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1423 - Wer ist Advok

Titel: 1423 - Wer ist Advok
Autoren: Unbekannt
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wirkte sich rein mechanisch auf die Kugelhülle der LIBRA aus, die von den Gewalten aus dem Anflugkurs gedrückt wurde. Sofort darauf peitschte der zweite Hochenergiestrahl in den Paratronschirm.
    Iliam Tamsun litt noch unter dem Dröhnen des ersten Einschlags. Die Automatik des Kontursessels hatte den Gehörschutz um den Bruchteil einer Sekunde zu spät ausgefahren.
    Der zweite Wirkungstreffer beseitigte die letzten Zweifel. Der Unbekannte meinte es ernst!
    Seltsamerweise dachte Iliam weder an eine eventuelle Vernichtung, noch an eine ernsthafte Beschädigung ihres Schiffes.
    Pralleffekte hoher Auftreffenergien waren normal und die entstehende Driftung leicht korrigierbar.
    Ihre Überlegungen kreisten um das Warum! Warum griff die Besatzung des Fremdschiffs an, ohne vorher den Versuch gemacht zu haben, sich mit der LIBRA in Verbindung zu setzen? Das syntronische Rechnernetzwerk ließ ihr keine Zeit, länger über das Vorgehen der Unbekannten nachzudenken. „Thermobeschuß, hohe Intensität", gab die Syntronik mit Schriftzeichen bekannt.
    Beim Lärm der beiden Treffer verzichtete sie auf eine Durchsage. Die Information wurde von einer plötzlich entstehenden Computergraphik unterstützt.
    Auf den großen Schirmen der Panoramagalerie erschien ein Raumflugkörper, dessen Umrisse Iliam Tamsun außerordentlich vertraut erschienen. Und nicht nur ihr! „Ein Kugelraumschiff!" vernahm sie Gann kel Pokreds laute Stimme. Sie durchdrang das abklingende Dröhnen der ins Schwingen geratenen Verbände. „Was soll das nun wieder bedeuten? Wer, außer uns, baut sonst noch in dieser Form?
    Achtung, da kommen Details durch. Ho, dem Schiff fehlt ein Teil der Zelle in Ringwulsthöhe - als hätte man ein Stück aus der Rundwandung herausgeschnitten."
    Das vor der Brückenempore entstehende Hologramm bot weitere Aufschlüsse. In der dreidimensionalen Darstellung war die Aussparung einwandfrei zu sehen. „Funkanrufe bleiben unbeantwortet", informierte der Syntron. „Frage an Schiffsführung: Soll LIBRA gegenüber dem Fremden identifiziert werden?"
    Iliam Tamsun hatte sich stets gegen Gewaltanwendungen ausgesprochen. Die Tatsache, daß ihr Raumer warnungslos beschossen worden war, ermächtigte sie vor ihrem Gewissen noch lange nicht, mit gleichartigen Methoden zu antworten. „Vollidentifizierung, wahrheitsgemäß" gebot sie dem Rechnerverbund. „Erlebnisprogramm abstrahlen, Frequenzstreuung anwenden. Auf einer davon wird er uns hören."
    Canoot Vilbras kontrollierte die von der Syntronik abgesetzten Symbolgruppen.
    Das sogenannte Erlebnisprogramm enthielt außer den Herkunftsdaten auch Auszüge aus der Tarkan-Expedition und Details über die Zeitversetzung um 695 Jahre.
    Als Sprache für die Übermittlung war Interkosmo gewählt worden. Seinerzeit bekannte Kodes der Kosmischen Hanse und des Galaktikums wurden hinzugefügt.
    Die Antwort des Fremden bestand in einem Beschuß mit einem Waffenstrahl, der von der syntronischen Auswertung als Abart eines Desintegrators analysiert wurde. „Jetzt fehlt nur noch eine Transformbombe!" orakelte der Akone. „Das kommt mir alles sehr terranisch vor."
    Sein ebenholzfarbenes Gesicht erschien auf den Monitoren der Interkomverbindung. Sein kupferroter Haarschopf wuchs ins Bild. Schließlich waren nur noch seine smaragdfarbenen Augen und ein Teil der Stirn erkennbar. Er hatte sich weit vorgebeugt. „Wie lange willst du dir das noch bieten lassen?" erkundigte sich Gann kel Pokred.
    Sein cholerisches Temperament ging mit ihm durch. „Mehr Risiko sollten wir wirklich nicht mehr fahren!"
    Iliam Tamsun dachte erschrocken über den Begriff „Transformbombe" nach.
    Gleichgültig, ob die Besatzung des eigentümlichen Kugelraumers darüber verfügte oder nicht - das Risiko wurde wirklich zu groß.
    Die Kommandantin rief auf ihrem Überrangpult die Fluchtdaten ab. Selbst bei Vollbeschleunigung hätte die LIBRA einem gezielten Transformbeschuß nicht mehr entkommen können.
    Erst nach dieser Erkenntnis gab sie das Feuer frei.
    Die syntronische Zielerfassung reagierte schneller, als ein Mensch den - entsprechenden Gedanken fassen konnte.
    Sie hatte den fremden Raumflugkörper längst angetastet, seine geringe Fahrt ermittelt und die nötigen Vorhaltdaten berechnet.
    Drei Thermogeschütze der LIBRA begannen gleichzeitig zu feuern. Das Wabern greller Leuchterscheinungen blendete die Augen der Besatzungsmitglieder. Das dumpfe Grollen der Abschüsse verlief sich schnell.
    Etwa drei Sekunden später kamen die
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