, wie und wann es entstanden ist, nicht wahr?"
    Sato Ambush nickte, und Dao-Lin-H'ay unterdrückte ein Seufzen. Sie war fest davon überzeugt, daß Kroesorus diese Geschichte auf jeden Fall erzählen würde. So leicht ließ er sich diesen Spaß nicht entgehen - nicht jetzt, nachdem er endlich jemanden gefunden hatte, der ihm zuhören würde. Eine so günstige Gelegenheit konnte er sich nicht entgehen lassen. „Lokvorth war einmal ein sehr reicher Planet", sagte er denn auch prompt. „Und das war wohl auch der Grund dafür, daß man gerade den Lokvorthern den Auftrag gab, das Humanidrom zu bauen. Das war im Jahre achthundert. Der Auftrag kam vom Planeten Terra. Ganz Lokvorth platzte fast vor Stolz. Fünfzig Jahre später war man immer noch stolz, aber inzwischen ging Lokvorth vor die Hunde. Das Humanidrom war teuer - unsagbar teuer! Und Terra weigerte sich, den Lokvorthern irgendeine Unterstützung zu gewähren."
    Kroesorus schüttelte den Kopf und lächelte. „Wenn man es mit einem gehörigen Abstand betrachtete, ist es fast komisch", meinte er. „Unsere Vorfahren brauchten noch fünfzig weitere Jahre, und dann war unser Planet restlos ruiniert. Sie hatten das Humanidrom gebaut, aber hier unten gab es so gut wie nichts mehr. Sie hatten alles in dieses verrückte Ding gesteckt. Und zum Schluß verbot man ihnen sogar, ihr heißgeliebtes Humanidrom überhaupt noch zu betreten. Da schwebte es nun, eine gigantische Weltraumstation mit einem Durchmesser von sieben Kilometern. Es hatte ein Denkmal werden sollen, eine Art Museum, der großartigste Ort in der ganzen Milchstraße, ejne Wallfahrtsstätte für Angehörige aller Völker. Und nun saßen sie da, die Lokvorther, guckten in die Sterne und hatten nichts zu beißen. Ich bin überzeugt davon, daß eine Absicht dahintersteckte. Die wollten Lokvorth ruinieren. Und sie haben es ja auch geschafft."
    „Ihr habt allen Grund, wütend zu sein", stellte Dao-Lin-H'ay fest.
    Kroesorus sah sie überrascht an. „Aber wir sind es nicht!" behauptete er. „Nicht im geringsten. Ganz im Gegenteil!"
    „Das verstehe ich nicht", murmelte die Kartanin verwirrt. „Wenn ich diese Stadt hier sehe ..."
    „Oh, diese Stadt ist ganz in Ordnung! Wir leben, wir haben genug zu essen, und vor allem haben wir unsere Freiheit. Wir wissen nicht viel über das, was in der Milchstraße vor sich geht, aber das, was wir wissen, reicht uns. Überall da draußen herrschen Not und Unterdrückung. Bei uns nicht. Wir leben frei und ohne Furcht. Und während alle anderen für fremde Herren schuften müssen, bis ihnen die
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