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1440 - Halloween des Ghouls

1440 - Halloween des Ghouls

Titel: 1440 - Halloween des Ghouls
Autoren: Jason Dark
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verschluckte.
    Die Lust auf eine weitere Wanderung war der Detektivin vergangen. Sie wollte wieder zurück zu Anna Bancroft und dort auf John Sinclair warten. Gemeinsam würden sie sich danach um den Ghoul kümmern, wobei Jane hoffte, dass es nur einer war und nicht noch eine Gruppe.
    Auch war sie gespannt, was ihr Anna Bancroft über dieses Problem würde sagen können…
    Wenig später stand sie wieder vor der Haustür und wurde von Anna eingelassen.
    »Na, wie war’s?«
    »Es ging so.«
    »Sie sind nicht begeistert?«
    »So ist es.«
    »Warum nicht?«
    »Ich muss erst mal einen Schluck trinken. Dann erzähle ich Ihnen alles.«
    »Möchten Sie einen Wein?«
    »Ja gern, und Wasser.«
    »Geht in Ordnung.«
    Jane betrat das Wohnzimmer. In der Nähe des Tisches brannte einen zweite Lampe. Ihr Schein fiel auf die ausgebreiteten Karten, die Motive zeigten, die Jane nicht kannte.
    Anna kehrte zu ihr zurück. Sie brachte Wein mit und Wasser, sodass Jane sich etwas mixen konnte.
    Jane trank einen kräftigen Schluck, stellte das Glas weg und lächelte.
    »Warum lachen Sie?«
    »Weil es mir hier gefällt.«
    »Draußen nicht?«
    Jane wiegte den Kopf. »Nicht unbedingt, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Das hört sich nach Problemen an.«
    »Das wäre zu hart ausgedrückt. Ein kleines Problem hatte ich schon. Halloween scheint sich verändert zu haben, nicht nur in den großen Städten.«
    »Was war denn los?«
    Jane erzählte es.
    Anna hörte angespannt zu. Sie schüttelte dabei den Kopf und strich durch ihr glattes Haar. Schließlich winkte sie ab.
    »Es wird immer schlimmer hier. Von Jahr zu Jahr erlebe ich eine Steigerung.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Dieses Fest ufert aus. Wir in Hollow Field sind bekannt dafür, wie toll hier Halloween gefeiert wird. Es hat sich herumgesprochen. Es sind ja nicht nur die Bewohner aus unserem Ort hier, sondern welche aus den Nachbardörfern. Sogar aus der Stadt sollen sie gekommen sein, um hier zu feiern.« Sie streckte den Finger vor. »Aber bei Ihnen, Jane, da war das kein Feiern. Ich würde es schon als Abzocke einstufen oder als Überfall ansehen.«
    Jane nickte. »Ich hoffe nur, dass meine Antwort ausgereicht hat und auch für die anderen drei Typen eine Lehre war.«
    Anna nahm ihr Glas, in dem noch etwas Rotwein schimmerte und schaute auf den Tisch, wo sie die Karten ausgebreitet hatte. Sie trank nicht. »Es ist kein guter Abend, und es wird auch keine gute Nacht werden, fürchte ich.«
    »Sagen Ihnen das die Karten?«
    »Ja.«
    »Wir haben schließlich Halloween«, schwächte Jane Collins ab.
    Anna Bancroft schaute wieder hoch und über den Glasrand hinweg in Janes Augen. Ihr Blick wirkte verhangen, aber irgendwie auch wissend. Die Detektivin dachte daran, dass Anna von manchen Menschen als Hexe angesehen wurde.
    »Die Nacht ist noch lang. Es kann viel passieren, Jane, und auch viel auf einmal.«
    »Ja, das denke ich auch. Aber solange es sich im Rahmen hält, ist es okay. Doch da gibt es noch das Feld mit den Toten.«
    »Genau das«, flüsterte Anna zurück, nachdem sie einen Schluck getrunken hatte. »Wenn die Tageswende erreicht ist, dann verschwimmen auch die Grenzen. Dann ist die Zeit gekommen, wo sich das Jenseits mit dem Diesseits trifft.«
    »Und was bedeutet das?«, fragte Jane.
    Anna ließ sich Zeit mit der Antwort. Dann flüsterte sie: »Unheil. Ja, ich glaube, dass es Unheil geben wird. Wenn sich die Toten zwischen die Lebenden mischen, kann das nicht gut gehen.«
    »Aha, und das wissen Sie?«
    »Ja, Kind, das weiß ich. Ich bin alt genug geworden. Und Sarah hat es auch gewusst.«
    »Davon hat sie mir nichts gesagt.«
    Anna stellte das Glas wieder weg, ohne auch nur einen Schluck getrunken zu haben. »Sarah ist eine nette Person gewesen. Sie wollte Sie sicherlich nicht beunruhigen. Aber ich habe ihr davon berichtet.«
    »Das hört sich an, als hätten Sie die Toten bereits gesehen, die sich unter die Lebenden mischen.«
    »Ich habe es versucht.«
    »Und?«
    Sie hob die Schultern an. »Es ist mir nicht richtig gelungen. Aber ich habe sie gespürt.«
    »Ja«, sagte Jane, »und jetzt sind sie auf dem Feld, hängen dort als Vogelscheuchen. Können Sie sich vorstellen, dass sie um Mitternacht zum Leben erwachen, ihren Platz verlassen, um hier im Ort so richtig Halloween zu feiern?«
    »Ich kann mir alles vorstellen, Jane, und ich sage Ihnen, dass wir auch mit allem rechnen müssen.«
    Die Detektivin hatte die Antwort sehr wohl verstanden und auch den ernsten Unterton nicht
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