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1414 - So rächt sich ein Vampir

1414 - So rächt sich ein Vampir

Titel: 1414 - So rächt sich ein Vampir
Autoren: Jason Dark
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Tür. Er hob seinen rechten Arm und donnerte mit der Faust mehrmals gegen das Holz.
    Jeder Schlag erinnerte Marek an einen dumpf klingenden Paukentreffer. In der Stille besonders gut zu hören, sogar von einem Echo begleitet.
    Es würde sich im Haus nichts tun, aber das wusste nicht der Vampir, sondern nur Marek.
    Er war mittlerweile so nahe an den Blutsauger herangekommen, dass er dessen Klamotten erkennen konnte. Ein dünner Mantel hing so weit herab, dass er die Waden berührte.
    Das Klopfen verstummte. Der Blutsauger musste etwas bemerkt haben. Mitten in der Bewegung hielt er seinen Arm an. Er schien zu überlegen, was da passiert war.
    Urplötzlich fuhr er herum!
    Obwohl sich Marek hatte darauf einstellen können, wurde er über die heftige Bewegung doch überrascht. Es blieb ihm kaum genügend Zeit, richtig zu schauen. Er sah ein blasses, irgendwie zerfressen wirkendes Gesicht, und dann stürzte der Blutsauger auch schon auf ihn zu…
    ***
    Marek wich nicht zurück. Er war der Pfähler. Er war der Mann, der die Brut vernichten musste, und genau das ließ er sich nicht nehmen. Er sah noch, wie der Vampir sein Maul sehr weit aufriss, der Geruch von Fäulnis strömte daraus hervor, und Marek sah auch die beiden spitzen Zähne, aber er ließ den Blutsauger nicht zum Biss kommen.
    Er packte den Pfahl mit beiden Händen und stieß zu. Von unten nach oben gezogen bohrte sich das Eichenholz in den Körper und erwischte das Herz. Die Gestalt selbst fiel gegen Marek. So drückte sie den Pfahl noch tiefer in sich hinein.
    Das Gesicht des alten Pfählers verzog sich zu einem Grinsen. Ein rau klingender Laut drang dabei aus seiner Kehle. Er fühlte sich gut.
    Er genoss die Vernichtung des Blutsaugers, der nun keinen weiteren Schaden mehr anrichten konnte.
    Es kam ihm vor, als wäre diese Gestalt auf einer langen Lanze aufgespießt worden. Sie zuckte. Dabei verließen unartikulierte Laute ihren Mund, und dann trat Marek einen Schritt zurück. Gleichzeitig zerrte er die Pfahl aus dem Körper, wich zur Seite und schaute zu, was danach passierte.
    Der Blutsauger stand noch auf den Beinen, aber er würde sich nicht mehr lange halten, denn er schwankte bereits. Vor und zurück wankte sein Körper. Kein Blut verließ die Wunde in der Brust, und aus dem Mund strömte ebenfalls kein Schwall hervor. Die Gestalt war einfach blutleer. Sie hätte sich den Saft erst noch holen müssen.
    Die Kreatur fiel hin und landete auf dem Gesicht. Marek nickte, bevor er sich bückte, seinen Pfahl wieder hervorzog und ihn an der Kleidung des Vernichteten reinigte.
    Er sprach dabei mit sich selbst und flüsterte: »Ich wusste es doch. Ich habe es gewusst.« Ein hartes Lachen verließ seinen Mund, und seine Augen glänzten matt. »Ihr könnt mir nichts vormachen. Ich habe noch immer den richtigen Riecher.«
    Mit einer heftigen Bewegung drehte er sich um. Die Regeln waren ihm bekannt. Er glaubte nicht daran, dass ein Vampir allein unterwegs war. Oft traten sie in Gruppen auf, zumindest als Duo, und so ging der Pfähler davon aus, dass sich möglicherweise noch ein zweiter und auch dritter in der Umgebung herumtrieb.
    Der erste Blutsauger war gewissermaßen ›harmlos‹ gewesen. Marek kannte andere dieser Spezies, die verdammt gefährlich waren und über Kräfte verfügten, von denen ein Mensch nur träumen konnte. Er musste deshalb damit rechnen, einen erneuten Angriff zu erleben, und verhielt sich dementsprechend vorsichtig.
    Am Haus war nichts zu sehen. Es hatte kein weiterer Blutsauger den Wald verlassen. Dem Frieden war trotzdem nicht zu trauen, und Marek richtete sich auf einen weiteren Angriff ein.
    Verstecke gab es genug. Aber der Durst nach Blut würde sie aus ihren Deckungen treiben, und genau darauf lauerte der Pfähler.
    Wieder schlich er wie ein Dieb durch die Nacht. Die letzte erfolgreiche Aktion hatte seinen Adrenalinspiegel wieder ansteigen lassen. Wie in jüngeren Jahren sah er sich als der Jäger an. Wenn man ihn jetzt gefragt hätte, ob er sich auf sein Altenteil zurückziehen wollte, er hätte den Frager nur ausgelacht.
    Es war wieder still geworden. Die Nacht hatte ihren eigenen Reiz.
    Eine lauernde Stille – so empfand es jedenfalls Marek. Er spürte den Schweiß im Nacken und an seinem Rücken. Er war sogar in der Lage, die Feinde zu riechen, aber mehr auch nicht.
    Kein Hören, kein Sehen, kein fremder Laut und auch keine Bewegung in der Luft, denn er blickte hin und wieder hoch, um nach Mallmann Ausschau zu halten.
    Der
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