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1414 - Der letzte Aufbruch

Titel: 1414 - Der letzte Aufbruch
Autoren: Unbekannt
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zur Heiterkeit sein. Da der Funkkontakt zu Atlan unterbrochen ist, darf ich euch ganz privat mitteilen, daß ich dem Sensenmann noch einmal entkommen bin. Ohne Medorobots in der Größenordnung eines Nanometers wäre es nicht möglich gewesen. Sie haben in meinen Gefäßen allerlei Blutpfropfen und sonstige Hindernisse aus brüchigen Wandungen herausgefräst. Wie lange, oder wie oft die Prozedur noch wiederholbar ist, überlasse ich eurer Phantasie."
    Ali vergaß seine Heiterkeit.
    Ratber Tostan stand vor der erhöhten Brückenempore und sah zu der gewölbten Panoramawand hinüber. Die optische Weitwinkelerfassung zauberte das irrlichternde Sterngewimmel der nahen Milchstraße auf die Großbildschirme. Nur einige Sektoren der Wand wurden zur Zeit von der Syntronik zu Kommunikationszwecken verwandt.
    Ali Ben Mahur ahnte, daß er nur indirekt angesprochen worden war. Tostans Worte hatten der gesamten Besatzung gegolten.
    Der Skipper sah sich im weiten Rund der Zentrale um. Der Manöveralarm war verklungen, und die Syntronik bemühte sich ohne Zutun der Besatzung, die TS-CORDOBA erneut in Empfangsposition zu bringen.
    Ratber Tostan schritt zur Brücke hinauf und nahm umständlich in seinem Kontursessel Platz. Der über seinem Kopf hängenden SERT-Haube gönnte er keinen Blick. Das früher so nützliche Gerät war ebenso überflüssig geworden wie die Zusatzmaschinen des Raumers.
    Kein Emotionaut konnte so schnell denken, wie der syntronische Rechnerverbund handelte. Der stets nach Vervollkommnung strebende Skipper hatte diese Tatsache schon vor der Indienststellung der TS-CORDOBA erkannt, die SERT-Haube aber dennoch einbauen lassen. Im Fall eines Rechner-Versagers hätte die gedankenschnelle Befehlsgebung noch immer vorteilhaft sein können.
    Tostan dachte daran, wie sehr sich die Verhältnisse verändert hatten. Altbewährte Dinge waren über Nacht nichtig geworden.
    Die Zukunft, die man so unvermittelt erreicht hatte, würde noch mehr Überraschungen bieten. „Wenn da drüben niemand mehr lebt und agiert, heiße ich Gucky", spöttelte Tostan. Seine ausgestreckte Hand deutete auf die Panoramagalerie. Die Sterne der Milchstraße leuchteten verlockend. „Es kann einfach nicht sein, daß alle raumfahrenden Völker und andere Intelligenzen vernichtet sein sollen. Es wird höchste Zeit, daß jemand ernsthaft versucht, das Rätsel zu lösen."
    Er verstummte und sah sich erneut um.
    Er erblickte angespannte Gesichter. In den Augen der Frauen und Männer schien jene Frage geschrieben zu sein, die zu beantworten Tostan bereit war.
    Er lachte kurz auf. Es klang wie ein Hustenanfall. „Wie ich sehe, ist man bestürzt", fuhr er fort. „Wenn es jemand schaffen kann, dann sind wir es mit dem TSUNAMI-Schiff, das als einzige Einheit der Tarkan-Flotte die potentielle Zukunft erreichen kann. Nur wir können ein Antitemporales-Gezeitenfeld aufbauen. Leider besitzen wir keine unbemannten Sonden mit ähnlichen Einrichtungen. Ein Test ist daher nicht möglich. Was halten die Hyperphysiker von meinem Vorhaben, den Chronopuls-Wall mit dem ATG-Feld anzugehen?"
    Lombhe Massimo wurde hellwach.
    Wenn er wollte, konnte er schneller sein, als man es ihm zutraute - psychisch und physisch! „Überhaupt nichts!" meldete er sich spontan. „Hyperenergetische Experimente, gleich welcher Art, haben zu nichts geführt. Der Wall ist dafür undurchlässig."
    „Das ATG-Feld beruht nicht allein auf hyperenergetischen Phänomenen", gab Tostan zu bedenken.
    Massimo ahnte, daß er Tostans Auffassung wohl kaum noch umstoßen konnte.
    Er schien sich in den Stunden seiner Krankheit zu einem Entschluß durchgerungen zu haben, den der Afroterraner nicht befürworten konnte. Er bemühte sich, möglichst gelassen und überzeugungsvoll zu sprechen. „Die quantenhafte Verwirbelung der Zeit wird nach meiner Auffassung ihr Gegenstück im Chronopuls-Wall finden.
    Sobald wir den Wall mit dem ATG-Feld angehen, wird es zu einer folgenschweren Interferenz kommen, die zur Vernichtung des Schiffes führen muß."
    Tostan nickte sinnend. Tief unten im Schiffskörper rumorten Hilfsmaschinen. „Das ist aber auch nur eine Hypothese, mein Allerbester!" meldete sich der Skipper erneut. „Atlans bisherige Forschungsergebnisse sind mager. Es sind fremde Schiffe gesichtet worden, sogenannte Wallabies. Sie rennen gegen die Wahnsinnsbarriere an - allerdings ohne ATG-Feld. Freund, ich möchte es wirklich versuchen! Wir haben gute Chancen."
    „Mit viel Glück wahrscheinlich bessere
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