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1414 - So rächt sich ein Vampir

1414 - So rächt sich ein Vampir

Titel: 1414 - So rächt sich ein Vampir
Autoren: Jason Dark
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Seite war die Spitze der Waffe wieder ins Freie getreten und steckte dort fest.
    Der Pfähler zerrte sie hervor.
    Das Gesicht zerfiel an der linken Hälfte, doch es rann kein altes Blut hervor. Überhaupt keine Flüssigkeit trat zum Vorschein. Die Gestalt war innen völlig trocken. Der Vampir hatte das Blut wirklich gebraucht.
    Frantisek starrte vor seine Füße, wo die Gestalt nun lag. Der Vampir war nicht vernichtet. Um ihn zur Hölle zu schicken, musste der Pfahl schon durch die Brust in das Herz gerammt werden.
    Der Wiedergänger versuchte, auf die Beine zu gelangen. Er klappte, auch wenn er sich langsam bewegte. Er stemmte sich hoch und präsentierte Marek seinen Rücken.
    Besser konnte es für den Vampirkiller nicht laufen. Er wusste zudem, wohin er die Waffe stoßen musste, um die Kreatur endgültig zur Hölle schicken zu können.
    Er hielt sie mit beiden Händen fest, nahm Maß und rammte sie dann nach unten.
    Frantisek gab selbst einen leisen Schrei von sich. Die verdammte Anspannung musste irgendwie raus. Er war nur ein Mensch und keine Maschine.
    Tief drang das Holz in den Körper. Man hörte das Brechen alter Knochen, und Frantisek schaute zu, wie der Blutsauger zusammenbrach.
    Er blieb auf dem Bauch liegen. Diesmal rührte er sich nicht mehr.
    Beruhigt konnte Marek seine Waffe aus dem Körper ziehen. Mit dem Fuß drehte er die Gestalt um, damit er in ihr Gesicht schauen konnte.
    Großartig veränderte hatte sich der Ausdruck nicht. Er war weiterhin leer. Stumpfe Augen, eine trockene Wunde in der Brust. Die Spitze war bis ins Herz gedrungen. Alles war zerstört worden, was ihm im Weg gewesen war.
    Marek trat einen Schritt zurück. Er wusste selbst, dass sich seine allgemeine Situation nicht grundlegend verbessert hatte, aber er war zufrieden mit sich. Das Ergebnis hatte zudem den Willen in ihm gefestigt, sich auch weiterhin zu wehren. Dieser vernichtete Blutsauger sollte nicht der einzige bleiben.
    Und wenn er dann Dracula II gegenüberstand, würde es sich entscheiden, ob er noch in der Lage war, den Kampf gegen ihn aufzunehmen.
    Marek befand sich noch immer in der Gasse. Er musste damit rechnen, von weiteren Gestalten angegriffen zu werden, und deshalb schaute er abwechselnd an beiden Hauswänden in die Höhe.
    Graue Fassaden. Versehen mit den viereckigen Fensterlöchern, in denen sich niemand zeigte. Allerdings hatte er bei ihnen das Gefühl, als würden sie den Atem des Todes ausstoßen.
    Der Pfähler ahnte zudem, dass er hier so etwas wie ein Zentrum dieser neuen Vampirwelt gefunden hatte. Früher hatten die Blutsauger in den Höhlen unter der Erde gehaust oder sich in Schluchten versteckt. Das war jetzt anders, denn Mallmann hatte so etwas wie eine Normalität schaffen wollen.
    Wohin jetzt?
    Man hatte ihm eine halbe Stunde Zeit gegeben. Die war bestimmt vorbei.
    Also hatte die Jagd begonnen!
    »Okay«, flüsterte Frantisek Marek. »Ihr könnt kommen, aber macht euch auf etwas gefasst.«
    Er war zum Kampf bereit und verließ mit diesem Gedanken die Gasse. So konnte er dorthin schauen, wo er hergekommen war. Er hörte noch nichts, aber er sah etwas, das ihn für eine gewisse Zeitspanne irritierte. Es bewegte sich etwas auf die beiden hohen Turmhäuser zu. Es waren keine Menschen, dafür Wölfe oder aber richtige Hunde. So genau wusste Marek das noch nicht.
    Treibjagd!
    Der Begriff wollte ihm nicht aus dem Kopf. Und er traf auch zu.
    Sie veranstalteten eine Treibjagd auf ihn, und sie hatten die verdammten Vorboten geschickt.
    Der Pfähler konnte sich verdammt gut vorstellen, dass sie nicht nur von einer Seite kamen, und sondern auch von der Rückseite der beiden Vampirhäuser aus.
    Das erschwerte eine Flucht, aber es machte ihm zugleich auch klar, dass es nur eine Chance gab, denn in der Felsenlandschaft hatten sie ihn schnell gestellt.
    Frantisek Marek blieb nichts anderes übrig, als sich in die Höhle des Löwen zurückzuziehen. Bis zum Eingang des Hauses waren es nur wenige Schritte.
    Als Marek das Haus betrat, da glaubte er, in seine eigene Gruft zu gehen…
    ENDE des ersten Teils
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 1412 »Die Hellseherin«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 1389 »Meine grausame Partnerin«
    [3] Siehe John Sinclair Nr. 1380 »Blonder Satan Cynthia«
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