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1423 - Wer ist Advok

Titel: 1423 - Wer ist Advok
Autoren: Unbekannt
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Erscheinung, ihre Hautfarbe ein helles Braun.
    Sie verstand Gann kel Pokreds Erregung, konnte aber seine Motive nicht akzeptieren. Wer immer etwas von ihr wollte, sollte sich in geziemender Form melden.
    Sekunden später begann sie an ihrer Auffassung zu zweifeln. Die LIBRA wurde jählings von einer außergewöhnlich starken Schockwelle getroffen.
     
    *
     
    Die Syntronik hatte in milliardenfach überlichtschneller Reaktion geschaltet. So schnell, wie sie die Situation angemessen und ausgewertet hatte, war es dem Fremden gar nicht möglich gewesen, aus dem Hyperraum aufzutauchen und seine Fahrt der des Terraschiffs anzupassen.
    Nur die Andruckabsorber hatten der syntronischen Befehlserteilung nicht rasch genug folgen können - nicht einmal annähernd! Sie waren in ihren Anlaufwerten zu träge, um der weit überlichtschnellen Impulsgebung folgen zu können.
    Wer nicht zufällig in seinem Andrucksessel saß, wurde zu Boden geschleudert und mehr oder weniger schmerzhaft an die Realitäten der Massenbeharrung erinnert.
    Die LIBRA überstand die hyperenergetische Schockfront unbeschadet. Sie wurde nicht einmal bemerkenswert weit aus dem Kurs gerissen; doch in ihren Räumlichkeiten herrschte das Chaos.
    Seit Jahrtausenden gab es unter den raumfahrenden Völkern ein ungeschriebenes Gesetz. Danach hatte man niemals zu nahe einem Himmelskörper oder einem Raumschiff aus dem Überlichtflug in den Einsteinraum einzutauchen.
    Der Kommandant des unbekannten Raumfahrzeugs schien die Regel entweder nicht zu kennen, oder sie zu mißachten.
    Er war nur zehn Kilometer neben dem im Planetenorbit driftenden Terraschiff herausgekommen, wohl wissend, daß seine unvermeidbare Schockwelle Unheil anrichten würde.
    Immerhin wartete er einige Zeit, bis er die LIBRA anrief. Er schien damit zu kalkulieren, daß man dort drüben erst einmal zu sich kommen mußte.
    Iliam Tamsun hatte Glück gehabt. Sie war direkt in den weichgepolsterten Kontursitz des Schleusenpostens geschleudert worden. Als sich die Bildschirme erhellten und ein schemenhaftes Flimmern sichtbar wurde, lief sie bereits zur Brücke hinauf.
    Nach Atem ringend, nahm sie hinter ihren Überrangkontrollen Platz und entfernte die Sicherungsabdeckungen.
    Ihre erste Maßnahme bestand darin, die von der Syntronik angeordnete Gefechtsbereitschaft aufzuheben. Auch die soeben hochfahrenden Schutzschirme erloschen wieder, Iliam hatte begriffen, daß jede Art der Abwehr oder gar der Gegenwehr zwecklos geworden war. Über nur zehn Kilometer hinweg hätte sie ihre Transformkanonen nie und nimmer einsetzen können. Den Energiegeschützen traute sie nach den letzten Erfahrungen nicht mehr viel zu.
    Sie hatte sich zur absoluten Passivität entschlossen, darauf hoffend, daß es der Fremde tatsächlich nicht so ernst meinte, wie man ursprünglich angenommen hatte.
    Vilbras, kel Pokred und aPitt hatten die Schockwelle ebenfalls unverletzt überstanden. Sie hatten noch in ihren Kontursitzen gesessen.
    Der Akone schrie seine Meinung zur Brücke hinauf. Iliam mißachtete seine Worte. Auch er hatte erkannt, daß die Distanz viel zu gering war. Trotzdem forderte er Gegenmaßnahmen.
    Das Schreien der Verletzten kümmerte im Augenblick nur die herbeieilenden Medo-Roboter. Sie leisteten Erste Hilfe und brachten die schwerer verletzten Besatzungsmitglieder in die Bordklinik.
    Iliam konnte sich nicht um sie kümmern.
    Die Erscheinung wurde klarer erkennbar.
    Aus dem anfänglichen Flimmern schälte sich eine Leuchterscheinung von goldgelber Farbe hervor. Iliam Tamsun identifizierte sie als wahrscheinlich organisch existierende Wesenheit, die ihr wahres Aussehen hinter einer energetischen Aureole verbarg.
    Sie war mehr als mannshoch, breit ausladend und dort, wo sich ein Kopf hätte befinden müssen, halbkugelig zulaufend.
    Das oder der Unbekannte mußte das in der Zentrale herrschende Chaos wahrnehmen. Iliam hatte ihre Aufnahme instinktiv auf Weitwinkelerfassung geschaltet. Der Anruf erfolgte auf normallichtschneller Frequenz. „Ungewöhnlich!" dachte die Kommandantin. Es erstaunte sie selbst, daß sie dem Kommenden mit solcher inneren Ruhe entgegensah.
    Pokred verstummte endlich, als die Erscheinung zu sprechen begann. Niemand unter den Anwesenden verstand ein Wort. „Syntron, TranslatorÜbersetzung einspielen", hörte Iliam ihren Zweiten Piloten anordnen. Der Rechnerverbund hatte längst reagiert. Die Anweisung wäre nicht mehr nötig gewesen. „Anruf erfolgt in der Sprache der Sieben Mächtigen.
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