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1440 - Halloween des Ghouls

1440 - Halloween des Ghouls

Titel: 1440 - Halloween des Ghouls
Autoren: Jason Dark
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klar. Sie rechnete nicht damit, dass der schleimige Körper sie ersticken wollte. Um sie rasch umzubringen, hatte der Ghoul eine bessere Möglichkeit. Er würde seine Stiftzähne in ihre Kehle schlagen und sie so mit einem Biss ins Jenseits befördern.
    Sie wusste, dass sie die Masse nicht von sich wegschieben konnte; Zwar war sie beweglich, aber viel zu schwer. Jane gab trotzdem nicht auf. Die Beine hatte sie angezogen oder zumindest etwas in die Höhe gedrückt. Sie presste ihre Knie in den weichen Körper des Ghouls hinein, der sich davon nicht beirren ließ. Er hatte seinen Kopf so weit gesenkt und entsprechend gedreht, dass Jane bereits das Kratzen seiner Hauer durch ihre Kleidung spürte. Sie glitten noch wie kitzelnd über die Haut hinweg, aber sie näherten sich ihrer Kehle, die ungeschützt war.
    Dort würden sie zubeißen!
    Jane bekam keine Luft mehr.
    Vorbei – aus, keine Chance mehr.
    Nicht die Spur einer Hoffnung. Der Gestank schien sich noch mehr zu steigern, und Jane hatte in diesen Augenblicken das Gefühl, schon tot zu sein.
    Bis sie das Zucken spürte!
    Sie hatte zuvor ein Geräusch gehört, und in den nächsten Sekunden veränderte sich alles.
    ***
    Die Situation hätte schrecklicher nicht sein können. Sie war ein Albtraum, aus dem ich allerdings nicht erwachen konnte und es auch nicht wollte.
    Mit einem langen Sprung war ich über die Schwelle gestürmt, stand jetzt im Wohnraum und sah den Ghoul auf dem Boden liegen.
    Breit, wulstig und stinkend.
    Aber unter ihm lag Jane Collins. Viel sah ich nicht von ihr. Mir reichten die beiden Beine völlig aus, die unter oder aus der Masse hervorragten.
    Das Bild war der nackte Horror für mich. Zwei zuckende Füße, die immer wieder gegen den Boden schlugen. Es war ein Akt der Verzweiflung, denn Jane versuchte mit aller Kraft, sich zu befreien.
    Es würde ihr nie gelingen!
    Zweimal schoss ich!
    Beide Silberkugeln hieben in den schleimigen Hinterkopf der Bestie. Diesmal hoffte ich, wirklich noch rechtzeitig gekommen zu sein.
    Manchmal präsentierte das Schicksal eben den Retter in der letzten Sekunde.
    Ich wusste, dass die geweihten Kugeln den Ghoul vernichten würden. Sein gesamter Schleim würde sich verändern. Er würde austrocknen und kristallisieren, sodass es leicht war, seinen Rest zu zertreten.
    Ich blieb nicht stehen, um meinen Erfolg abzuwarten. Ich griff zu.
    Beide Hände wühlte ich in die Masse hinein, um einen Halt zu finden, damit ich den schwammigen Körper zur Seite zerren konnte.
    Er geriet ins Rollen. Weg von Jane, die keuchend nach Luft schnappte. Ich aber schaute auf einen Ghoul, der jetzt auf dem Rücken lag und zwei geweihte Silberkugeln in seinem Schädel stecken hatte.
    Und die verfehlten ihre Wirkung nicht.
    Ich hörte schon das Knistern, als die Gestalt anfing zu kristallisieren. Die Schleimproduktion war gestoppt worden. Er lag vor meinen Füßen als ein unförmiges Etwas, das quiekende Laute von sich gab, vergleichbar mit denen eines Schweins.
    Er war nicht mehr zu retten. Ich konnte mir Zeit nehmen und schaute über ihn hinweg.
    Auf der Couch saßen der Fotograf und seine Freundin. Beide waren nicht recht beieinander. Lizzy hielt ihren Kopf mit beiden Händen umklammert, während Ari Ariston mit den Augen zwinkerte wie jemand, der aus einem tiefen Schlaf erwacht ist.
    Auch Anna Bancroft war da. Sie saß in ihrem Stammsessel. Ich sah die Wunde auf ihrer Stirn und dann die Pistole in ihrer Hand. Ich wollte zu ihr gehen, wurde aber durch den leisen Schrei abgelenkt, den Jane Collins von sich gegeben hatte. Sie kniete jetzt am Boden, schüttelte den Kopf, und ich entdeckte in ihren Augen einen beinahe schon irren Ausdruck, der darauf hindeutete, dass sie Schweres durchgemacht hatte.
    »Es ist alles okay, Jane…«
    Sie lächelte, aber sie weinte auch. Wenn es so weit kam, dann war es mehr als knapp gewesen.
    Auf dem Tisch hatte ich das Erbrochene gesehen, und jetzt musste sich auch Jane übergeben.
    Der Gestank des Leichenfressers war widerlich. Wäre er sichtbar gewesen, hätte er den Raum gefüllt wie dicker Nebel.
    Der Ghoul quiekte noch mal. Er zuckte sogar. Dann war ein Knirschen zu hören.
    Woher der Ghoul kam und warum er in diesem Totenfeld gesteckt hatte, das war mir unbekannt. Da konnte uns sicherlich Anna Bancroft eine Antwort geben. An sie hatte ich sowieso noch andere Fragen.
    Neben mir knisterte und knirschte es. Der Ghoul lag zwar noch an der gleichen Stelle, doch sein Körper sah jetzt aus, als bestünde er aus den
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