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1414 - Der letzte Aufbruch

Titel: 1414 - Der letzte Aufbruch
Autoren: Unbekannt
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allerdings die Angewohnheit hat, anderen Leuten die Wahrheit ins Gesicht zu sagen.
    Das verträgt nicht jeder."
    Rodnina Kosnatrowa lachte auf. Es klang wenig erheitert. „Eben deshalb sollte nur der Skipper selbst das Recht haben, seinen Gesundheitszustand bekanntzugeben. Ich denke weniger an die Besatzung, als an die Flottenführung."
    Cynta Laszlo dachte an die psychischen Spannungen unter den Frauen und Männern des Galaktischen Korps.
    Wahrscheinlich, so vermutete sie, war man außerhalb der TS-CORDOBA mit ganz anderen Dingen beschäftigt, als mit den Überlebungschancen eines Terraners, den man viel, zu wenig kannte, um ihn wirklich beurteilen zu können. Auf dem TSUNAMI-Raumer war es anders.
    Sie schaute nochmals in den Behandlungsraum hinein. Tostan rührte sich nicht. „Wenn Atlan erfährt, wie es um Tostan bestellt ist, wird er ihn des Kommandos über die TS-CORDOBA entheben", stellte die Medizinerin in einem bewußt nüchternen Tonfall fest. „Ich verbarrikadiere mich hinter meiner Schweigepflicht. Was wirst du tun? Du gehörst zur Schiffsführung."
    Cynta Laszlo griff ordnend an den schwarzen Haarknoten in ihrem Nakken.
    Ihr hageres Gesicht blieb unbewegt. „Die TS-CORDOBA dient zur Zeit als fliegende Relaisstation zwischen Atlans Einsatzschiffen im Bereich der Hera-Bucht und den wartenden Einheiten der Tarkan-Flotte am Treffpunkt Phönix-1. Wir haben nichts anderes zu tun, als die aus der Bucht kommenden Nachrichten weiterzuleiten und umgekehrt."
    „Atlan könnte auf die Idee kommen, Tostan persönlich sprechen zu wollen", gab Rodnina Kosnatrowa beunruhigt zu bedenken.
    Die Chefsyntronikerin winkte ab. Ein kleines Lächeln verschönte ihr Gesicht. „Auch Terraner mit TSUNAMI-Ausbildung müssen einmal schlafen, oder?
    Niemand an Bord dieses Schiffes wird einen anderen Kommandanten akzeptieren.
    Mein Dienstvertrag ist jedenfalls von einem gewissen Ratber Tostan gesiegelt worden. Wann kann er wieder in der Zentrale erscheinen?"
    „Nicht vor drei Stunden. Wir sollten..."
    Eine laute Stimme unterbrach die Medizinerin. Murak Tobion-Khan, Stellvertretender Kommandant und Erster Technokosmonaut des Raumers, wurde auf einem Monitor der Internkommunikation sichtbar. Unter seinem breitflächigen Gesicht wurde die Andeutung eines Halses erkennbar. „Neue Nachrichten aus der Hera-Bucht", begann er übergangslos. „Ist der Skipper notfalls zu sprechen?"
    Die Chefsyntronikerin schaltete auf Sendung. Ihr Fernbild erschien in der Zentrale. „Ich befinde mich noch in der Bordklinik", gab sie bekannt. „Der Skipper schläft. Wird er gewünscht?"
    Tobion-Khan verzog keine Miene.
    Seine Stimme klang so laut und polternd wie immer. „Nein, wir werden nicht direkt angesprochen. Du wirst hier gebraucht. Ich möchte eine neue Auswertung über die Geschehnisse in der Hera-Bucht haben.
    Laßt ihn ja schlafen! Bis gleich."
    Cynta nickte der Neuropsionikerin zu und schritt den engen Gang hinunter. Die Bordklinik lag auf gleicher Decksebene wie die Zentrale. Es erübrigte sich, ein Transportmittel benutzen zu wollen. Für derart luxuriöse Einrichtungen bot das bis zum letzten Winkel mit Maschinen und Geräten angefüllte Spezialschiff ohnehin keinen Platz.
    Cynta erreichte den breiteren Rundgang.
    Weiter vorn wurde die rotleuchtende Öffnung des zentralen Antigravlifts erkennbar. Zwei davor postierte Kampfroboter veralteter Konstruktion bewiesen, unter welchen Voraussetzungen die TS-CORDOBA ursprünglich in den Einsatz gegangen war.
    Alles an und in diesem Schiff war schon bei der Planung darauf ausgelegt worden, die Strangeness-Konstante eines fremden Universums überwinden zu helfen.
    Ratber Tostan, der Konstrukteur des modernsten TSUNAMI-Raumers der Neuzeit, hatte alle Maschinen- und Rechenanlagen in mindestens zweifacher Ausführung einbauen lassen. Zu den Syntronrechnern war ein kompletter positronischer Reserveverbund hinzugekommen.
    Leistungsstarke Schwarzschildreaktoren konnten bei einem Energieabfall im Bereich der beiden Gravitrafspeicher genügend Energie erzeugen, um den Hypertrop-Zapfer aufzubauen.
    Durch die Mitnahme zahlreicher Zusatzaggregate für den Notfall war die TS-CORDOBA zu einem fliegenden Kraftwerk geworden. Stauräume für Bedarfsgüter aller Art waren kaum noch vorhanden.
    Nach der Rückkehr in das Heimatuniversum war der Aufwand gegenstandslos geworden. Niemand benötigte mehr eine kostspielige und in der Leistung rückständige Positronik. Zwei Gravitrafspeicher, Zusatzreaktoren, vierfach
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