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143 - Das Böse wohnt in Harkerville

143 - Das Böse wohnt in Harkerville

Titel: 143 - Das Böse wohnt in Harkerville
Autoren: A.F.Morland
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hechtete ich links an ihm vorbei. Er hackte mit den Krallen nach mir, verfehlte mich aber. Ich streckte mich nach dem Colt Diamondback, bekam die Waffe in die Hand, hörte das Monster heranstampfen und rollte herum.
    Gleichzeitig drückte ich ab, ohne zu zielen. Soviel Zeit hatte ich einfach nicht. Ich konnte nur hoffen, daß die Flugrichtung des geweihten Silbergeschosses wenigstens einigermaßen stimmte.
    Es hätte gereicht, wenn die erste Kugel den Werwolf verletzt hätte. Ich hatte noch vier weitere Patronen in der Trommel…
    Blackburn heulte auf und schnellte hoch. Ich hatte den Eindruck, er wollte zur Decke hinaufspringen. Er schwang in der Luft herum und jagte davon.
    Ich war nicht ganz sicher, aber ich glaubte, ihm einen Streifschuß an der Schulter verpaßt zu haben. Ich feuerte ihm nach. Er schlug einen Haken und verschwand durch eine niedere Tür.
    Ich sah, wie er sich bückte. Er riß einen Deckel auf, eine Tür, die in den Boden eingelassen war. Über eine Holztreppe stürmte er hinunter.
    Erfahrungsgemäß sind verletzte Feinde doppelt gefährlich. Ich folgte dem Monster trotzdem. Drei Kugeln standen mir noch zur Verfügung, dann mußte ich nachladen.
    Reservemunition hatte ich bei mir, aber ich hoffte, daß die drei Silberkugeln für den Leitwolf reichten. Atemlos lief ich auf die Öffnung im Boden zu.
    Unten war noch ganz kurz der Werwolf zu sehen. Ich schoß auf gut Glück. Hin und wieder hat man auch damit Erfolg, doch diesmal blieb er mir versagt.
    Ich hastete die Holzstufen hinunter. Blackburn sperrte meine Beine mit dem Stiel eines Besens. Ich kam erneut zu Fall und kugelte die restlichen Stufen hinunter.
    Abermals verlor ich den Revolver, doch ich kam am Ende der Treppe darauf zu liegen, schnappte mir die Waffe gleich wieder und feuerte auf das Ungeheuer, das zu einer schwarzen, schattenhaften Gestalt geworden war.
    Blackburn rammte eine Tür auf. Ich erhob mich und folgte der Bestie weiter.
    Blackburn öffnete bereits die nächste Tür - und warf sie hinter sich gleich wieder zu.
    Als ich sie erreichte, ließ sie sich nicht öffnen. Ich warf mich kraftvoll dagegen, doch die Tür hielt meiner Aufprallwucht mühelos stand.
    Blackburn mußte sie verriegelt haben. Vielleicht mit einem dicken, widerstandsfähigen Balken, den er blitzschnell querlegte. Ich drehte mich um.
    Noch gab ich mich nicht geschlagen. Vielleicht konnte ich einen anderen Weg finden, der mich wieder auf Blackburns Fährte führte.
    Da krachte plötzlich die andere Tür zu, und jetzt hörte ich ganz deutlich, wie Blackburn sie mit dem Holzbalken sicherte.
    Zwei Türen, dazwischen ein kleiner Raum ohne Fenster… Ich befand mich darin und konnte nicht raus. Der verdammte Leitwolf hatte mich gefangen!
    ***
    Bruce O’Hara verwandelte sich. Die vier Monster stutzten, als sie sahen, daß sie es mit einem Artgenossen zu tun hatten, aber dann spürten sie, daß er anders war, und sie betrachteten ihn als ihren Todfeind.
    Zu viert griffen sie den weißen Wolf an. Bruce O’Hara kämpfte mutig gegen die Übermacht. Er schlug und biß um sich und setzte seine enormen Kräfte gegen die Bestien ein, die ihm nach dem Leben trachteten.
    Anfangs verschaffte er sich Respekt, aber die Gegner verließen sich auf ihre Überlegenheit. Mit jedem einzelnen Wolf wäre O’Hara fertig geworden.
    Keiner war so stark wie er, aber sie waren zu viert. Er gab sein Bestes, warf alles in die Waagschale, was er zu bieten hatte, seinen Mut, seinen Haß…
    Es reichte nicht.
    Die Feinde bezwangen ihn. Es gelang ihnen, ihn zu Boden zu zerren, und sie preßten ihn darauf nieder. Er biß nach Pranken und Kehlen, erwischte die Feinde jedoch nicht.
    Es hagelte fürchterliche Hiebe.
    Die Bestien brachen den Widerstand des weißen Wolfs. Seine Gegenwehr erlahmte. Sie hätten ihn jetzt töten können, doch er sollte sterben wie alle ihre Opfer.
    Am Wolfskreuz!
    Und der Leitwolf hatte das Recht auf den ersten Biß, der normalerweise gleichzeitig der Todesbiß war.
    Sie zerrten Bruce O’Hara hoch und schleppten ihn zum Kreuz.
    Dort rissen sie seine Arme hoch und banden sie mit Stricken, die er nicht zerreißen konnte, an den dicken Balken fest. Er war benommen, bekam kaum mit, was sie mit ihm machten.
    Er knurrte und heulte seine Wut heraus, zerrte an den Fesseln. Sie rissen ihm die Beine auseinander und banden diese ebenfalls fest. Jetzt war er ihr Gefangener, war ihnen ausgeliefert. Sie konnten sich kaum beherrschen, wären am liebsten sofort über ihn hergefallen, um
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