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1414 - So rächt sich ein Vampir

1414 - So rächt sich ein Vampir

Titel: 1414 - So rächt sich ein Vampir
Autoren: Jason Dark
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würde sie mit sich selbst sprechen. Einige Male fuhr sie mit der flachen Hand durch ihr Gesicht, dann hatte sie sich gefangen und nickte uns zu.
    »Steht auf!«
    Wir kannten das Ritual und erhoben uns mit langsamen Bewegungen. In unsere Gesichter hatte sich eine bestimmte Starre gelegt.
    Höchste Anspannung und Konzentration.
    Wir verließen die Umgebung des Tisches, um mehr Platz zu haben. Glenda, Suko und ich mussten Kontakt halten. Das klappte am besten, wenn wir uns an den Händen fassten.
    Natürlich war nicht nur Glenda angespannt. Mir erging es ähnlich.
    Das Herz in meiner Brust schlug lauter als gewöhnlich. Auf der Stirn spürte ich den feuchten Film, und der Schweiß hatte sich auch an den Handflächen gesammelt.
    Ich sah Glenda an. Schon jetzt steckte sie tief in einer Konzentration. Der Ausdruck in ihrem Gesicht hatte sich verändert. Die weichen fraulichen Züge waren verschwunden. Die Wangenmuskeln traten hart hervor, und auch der freundliche Blick war nicht mehr in ihren Augen zu sehen.
    Ich schaute Suko an.
    Er nickte nur. Beide hielten wir Glenda an den Händen, die nun eine wahre Meisterleistung vollbringen musste.
    Äußerlich war sie ruhig, aber da wir ihre Hände hielten, merkten wir schon das leichte Zittern.
    Glenda schloss die Augen. Sie legte den Kopf leicht zurück. Den Mund hatte sie nicht geschlossen, und wir hörten sie laut atmen.
    Das Serum floss in ihrem Körper. Es war das gleiche wie bei Saladin, nur war es bei ihr weniger ausgeprägt. Da hatte sie schon mehr Mühe, diese ungewöhnlichen Reisen durchzuführen.
    Durch ihre Konzentration und das Serum des Saladin in ihren Adern würde die normale Physik unserer Umgebung aufgehoben werden. Es würde sich der Traum manches Menschen erfüllen, der leicht zum Albtraum werden konnte.
    Klappte es?
    Die Sekunden verrannen. Glenda kämpfte. Sie brauchte Kraft.
    Noch geschah nichts. Wir standen da, aber ich merkte plötzlich, dass der Boden unter meinen Füßen schwankte. Gleiches passierte mit den Wänden und der Decke. Auch sie gerieten in Bewegung.
    Natürlich war das nicht wirklich so. Es kam mir nur so vor. Oder besser gesagt: Es war eine subjektive Realität, die ich erlebte.
    Wie gesagt, diese Reisen kannte ich, aber ich erlebte sie jedes Mal anders.
    So auch jetzt, denn mich überkam plötzlich das Gefühl einer gewaltigen Angst. Der Schweiß brach mir aus den Poren. Ich sah die Wände auf uns zukommen, als sollten wir von ihnen zerdrückt werden. Auch die Decke fiel herab.
    Die drei Dimensionen lösten sich auf, und nicht nur ich geriet plötzlich in diese Zwischenwelt.
    Nichts gab uns mehr Halt.
    Wir fielen!
    Und dann wurde es dunkel…
    ***
    Marek konnte es nicht fassen, dass es dem aus dem Fenster hängenden Blutsauger gelungen war, ihm seine Waffe zu entreißen. Er starrte auf den Vampir mit einem ungläubigen Blick, und er hörte das röchelnde Geräusch aus dem offenen Maul des Blutsaugers dringen.
    Aber er stellte auch fest, dass er als Mensch und Opfer plötzlich nicht mehr so interessant war. Das hatte seinen Grund, denn der Blutsauger glotzte gegen die Spitze des Pfahls, und an ihr klebte noch das Blut des getöteten Wolfes.
    Er wollte es haben. Er wollte die Spitze ablecken und bewegte den Pfahl auf seinen offenen Mund zu.
    Plötzlich zuckte eine wahnsinnige Idee durch Mareks Kopf, die ihm zuerst undurchführbar erschien.
    Aber Marek war schon immer ein Mensch schneller und unkonventioneller Entschlüsse gewesen, wenn es darum ging, seine Erzfeinde zu vernichten.
    Der Vampir war auf die Pfahlspitze konzentrierte. Die Zunge schlug ihm aus dem Maul, das er bis zur Grenze aufgerissen hatte.
    Die Chance nahm Marek wahr!
    Er ließ seine Waffe in den Händen des Wiedergängers, aber er rammte sie nach vorn.
    Er trat genau das ein, was er gewollt hatte. Nicht nur die Spitze rammte tief in den Mund hinein, der Pfahl verschwand zu einem Drittel darin, und Marek hörte das Krachen der Knochen und das Reißen des Gewebes.
    Der Blutsauger hielt die Waffe trotzdem fest, er war nur bei der Attacke etwas nach hinten gekippt, doch Marek wollte nicht, dass er in dieser dunklen Zimmerhöhle verschwand.
    Deshalb zerrte er ihn nach vorn. Zudem ließ der Vampir den Pfahl nicht los. Er bekam das Übergewicht und fiel aus dem Fenster auf Marek zu.
    Der Pfähler trat schnell zur Seite, damit er von dem Gewicht nicht umgerissen wurde. Der Körper landete neben ihm, und so konnte Marek einen Blick auf das zerstörte Gesicht werfen. An der linken
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