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1440 - Halloween des Ghouls

1440 - Halloween des Ghouls

Titel: 1440 - Halloween des Ghouls
Autoren: Jason Dark
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entnehmen.
    Sie blieb auch weiterhin stehen, um zu beobachten. Und so fiel ihr das Quartett auf, das nicht nur die Straße überquerte, sondern auch auf dem direkten Weg auf sie zukam.
    Irgendwie gefiel ihr das gar nicht. Nicht, dass sie Furcht gehabt hätte, aber die Burschen waren angetrunken und nicht mit normalen Maßstäben zu messen.
    Sie schwenkten nicht ab und bauten sich vor ihr und der Einmündung der Gasse auf.
    Jane schaute in die gleichen Masken von einem fahlen Weiß. Ein weit aufgerissener Mund, hinter dem sich die Lippen der vier Typen verbargen.
    Sie waren unterschiedlich groß. Sie schwitzten, was Jane nicht verborgen blieb. Das konnte sie riechen.
    »Süßes oder Saures?«
    Die Frage wurde ihr in einem aggressiven Ton entgegengeschleudert. Nein, dachte Jane. Nicht dieses dämliche Spiel, dass aus den Staaten rübergeschwappt war.
    Jane versuchte es mit einem Lächeln, denn so etwas entschärft eine Lage immer.
    »Tut mir Leid, ich habe weder das eine noch das andere.«
    Für einen Moment war es still. Dann übernahm der Sprecher wieder das Wort. »He, weißt du nicht, was wir heute haben?«
    »Ja.«
    »Du bist fremd, wie?«
    »Auch.«
    »Hast du dich verlaufen?«
    »Nicht ganz, Jungs. Ich bin hier auf Besuch.«
    »Auch Besucher müssen sich an unsere Regeln halten«, quäkte ein anderer aus der Gruppe.
    Jane blieb ruhig. »Ich habe nichts für euch«, wiederholte sie.
    »Aber wir haben was für dich!«
    Es waren die Messer, die sie mitgenommen hatten. Plötzlich schnellten ihre Arme vor, und Jane Collins zuckte unwillkürlich zurück, als sie die Klingen auf sich zukommen sah. Ein reiner Reflex, der die vier Typen zum Lachen brachte.
    »Okay, ihr habt euren Spaß gehabt. Geht weiter!« Jane unterstrich die Worte mit einer entsprechenden Handbewegung.
    Einer trat vor. Es war der Anführer, und er flüsterte Jane ins Gesicht: »So leicht wirst du uns nicht los. Wir können ganz anders!«
    Jane blieb ruhig und aufrecht stehen. »Was willst du?«
    »Nichts Süßes und auch nichts Saures. Wir wollen etwas Neutrales…«
    »Ach ja?«
    »Geld, Frau Besucherin. Du kannst dich freikaufen, hörst du? Das ist kein Problem.«
    Komisch, dass ich nicht mal überrascht bin, dachte die Detektivin.
    Ich habe es fast geahnt.
    Der Anführer war ihr dicht auf die Pelle gerückt. Aus der Nähe sah Jane endlich, dass die Messer nicht echt waren, aber die Kerle meinten es tatsächlich ernst.
    Mit ihren Körpern schirmten sie Jane zudem ab. So konnte sie von der Straße her nicht gesehen werden.
    Sie ließ sich auf das Spiel ein. »Wie viel wollt ihr denn?«
    »Das liegt an dir. Gib nur nicht zu wenig. Und danach versteck dich lieber. Die Nacht des Grauens hat längst angefangen.«
    Ja, das hat sie, dachte Jane. Nur anders, als ihr es euch vorstellen könnt.
    »Kein Zurück mehr?«, fragte sie.
    »Nein, kein Zurück!«
    »Also gut.« Jane beugte sich etwas nach rechts. Sie tat, als wollte sie in die Tasche ihrer Hose greifen, doch aus der Bewegung heraus schnellte ihr Arm nach vorn.
    Keiner der Typen hatte mit einer Gegenwehr gerechnet. Jane Collins bekam die Maske des Anführers zu fassen und riss sie von seinem Kopf weg.
    Ein überraschtes und noch sehr junges Gesicht schaute sie an. Viele Pickel auf der Haut, eine Nase, die zum Himmel stand, und dann klatschte es zweimal.
    Eine Ohrfeige traf die rechte, eine zweite die linke Wange. Bei der zweiten hatte Jane mit dem Handrücken zugeschlagen, auch nicht eben von schlechten Eltern.
    Der Typ – schon ein jugendlicher Straßenräuber – war durch die Treffer völlig überrascht worden. Nach einem heftigen Stoß gegen seine Brust flog er zurück und hatte Glück, dass er von seinen Kumpanen aufgefangen wurde, wobei aber zwei fast mit ihm zu Boden gingen.
    »Ich denke, dass dir so etwas gefehlt hat«, sagte sie mir scharfer Stimme. »Und jetzt haut ab. Sollten wir uns noch mal über den Weg laufen und sollte ich merken, dass ihr so weitermacht, dann wird es richtigen Ärger für euch geben.«
    Der Anführer war letztendlich doch noch auf den Rücken gefallen.
    Jetzt rappelte er sich hoch, unterstützt von seinen Kumpanen. Seine Maske lag am Boden. Er nahm sie auch nicht wieder hoch.
    Er schaute Jane mit einem ängstlichen Blick an, denn so etwas hatte er von einer Frau noch nicht erlebt.
    »Hast du alles begriffen?«
    »Ja…«
    »Dann haut ab!«
    Das taten sie, aber sie liefen nicht auf die Straße, sondern die Gasse entlang, wo der Nebel sie schließlich
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