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Die Sprache der Macht

Die Sprache der Macht

Titel: Die Sprache der Macht
Autoren: Matthias Noellke
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Vorwort
    Sprache ist ein unvergleichliches Machtmittel. Sie bewegt die Herzen und Hirne der Menschen, sie sorgt dafür, dass Gedanken ihre Richtung ändern und unser Gegenüber seine Meinung. Sprache kann anstacheln, einschüchtern, ermutigen und verführen. Sprache stiftet Vertrauen und schafft Verbündete. Sprache bestimmt unser Denken und unser Handeln.
    Daher sollte jeder, der auf Menschen einwirken möchte, mit Sprache umgehen können. Sie ist sein wichtigstes Instrument. Aber auch wenn wir einer solchen Einwirkung ausgesetzt sind, ist es hilfreich, sprachliche Manöver zu durchschauen und zu wissen, wie sich gegensteuern lässt. Ob Sie nun die „Sprache der Macht“ für sich nutzen wollen, um Menschen zu führen, oder ob Sie erfahren möchten, wie das eigentlich funktioniert, wenn Macht sprachlich zum Tragen kommt: In diesem Buch lernen Sie das Arsenal der Sprache der Macht kennen – ihre legitimen wie auch ihre fragwürdigen Methoden. Dass Sie letztere in Ihrer täglichen Praxis unbedingt meiden sollten, dürfte sich von selbst verstehen. Mir geht es darum, Sie vor ihnen zu warnen. Ich möchte Sie damit bekannt machen, damit Sie diese Methoden durchschauen und sich schützen können. Und vielleicht auch darüber staunen, welche Eigendynamik Macht entwickeln kann, wenn sie uns in ein Spiel hineinzieht, das wir am Ende nur noch um seiner selbst willen spielen.
    Dabei betrachten wir Macht keineswegs als etwas Negatives. Im Gegenteil, jeder, der etwas bewirken möchte und seine Interessen wahren will, braucht ein Mindestmaß an Macht. Eine Führungskraft ohne Macht ist eine traurige Figur. Aber auch als Mitarbeiter sollten Sie in der Lage sein, Ihre Macht zu nutzen. In beiden Fällen ist die Sprache Ihr Werkzeug.
    Nach meinem Verständnis ruht die Sprache der Macht auf drei Säulen:
Dominanz: Die Sprache der Macht hilft Ihnen, sich gegen andere zu behaupten und sich durch subtile Signale über ihnen zu positionieren.
Einfluss: Durch die Sprache der Macht können Sie Herzen und Köpfe der Menschen gewinnen, sie überzeugen und ihnen den Weg weisen.
Souveränität: Die Sprache der Macht verleiht Ihnen Selbstsicherheit und Unabhängigkeit. Auf diese Weise können Sie anderen Orientierung geben.
    Nach einem einführenden Kapitel ist jedem dieser drei Aspekte ein eigenes Kapitel gewidmet. Dabei wird sich zeigen, dass es ganz unterschiedliche, mitunter sogar gegensätzliche Strategien gibt, Macht aufzubauen und zu nutzen. Und dass es zu jeder Taktik Gegenstrategien gibt, die geeignet sind, sich zur Wehr zu setzen. Was davon für wen in Frage kommt, hängt von der betreffenden Konstellation ab. So liegt es auf der Hand, dass es einen Unterschied macht, mit wem man es zu tun hat, ob eine Machtposition behauptet oder erst begründet werden muss, ob Macht ausgehebelt werden soll oder ein Mächtiger gestützt. Dann aber liegt es auch an jedem selbst, seinem ganz persönlichen Stil, mit Macht umzugehen. Manche genießen es, wenn sie ihren Gegenspieler überrumpeln können. Anderen sind solche Manöver regelrecht zuwider; sie passen einfach nicht zu ihnen.
    Und schließlich besteht ein Erfolgsgeheimnis der Sprache der Macht auch in ihrer Variation, in der souveränen Verfügung über eine Vielfalt von Mitteln und Methoden. Erst in ihrer Kombination entfalten sie die erhoffte Wirkung. So lässt sich etwa Dominanz nicht durch ständiges „Powerplay“ behaupten, sondern erst im Zusammenspiel mit Nachgeben, Zurückweichen oder Schweigen. Auch in Situationen, in denen Sie die Gegenseite einnehmen, ist es nicht immer sinnvoll, die Manöver sprachlicher Macht zu durchkreuzen. Vielmehr besteht eine kluge Reaktion häufig gerade darin, den anderen gewähren zu lassen – und bei nächster Gelegenheit sehr dezent eigene Ansprüche ins Spiel zu bringen. Wie das sprachlich funktioniert, davon soll auf den folgenden Seiten die Rede sein. Und damit wünsche ich viel Vergnügen bei der Lektüre.
    Matthias Nöllke, München im Juli 2010

Sprache und Macht
    „Länger als Taten lebt das Wort.“ – Pindar
    „Symbolische Macht ist die Macht, Dinge mit Wörtern zu schaffen.“ – Pierre Bourdieu
    „Manchmal halten die Leute die Art, wie ich rede, fälschlicherweise für das, was ich denke.“ – Idi Amin Dada
    Nach Macht in irgendeiner Form streben wir alle. Wer Macht hat, kann nach eigenen Vorstellungen gestalten und auf andere Menschen einwirken. Und das ist eine zutiefst beglückende Erfahrung – für jeden von uns. Ja, unsere
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