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143 - Das Böse wohnt in Harkerville

143 - Das Böse wohnt in Harkerville

Titel: 143 - Das Böse wohnt in Harkerville
Autoren: A.F.Morland
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könnte es dir ermöglichen.«
    »Hören Sie«, kreischte Calloway. »Ich finde, Sie gehen mit diesem verrückten Spiel entschieden zu weit.«
    »Du wirst mir gehorchen, wirst mir dienen - auch dann, wenn ich nicht in der Nähe bin.«
    Calloway kam immer mehr zu der Überzeugung, daß er es mit einem Geisteskranken zu tun hatte. Der Fremde bestärkte ihn in dieser Annahme auch noch, als er sich plötzlich vor Calloway, hinkniete und sich mit den Armen abstützte.
    Was soll das denn werden? dachte Calloway nervös. Die Antwort bekam er umgehend, und sie war so verblüffend und schockierend, daß Cab Calloway seinen Augen nicht traute.
    Der Unbekannte hatte die Wahrheit gesagt.
    Er war der Schakal!
    Die Verwandlung ging sehr schnell vor sich. Der Körper des Fremden wurde schmal und streckte sich, sein Kopf wurde länglich, der Mund wurde zur Schnauze, und gleichzeitig wuchs dem Mann ein dichtes Fell.
    Wieder knurrte das Tier, doch diesmal blieb es nicht bei der Drohgebärde. Der Schakal griff an! Calloway schwang das Racket weit nach hinten.
    Der Schakal stieß sich ab, sprang -und Cab Calloway schlug mit der ganzen Kraft, die er aufzubieten hatte, zu. Das Racket traf den Tierleib und brach.
    Es war so, als hätte Calloway mit dem Schläger einen Granitblock getroffen. Einen Sekundenbruchteil später prallte der Schakalkörper mit ungeheurer Wucht gegen Calloway und stieß ihn um.
    Jetzt hatte Calloway die Bestie über sich. Er tat das einzige, was er noch konnte: Er brüllte seine Todesangst laut heraus.
    ***
    Virginia hörte den Schrei ihres Mannes und zuckte wie unter einem Stromstoß zusammen. »Cab…!« hauchte sie schreckensbleich.
    Sie biß sich in die Faust, zitterte, wußte nicht, was sie tun sollte. Hilfe, dachte sie. Wir brauchen Hilfe. Dort draußen ist etwas Schreckliches geschehen. Die Polizei muß her.
    Sie hatte nicht den Mut, sich in die Halle zu begeben. Sie konnte nichts für Cab tun - außer die Polizei anrufen. Blitzschnell griff sie zum Hörer.
    Mit zitterndem Finger wählte sie den Polizeinotruf, und sobald sich am anderen Ende eine Stimme meldete, platzte es aus ihr heraus: »Sie müssen sofort kommen… Mein Mann… Ich weiß nicht, was ihm zugestoßen ist… Er hat so schrecklich geschrien… Er ist draußen in der Tennishalle… Ich heiße Virginia Calloway… Mein Mann und ich, wir arbeiten im ABC Tennis Center… Bitte schicken Sie sofort einen Wagen…«
    Der Mann am anderen Ende lachte.
    Ein Polizist, der Virginia in dieser Situation auslachte?
    Das war kein Polizist! Das war Loxagon!
    Er hatte sich eingeschaltet, ließ das Gespräch nicht hinaus. Die Frau ließ den Hörer fallen, als wäre er glühendheiß geworden.
    Sie wich einen Schritt zurück und legte die Hände auf die fahlen Wangen. Verstört schaute sie auf den hin und her pendelnden Hörer, aus dem Loxagons hohntriefende Stimme kam.
    »Virginia, was hast du denn? Warum sprichst du nicht mit mir?«
    Sie raufte sich die Haare. »Hör auf!« schluchzte sie. »Ich verliere sonst den Verstand… Oder… habe ich ihn bereits… verloren?«
    Sie bückte sich, griff nach dem Hörer und legte ihn in die Gabel. Aber Loxagon sprach weiter zu ihr. Seine Stimme schien überall im Raum zu sein.
    »Hast du Angst vor mir, Virginia?«
    »Ja«, stöhnte die Frau.
    »Solange du mir gehorchst, hast du nichts zu befürchten.«
    Virginia schloß die Augen und hielt sich die Ohren zu. Sie taumelte aus dem Wohnzimmer, als wäre sie betrunken. Wie stellte man diesen unheimlichen Spuk ab?
    Nach wie vor wußte Virginia nicht, wie es um ihren Mann stand, ob er überhaupt noch lebte. Er hatte so entsetzlich geschrien, daß das Schlimmste zu befürchten war.
    Schritte näherten sich der Wohnungstür. Virginia hörte sie, sobald sie die Hände von den Ohren nahm. Mit furchtgeweiteten Augen starrte sie die Tür an.
    Gleich würde sie sich öffnen. Wen würde Virginia dann sehen? Ihren Mann oder… Loxagon? Die Klinke bewegte sich, und im nächsten Augenblick schwang die Tür zur Seite.
    Virginia stockte der Atem. Alles in ihr verkrampfte sich. Die Spannung war schier unerträglich. Umso größer war die Erleichterung, als Virginia ihren Mann erblickte.
    »Cab!« Sie eilte auf ihn zu. »Cab, ich… ich glaube, ich habe den Verstand verloren!«
    Er trat ein, schloß die Tür.
    »Was war dort draußen los?« wollte Virginia wissen. Ihr Blick wieselte an ihm auf und ab. »Du… du hast so fürchterlich geschrien. Oder… warst du das nicht?«
    Virginia
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