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143 - Das Böse wohnt in Harkerville

143 - Das Böse wohnt in Harkerville

Titel: 143 - Das Böse wohnt in Harkerville
Autoren: A.F.Morland
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starrten einander in die Augen. »Was willst du, Ballard?« knurrte Blackburn ganz hinten in der Kehle. »Dich!« gab ich eisig zurück.
    »Okay«, sagte der Wirt. »Ich bin bereit. Laß es uns austragen!«
    ***
    Bruce O’Hara blieb kurz stehen und blickte sich um. Er befand sich nur noch zweihundert Meter von dem einsamen Haus entfernt. Ein kaltes Fieber brannte in ihm.
    Er haßte das Böse mit allen seinen Auswüchsen und Facetten. Die schwarze Macht hatte einen Fehler begangen, als sie ihn zum Werwolf machte, denn er war auf der guten Seite geblieben, und ihm stand nun eine Kraft zur Verfügung, die er als Mensch nicht besessen hatte.
    Die Kraft der Werwölfe.
    In ihm war sie besonders stark ausgeprägt, und er setzte sie gegen Höllengünstlinge und Schwarzblütler ein, wo immer sich ihm dazu Gelegenheit bot.
    Kaum jemand haßte das Böse mehr als er, denn es hatte ihm seine Schwester genommen, und jeder Kampf gegen die Mächte der Finsternis war für ihn ein Racheakt, den er immer wieder vollzog.
    Der weiße Wolf ging weiter. Er erreichte das düstere Haus und fand die Tür, die Tom Jagger so leicht aufbekommen hatte. Auch ihm fiel es nicht schwer, sie zu öffnen.
    Er blickte sich suchend um, hoffte, einen Hinweis auf die anderen Wölfe zu finden. Doch keiner der Lykanthropen, die sich um Gerry Blackburn scharten, hatte hier seine Visitenkarte abgelegt, damit man keine Schwierigkeiten hatte, ihn zu entlarven.
    O’Hara näherte sich der Kellertür. Seine Nervenstränge spannten sich, die Muskeln wurden hart. Es war nicht gewiß, ob sich im Moment jemand im Haus befand.
    Sicherheitshalber rechnete der weiße Wolf aber mit einem Angriff. Er öffnete die Tür, die in den Keller führte, ließ sie langsam zur Seite schwingen und sog die Luft prüfend durch die Nase ein.
    Mit seinem Geruchssinn konnte kein Mensch mithalten. Das war einer von vielen Vorteilen, die seine Wandlung mit sich gebracht hatte. Er roch Blut!
    Langsam stieg er die Treppe hinunter Er erwartete, das vorzufinden, was die Wolfsbrut von Dean Courtway übrigge lassen hatte, doch er konnte nichts entdecken.
    Die Fackeln an den Wänden hatten schon gebrannt, als der weiße Wolf die Tür geöffnet hatte. Bruce O’Hara trat vor das große Wolfskreuz. Er rief sich ins Gedächtnis, was Tom Jagger mühsam berichtet hatte.
    Plötzlich rollte ein feindseliges Knur ren durch den Keller. O’Hara wirbelte herum und sah sich vier Bestien gegenüber. Geifer tropfte von ihren Lefzen, und Mordlust glühte in ihren Augen.
    ***
    Gerry Blackburn verwandelte sich; das ging unheimlich schnell. Ich hatte auf einmal ein Monster vor mir, sah weiße Reißzähne blitzen und griff zum Revolver.
    Ich riß den Colt Diamondback aus der Schulterhalfter und richtete ihn auf das behaarte, kraftstrotzende Ungeheuer. Wenn ich ihm die geweihte Silberkugel mitten ins Leben setzte, war er erledigt.
    Er schien das zu ahnen und ließ mich deshalb nicht zum Schuß kommen. Bevor ich abdrücken konnte, packte er den großen, schweren Tisch und kippte ihn mir entgegen.
    Ich sprang auf. Die Tischplatte prallte gegen mich, ich verlor das Gleichgewicht und fiel um. Der Tisch landete auf mir. Ein Schuß löste sich aus dem Diamondback, die Kugel sauste jedoch weit an Blackburn vorbei.
    Er stürzte sich knurrend auf mich, schlug mit der Pranke zu. Die metallharten Krallen bohrten sich neben meinem Gesicht in die dicke Tischplatte.
    Ich hatte Mühe, darunter hervorzukommen. Die Bestie schnappte nach mir. Mit viel Glück entging ich den aufeinanderschlagenden Kiefern.
    Als ich auf die Beine kam, hämmerte mir der Werwolf den Diamondback aus der Hand. Ich hatte keine Zeit, den Revolver aufzuheben, mußte mich immer wieder mit schnellen, federnden Sprüngen vor den mörderischen Pranken in Sicherheit bringen.
    Blackburn war verdammt gefährlich. Nicht umsonst akzeptierten ihn die anderen als Leitwolf. Er hatte bestimmt mit ihnen um diese Position kämpfen müssen.
    Nur der Stärkste, Mutigste und Kampferfahrenste konnte ein Wolfsrudel anführen, und er durfte niemals Schwäche zeigen, sonst machten ihm die anderen die Position sofort streitig.
    Ich riß einen Stuhl hoch, und als das Ungeheuer mich attackierte, schlug ich zu. Blackburn knurrte zornig. Mit einem einzigen Hieb schlug er den Stuhl auseinander.
    Er versuchte mich in die Ecke zu drangen. Wenn ihm das gelang, schrumpften meine Chancen enorm, dessen war ich mir bewußt. Ich durfte das nicht zulassen.
    Als er mich erneut attackierte,
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