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143 - Das Böse wohnt in Harkerville

143 - Das Böse wohnt in Harkerville

Titel: 143 - Das Böse wohnt in Harkerville
Autoren: A.F.Morland
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stürzte sich die Erinnerung gleich wieder auf mich. Ich schrie und tobte. Sie hielten mich fest, wollten mir wieder eine Spritze geben. Ich wehrte mich verzweifelt, bekam die Injektion und wurde wieder ruhig. Aber ich schlief nicht wieder ein, und ich verlangte so lange, entlassen zu werden, bis sie nachgaben. Ich mußte ein Formular unterschreiben, und wenig später stand ich auf der Straße und wußte nicht, wohin. Ihr Name fiel mir ein, Tony. Da stieg ich in ein Taxi und fuhr hierher…«
    »Das war eine richtige Entscheidung«, sagte ich.
    »Ja, vermutlich, aber was nun? Ich habe wahnsinnige Angst.«
    »Ich schicke Sie nicht nach Hause, Virginia«, sagte ich.
    »Er ergötzt sich an meiner Furcht«, flüsterte die Frau und blickte sich unruhig um. »Und irgendwann, wenn ich nicht damit rechne, wird er sich mein Leben holen.«
    »Sie können hierbleiben, solange Sie wollen, Virginia«, sagte Vicky.
    Die Frau schluckte. »Bin ich hier vor diesem Teufel sicher?« fragte sie zweifelnd. »Tony ist nicht immer zu Hause. Loxagon hat Zeit. Er wartet, bis Tony fort muß und…«
    Ich hatte eine bessere Idee: Wir konnten in diesem Schloß bei Harkerville nicht nur Mr. Silver verstecken, sondern auch Virginia Calloway.
    ***
    Auch Mr. Silver reagierte mit fassungslosem Entsetzen auf die beiden Fotografien, als ich sie ihm vorlegte. Auch er konnte sich nicht erklären, wie es Rufus geschafft hatte, sich wieder in die Reihe der lebenden Dämonen einzugliedern.
    Selbstverständlich hatten auch Roxane und Metal keine Erklärung dafür.
    »Er war immer schon etwas Besonderes«, sagte Mr. Silver. »Dieser Umstand muß ihm geholfen haben, das Höllenschwert und den Dämonendiskus zu überleben. Er muß ganz knapp vor seinem Ende die Weichen gestellt haben.«
    »Mir fiel nichts auf«, sagte ich.
    »Mir auch nicht«, sagte der Hüne mit den Silberhaaren. »Aber irgendein magischer Trick scheint ihm geholfen zu haben, sich zu retten.«
    »Und dann läßt er so lange nichts von sich hören?« sagte ich und wiegte den Kopf.
    »Vielleicht brauchte er Zeit, um sich zu erholen, zu neuen Kräften zu kommen. Immerhin war das, was er verdauen mußte, keine Kleinigkeit«
    Ich steckte die Fotos ein. Bruce O’Hara hatte nichts dagegen. Wir befanden uns bei Mr, Silver, Roxane und Metal. Bruce hatte Virginia Calloway und mich hierher begleitet, und er war entschlossen, auch weiterhin bei uns zu bleiben.
    Wir konnten seine Unterstützung brauchen, galt es nun, nicht nur auf den Ex-Dämon aufzupassen, sondern auch auf Virginia. Von dem Versteck wußten meine Freunde bereits, und sie waren bereit, sich mit mir dorthin zu begeben.
    Es war mit Tucker Peckinpah besprochen, daß uns sein Privathubschrauber nach Harkerville bringen würde. Beim Verlassen des Hauses waren wir sehr vorsichtig, damit Loxagon von unserem Aufbruch jiicht Wind bekam.
    ***
    Der Helikopter setzte im Schloßhof auf, und ich sprang als erster hinaus, dann drehte ich mich um und war zuerst Virginia und anschließend Roxane beim Aussteigen behilflich.
    Mr. Silver brauchte ich ebensowenig zu helfen wie Metal und Bruce O’Hara. Wir liefen geduckt unter dem kreisenden Rotor auf den Eingang des Schlosses zu.
    Ich drehte mich um und winkte dem Piloten. Er machte das Okay-Zeichen, grinste uns aufmunternd zu und ließ die stählerne Libelle wieder steigen.
    Rasch hob sie sich in die Lüfte, setzte über die Schloßmauer hinweg und verschwand aus unserem Blickfeld. Eine Weile war noch das Knattern zu hören, das sich entfernte.
    Dann vernahmen wir nur noch das sanfte Rauschen des Waldes, der das Schloß umgab. Der Pilot hatte mir die Schlüssel übergeben, und Tucker Peckinpah hatte dafür gesorgt, daß sich alles im Schloß befand, was wir brauchten, um einige Zeit darin leben zu können.
    Ich schloß die Tür auf. Sie knarrte laut, und wir hatten eine große düstere Halle vor uns. Glatter Stein bedeckte den Boden, und kunstvoll verzierte Säulen stützten die Freskodecke.
    »Mein neues Zuhause«, brummte Mr. Silver. »Du weißt nicht, wie es mir gegen den Strich geht, mich verstecken zu müssen.«
    »Es ist ja nicht für immer«, tröstete ich den Hünen.
    »Früher hätte ich…«
    »Die alten Zeiten kommen bestimmt wieder«, sagte ich. »Vorerst ist nur wichtig, daß dich Loxagon nicht in seine Gewalt bekommt. Hier findet er dich nie.«
    »Machst du nicht zu sehr in Optimismus?« entgegnete der Ex-Dämon. »Mit dem Wörtchen nie wäre ich an deiner Stelle etwas vorsichtiger. Oder hast
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