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1414 - So rächt sich ein Vampir

1414 - So rächt sich ein Vampir

Titel: 1414 - So rächt sich ein Vampir
Autoren: Jason Dark
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jetzt schneller. Dabei fiel ihn auf, dass der dunkle Boden recht glatt geworden war. Als hätte ihn jemand vor kurzem noch abgeschliffen. Nicht einmal Staub lag dort.
    An die ablaufende Zeit und an seine Verfolger dachte er nicht mehr. Er wollte so schnell wie möglich den Schutz dieser ungewöhnlichen Bauten erreichten.
    Je näher er kam, um so besser wurde der Blick auf die Gebilde. Es waren zwei, und nun hatte er keinen Zweifel mehr, dass es sich um Häuser handelte, die sogar Fenster aufwiesen. Allerdings waren es Löcher, und die Bauten kamen ihm vor wie überdimensionale Pappkartons, die man aufrecht hingestellt und in die man die kleinen Vierecke der Fenster hineingeschnitten hatte.
    Die Glätte des Bodens blieb. Es war, als führte auf einmal eine Straße durch die Landschaft. Da musste Mallmann etwas Besonderes vorgehabt haben. Waren diese Bauten eine Art Wohnstätte der Vampire?
    Noch umgab ihn die Stille. Er hörte keine Stimmen, auch nicht das Hecheln eines Tiers, und so hatte er den Eindruck, durch eine tote Stadt zu gehen, die von den Bewohnern längst verlassen worden war.
    Er konnte sich den Bau aussuchen, in dem er sich verstecken wollte.
    Zum ersten Mal spürte er etwas wie Wind. Zumindest umfächerte eine kühle Luft seinen Kopf. So blieb er stehen und genoss dieses Gefühl für eine Weile.
    Bis ihn das Knurren erreichte!
    ***
    Sofort war Marek wieder hellwach. Vor ihm stand wieder der verdammte Wolf. Woher er gekommen war, konnte Marek nicht sagen.
    Gut möglich, dass er sich in einem der Häuser eingenistet hatte. Er wusste auch nicht zu sagen, ob es dasselbe Tier war wie vorhin.
    Es hatte seine Haltung verändert. Fast zögerlich schlich der Wolf näher. Sein Fell war heller als der Untergrund. Aus dem offenen Maul wippte die Zunge hervor. Marek fragte sich, wo das Tier in dieser Einöde Wasser herbekam. Oder trank es nur Blut?
    Vor dem alten Vampirjäger blieb der Wolf hocken. Er hatte rote Augen. So aus der Nähe betrachtet sahen sie noch kälter und schauriger aus.
    Er griff nicht an. Marek wurde nur beobachtet, und auch er tat nichts. Bis der Wolf plötzlich seinen Kopf noch weiter anhob, das Maul ganz aufriss und ein schreckliches Heulen von sich gab, das die Stille als schauerliche Musik zerriss.
    Marek wich unwillkürlich zurück. Er wusste, dass dieses Heulen etwas zu bedeuten hatte. Der Wolf gehörte zu den Blutsaugern. Er war so etwas wie ihr Scout, und durch sein Heulen zeigte er an, wo sich Marek befand.
    Er fluchte.
    Und dann kam es über ihn. Er konnte nicht anders. Er musste seinen Frust loswerden, und bevor er startete, mischte sich sein eigener Schrei in das Heulen der Kreatur.
    Er griff an.
    Er würde der Pfähler genannt. Was das bedeutete, das erfuhr der Wolf in der nächsten Sekunde.
    Die Spitze des Pfahls rammte in seine ungeschützte Brust. Und nicht nur die Spitze. Der Pfahl verschwand bis zur Hälfte in dieser Kreatur.
    Das Heulen brach ab, und über Mareks Hand floss ein Blutschwall.
    Mit dem rechten Fuß trat er zu. So wuchtete er das Tier von sich weg. Es fiel auf den Rücken, dann zur Seite und blieb bewegungslos liegen.
    Der Pfähler hatte genau die richtige Stelle getroffen und das Herz durchbohrt.
    Es war wieder still geworden, aber diese Stille wurde bald zerstört, weil Marek einfach lachen musste. Er konnte nicht anders. Das musste einfach aus ihm heraus. Er tat es nicht mal bewusst. Er hatte sich gewehrt, er hatte sogar einen Sieg errungen. Er war schneller gewesen als der Wolf, der ihm sicherlich liebend gern die Kehle zerrissen hätte.
    Seinen Ruf hatte er trotzdem abgeben können. Jetzt wussten seine Freunde Bescheid. Marek überlegte, ob sie auch in diesen leer aussehenden Gebäuden lebten, die ihn an Plattenbauten des Ostblocks erinnerten.
    Er stand noch immer auf dieser seltsamen Straße, nahm den Geruch des warmen und dampfenden Blutes wahr und schaute sich bereits nach einem Gegner um.
    Da war noch nichts zu sehen.
    Marek wollte auch nicht so lange warten, bis etwas passierte. Am einfachsten wäre es gewesen, eines der Häuser zu betreten. Nur wusste er nicht, was ihn dort erwartete. In diesen zahlreichen Höhlen konnten sich sehr gut Blutsauger verborgen halten, und als er über die Straße ging, ließ er die Fenster nicht aus den Augen.
    Nichts bewegte sich in den Öffnungen. Es war kein einziger Vampir zu sehen, und trotzdem traute Marek dem Frieden nicht. Jedes Haus war für ihn zu einer Gefährt geworden, und so dachte er über eine andere
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