Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
143 - Das Böse wohnt in Harkerville

143 - Das Böse wohnt in Harkerville

Titel: 143 - Das Böse wohnt in Harkerville
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
dies nie vergeblich.
    Virginia grub die Schneidezähne in ihre Unterlippe. »Bleib hier«, flehten ihre Augen. »Ich fürchte mich allein.« Aber sie sagte es nicht.
    »Bin gleich wieder bei dir«, versprach Calloway und verließ die Dienstwohnung.
    Als er die Tennishalle betrat, empfing ihn ein langgezogenes Geheul, und dann geschah etwas Merkwürdiges: die gesamte Flutlichtanlage schaltete sich ein.
    Ein Leuchtkasten nach dem anderen. Taghell wurde es in der großen, leeren Halle.
    Der Hund kann das nicht gewesen sein! dachte Cab Calloway. Außer dem Tier muß auch ein Mensch hier sein. Um diese Zeit! Das riecht nach Einbruch!
    »Hallo!« rief Calloway mit fester, energischer Stimme. Der andere sollte nicht glauben, daß er sich fürchtete. »Hallo, wer ist da?«
    Hallend verebbte sein Ruf, auf den niemand reagierte. Er blickte sich mißtrauisch um, fühlte sich beobachtet, aber er konnte niemanden sehen.
    Vor ihm lagen zehn Tennisplätze. An diese schloß sich eine Trainingsbox. Dort wurden den Spielern von einem Automaten die Bälle so zugespielt, wie man es haben wollte. Man konnte seinen Bewegungsablauf mit einer Videokamera aufzeichnen und ihn sich anschließend auf dem Monitor ansehen. So lernte man aus seinen Fehlern.
    Hinter der Trainingsbox befand sich das Clubbüffet, und in diese war die kleine Sportartikelboutique integriert, die Calloway auch gleichzeitig als Werkstatt diente.
    Dort bespannte oder reparierte er die Tennisschläger, und dort befand sich auch eine kleine Registrierkasse, die über Nacht selbstverständlich leer war, aber das schien der Einbrecher nicht zu wissen.
    Verrückt, den Hund mitzunehmen, dachte Cab Calloway. Nun hat ihn das Heulen des Tiers verraten.
    Er schritt die Front der Tennisplätze ab, wandte sich immer wieder um. »Na warte, du Mistkerl!« brummte er. »Wenn ich dich erwische, prügle ich dich windelweich.«
    Es gab Leute, die machten aus ihren Hunden gefährliche Waffen. Stolz nahmen sie ihre auf den Mann dressierten Killerhunde überallhin mit.
    Befand sich so ein Tier irgendwo in der Halle? Calloway schluckte trocken. In seinen Augen war es ein Verbrechen gewissenloser Menschen an der unschuldigen Kreatur.
    Die Hunde konnten nichts für ihre Gefährlichkeit. Man hatte sie so lange gedrillt und gequält, bis sie zu Killern wurden. Umdrehen konnte sie niemand mehr. Man konnte sie nur noch töten.
    Calloway begab sich in die Boutique. Er bewaffnete sich mit einem alten Tennisschläger und setzte seinen Rundgang fort.
    Das Summen eines. Elektromotors drang an sein Ohr. Das Geräusch kam aus der Trainingsbox. Mit Hilfe des Motors konnte man das Netz vor- und zurückfahren.
    Calloway betrat die Box. Ein hohes Gitter schirmte es ab, damit schlecht getroffene Bälle drinnen blieben. Cab Calloway sah weder den Hund noch dessen Besitzer.
    Er stand in der Mitte der Box und drehte sich langsam um die eigene Achse.
    Und plötzlich ging der Teufelszauber los…
    ***
    Virginia Calloway wartete ungeduldig auf die Rückkehr ihres Mannes. Ihr war in der Küche nicht mehr geheuer, deshalb ging sie ins Wohnzimmer.
    Dieses unheimliche Heulen ging ihr nicht aus dem Kopf. Sie brauchte nur daran zu denken, und schon überlief es sie eiskalt. Fröstelnd rieb sie sich die Arme.
    Wieso war es denn so kalt? Sie begab sich zum Zimmerthermometer. Es zeigte 21 Grad Celsius, Es war nicht kalt. Aber Virginia empfand so, Was hatte das alles zu bedeuten? Zuerst spielte der Handmixer verrückt, dann heulte in der Halle ein Wolf oder ein Hund - und nun diese unnatürliche Kälte.
    Irgend etwas war hier im Gange. Etwas, das Virginia nicht begreifen konnte und das ihr deshalb Angst machte. Wieso blieb Cab so lange fort? Er wollte doch gleich wiederkommen.
    War ihm irgend etwas zugestoßen? Virginias Kehle wurde eng, und als das Telefon plötzlich anschlug, fuhr sie mit einem heiseren Schrei herum und starrte den Apparat nervös an.
    Wer rief zu so später Stunde noch an? Er mußte doch damit rechnen, daß sich die Calloways schon schlafen gelegt hatten. Quälend laut schrillte der Apparat.
    Lauter als sonst! Jedenfalls kam es Virginia so vor. Zuerst wollte sie nicht abheben, aber dann ging ihr das Läuten so sehr auf die Nerven, daß sie den Hörer abnehmen mußte.
    Sie meldete sich, aber am anderen Ende sagte niemand etwas. Die Leitung war jedoch nicht tot.
    »Hallo!« rief die Frau ärgerlich in die Sprechrillen. »Warum sagen Sie nichts? Warum melden Sie sich nicht?«
    »Hallo, Virginia«, sagte ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher