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1462 - Operation Brutwelt

Titel: 1462 - Operation Brutwelt
Autoren: Unbekannt
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„Sieh nur, Gavval!"
    Er hockte vor dem großen Bildschirm ihres Aufenthaltsraums und starrte auf die schwarzen Schatten, die vor dem Hintergrund der Sterne herantrieben. Fast hätte er sich der Erregung hingegeben - doch schon in der Sekunde darauf hatte er wieder volle Gewalt über sich.
    Gavval kam mit gemessenen Schritten heran. Hinter ihr hielt sich Shyrbaat, sein guter Freund und Rivale. „Da sind die Schiffe." Gavval beherrschte sich vollkommen. Nur ihre Augen flimmerten und blinkten wie geschliffener Kristall.
    Shyrbaat sah auf den Mikroorter, den er implantiert in einer der Handflächen trug. „Das Schiff in der Mitte ist die YALCANDU."
    Jetzt sah er es auch. Degruum ließ keinen Blick von den Schatten, die majestätisch langsam näher drifteten.
    Plötzlich flammten irgendwo im Stützpunkt Scheinwerfer auf. Von einer Sekunde zur anderen waren die Schiffe in grelles Licht getaucht.
    Das Sichelschiff bot einen erhebenden Anblick. Welch eine Synthese aus Form und Nutzen - die spezielle Ästhetik der YALCANDU ließ die Schiffe der Terraner daneben plump und häßlich aussehen. „Perry Rhodan hat Wort gehalten", stellte Degruum fest. „Dann kann es losgehen?" Shyrbaat sah sie beide fragend an. „Ja", antwortete Gavval, ihre weibliche Mitreisende. „Ich habe hier nichts mehr verloren. Die Umgebung unseres Schiffes wird uns guttun. Sie wird helfen, unser mentales Gleichgewicht wiederherzustellen."
    Degruum fügte dem nichts hinzu. Der Anoree erhob sich und trat auf den Korridor. Gemeinsam bestiegen sie eine Fähre und wechselten über zur YALCANDU.
    Gavval behielt recht.
    Erst die gewohnte Umgebung machte ihm klar, daß er auf Campbell ebenso gelitten hatte wie auf Vendar oder in der ALISHAR. Er fühlte sich, als gleite er schwerelos durch die Schönheit des Sichelschiffes; als schwebe er auf einer Wolke aus Ästhetik dahin.
    In der Zentrale kam er zur Ruhe. Degruum konnte nur hoffen, daß seinen beiden Gefährten nichts aufgefallen war. Womöglich hätten sie seine geistige Stabilität angezweifelt. Doch irgendwie fühlte er, daß es Gavval und Shyrbaat ebenso ergangen war. „Was tun wir nun?"
    „Wir verfahren wie verabredet", sagte Shyrbaat. „Ja", stimmte Gavval zu. „Kurs auf den Friedenssprecher."
    Degruum ermittelte die Standorte der verbliebenen Satelliten. Acht von ihnen waren noch in Tätigkeit, verteilt auf die Oberfläche einer Kugelschale von 2000 Lichtjahren Durchmesser. Dort zogen sie ihre unvorhersehbaren Kreise. Unvorhersehbar - jedenfalls für Fremde und Cantaro. Auf der YALCANDU dagegen waren ihre Kursdaten bekannt.
    Wann hatten die vier Einheiten aufgehört zu funktionieren?
    Degruum ermittelte auch diese Daten. Den Zeitpunkten gehörten bestimmte Koordinaten zu. So kam er auf ihr erstes Zwischenziel, einen kleinen Raumsektor abseits aller Sterne und Planeten. Dort würden sie zuerst suchen müssen.
    Innerhalb eines Tages erreichten sie die Koordinaten.
    Von der Zentrale aus behielten die drei Anoree die Aktion unter Kontrolle.
    In jeder Sekunde rechneten sie mit einem Überfall. Doch die YALCANDU war programmiert; nicht einmal ein überraschender Angriff würde sie in Schwierigkeiten bringen. Außer, die Übermacht war zu groß ... Aber dazu hätte es schon vieler Ewigkeitsschiffe bedurft. Und nicht einmal der mysteriöse Monos konnte es sich leisten, einen großen Teil seiner Streitmacht ständig zu entbehren. „Da!" rief Gavval.
    Degruum bewunderte sehr ihre Stimme, ihre beherrschte Kraft, den perfekten Umgang mit Ereignissen, die von außen auf sie hereinstürzten. „Ich hole es auf den Schirm!" Shyrbaat nahm ein paar hastige Schaltungen vor.
    Und dann sah Degruum es: Ein schematisches Abbild des Trümmerhaufens, der dort draußen mit halber Lichtgeschwindigkeit vor sich hintrieb. „Eindeutig", sprach er. „Das war einer unserer Satelliten. Sollen wir ihn untersuchen?"
    „Es lohnt den Aufwand nicht", antwortete Shyrbaat wegwerfend. „Sieh nur, wie sehr er zertrümmert ist."
    „Ein schwerer Treffer", bestätigte auch Gavval. „Wir werden nichts finden, was für unsere Zwecke von Belang sein könnte."
    „Sollen wir einen neuen Satelliten aussetzen?"
    „Nein." Gavval sah Shyrbaat ablehnend an - ein Blick, der Degruum heimliche Freude bereitete. Wenn es so weiterging, konnte er das Rennen um ihre Gunst doch noch gewinnen. „Wir warten, bis wir genauer Bescheid wissen."
    Degruum schloß sich den Argumenten an. „Ich bin ganz deiner Meinung, verehrte Gavval." Er warf einen
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