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Holly und der Playboy-Prinz

Holly und der Playboy-Prinz

Titel: Holly und der Playboy-Prinz
Autoren: Sarah Morgan
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1. KAPITEL
    „Halt den Kopf gesenkt, servier das Essen, und dann geh. Du bleibst nicht länger als unbedingt nötig in der Suite. Keine heimlichen Blicke, keine Gespräche mit dem Prinzen, keine Flirts. Vor allem keine Flirts! Prinz Casper gilt als Playboy. Holly, hörst du mir überhaupt zu?“
    Holly tauchte lange genug aus ihren tieftraurigen Gedanken auf, um zu nicken. „Ja“, brachte sie mühsam hervor. „Ich höre dir zu, Sylvia.“
    „Und was habe ich gerade gesagt?“
    Schlafmangel und permanente Selbstanalyse hatten Hollys Gehirn in einen dumpfen Nebel verwandelt. „Du hast gesagt … Du …“ Ihre Stimme versagte. „Ich weiß es nicht. Tut mir leid.“
    Sylvia verzog missbilligend das Gesicht. „Was ist denn nur los mit dir? Normalerweise bist du doch so tüchtig und verlässlich. Deshalb habe ich dich für diesen Job ausgewählt.“
    Tüchtig und verlässlich.
    Die Beschreibung ließ Holly zusammenzucken.
    Noch zwei Schwächen auf der wachsenden Liste, warum Ed die mich verlassen hat!
    Sylvia bekam jedoch von der verheerenden Wirkung ihrer Worte nichts mit. „Ich brauche dich ja wohl nicht daran zu erinnern, dass heute der wichtigste Tag meiner Karriere ist: das Catering für ein Mitglied des Königshauses im Twickenham Stadium! Wir befinden uns mitten im Six-Nations-Turnier! Die Augen der Welt sind auf uns gerichtet! Wenn wir den Auftrag richtig ausführen, haben wir es geschafft. Und mehr Arbeit für mich bedeutet mehr Arbeit für dich! Aber dafür musst du deinen Beitrag leisten!“
    Eine groß gewachsene, schlanke Kellnerin mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck schlenderte zu ihnen. In den Händen trug sie ein Tablett mit Champagnergläsern. „Jetzt reicht es aber! Ihr Verlobter hat gestern Abend mit ihr Schluss gemacht. Es ist ein Wunder, dass sie überhaupt hier ist. Ich an ihrer Stelle wäre heute Morgen nicht einmal aufgestanden!“
    „Eddie hat die Verlobung gelöst?“ Sylvias Blick wanderte zwischen den beiden Frauen hin und her. „Holly, sagt Nicky die Wahrheit? Warum hat er das getan?“
    Weil sie zu tüchtig und zuverlässig war. Weil ihre Haare eher die Farbe eines Sonnenuntergangs besaßen, nicht die einer Sonnenblume. Weil sie prüde und verklemmt war. Weil ihr Hintern zu groß war …
    Die Länge der Liste ließ pure Verzweiflung in ihr aufsteigen. „Eddie ist zum Marketingdirektor befördert worden. Ich passe nicht zu seinem neuen Image.“ Bislang hatte sie noch keine Träne vergossen, worauf sie ziemlich stolz war. Stolz und ein bisschen verwirrt. Warum hatte sie nicht geweint? Sie liebte Eddie! Immerhin hatten sie Pläne für eine gemeinsame Zukunft geschmiedet. „Der neue Job bringt es mit sich, dass er Kunden und Journalisten treffen muss. Und er fährt jetzt einen Porsche und braucht die passende Frau dazu.“ Sie versuchte, die Sache mit einem schiefen Grinsen und einem Schulterzucken abzutun. „Ich gehöre wohl eher in den familientauglichen Kleinwagen.“
    „Du bist viel zu gut für ihn, das bist du“, mischte Nicky sich ein. Die Champagnergläser auf dem Tablett klirrten gefährlich. „Und er ist ein I…“
    „Nicky!“ Erschrocken nach Luft ringend, unterbrach Sylvia die Beleidigung. „Vergiss nicht, du bist das Aushängeschild meiner Firma!“
    „Wenn das so ist, kannst du demnächst meine Botoxbehandlungen bezahlen. Bei den ganzen Versagern, denen ich jeden Mittag den Lunch serviere, bekomme ich noch richtig tiefe Falten.“ Nickys Augen blitzten auf. „Hollys Ex und sein blondes Flittchen kippen den Champagner hinunter, als sei Eddie Chef in einem multinationalen Konzern, nicht in der örtlichen Filiale vom Pet Palace.“
    „Sie ist bei ihm?“ Holly spürte, wie alle Farbe aus ihrem Gesicht wich. „Dann kann ich nicht nach oben gehen. Ihre Lounge ist gleich neben der Präsidentensuite. Das wäre zu peinlich für alle. Was soll ich nur tun?“
    „Such dir einen Ersatz für ihn. Dass wirklich Tolle an unpassenden Männern ist, dass es so viele davon gibt.“ Nicky drückte das Tablett ihrer wütenden Chefin in die Hände und legte einen Arm um Hollys Schultern. „Tief einatmen. Ein … und aus. Sehr gut. Also, du tust jetzt Folgendes: Du gehst erhobenen Hauptes in die Präsidentensuite und küsst diesen ungemein sexy Prinzen. Wenn du dich schon mit einem unpassenden Mann einlässt, dann wenigstens mit einem reichen! Außerdem soll er fantastisch küssen! Los jetzt! Heiße Zungenküsse in Twickenham. Damit würdest du Eddie wirklich
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