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1414 - Der letzte Aufbruch

Titel: 1414 - Der letzte Aufbruch
Autoren: Unbekannt
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Cynta Laszlo hin und her. Aaron Silverman winkte beschwichtigend und legte den Zeigefinger auf die Lippen. Massimo ließ sich mit einer gemurmelten Verwünschung in die Polster seines Kontursessels zurücksinken. „Posy, Hyperkomverbindung mit der LACRIMARUM herstellen", ertönte Tostans Stimme. „Syntronauswertung ausblenden. Schnell, sonst verschwindet Atlan mit beiden Schiffen im Hyperraum."
    Silverman beugte sich zur Seite. Ali Ben Mahurs scharfgeschnittenes Gesicht kam in sein Blickfeld. „Wetten, daß Tostan den Arkoniden blufft?" flüsterte der junge Technowissenschaftler. „Blufft?" wiederholte Ali beunruhigt und umklammerte mit den Händen den Rand seines Schaltbords. „Was gibt es da zu bluffen? Er wird einfach in die Hera-Bucht einfliegen, ob es dem Arkoniden paßt oder nicht. Dazu möchte ich aber auch gehört werden - vorher!"
    Aaron verzog unschlüssig das Gesicht.
    Einerseits war er von dem Vorhaben begeistert, andererseits warnte ihn sein Gefühl. Tostans Risikounternehmen waren berüchtigt.
    Jemand aus der Funkzentrale der LACRIMARUM meldete sich. Es war ein älterer, unscheinbar aussehender Terraner.
    Atlan sei in der beginnenden Beschleunigungsphase nicht zu sprechen, teilte der Unbekannte mit. Sein auf einem Monitor erkennbares Gesicht wirkt unverbindlich. Er gab sich keine Mühe, seine Abneigung gegen das Ansinnen zu verbergen. Tostan schaltete die Verbindung auf sein Hochrangpult. Auf dem Monitor der LACRIMARUM erschien links über seinem Brustbildnis das Kommandantensymbol. „Man scheint dir bestimmte Anweisungen gegeben zu haben, wie?" stellte er fest. „Richte deiner Kommandantin aus, ich würde ebenfalls beschleunigen - allerdings in Richtung Hera-Bucht! Sie soll aufpassen, daß sie nicht in die Strahlungsschauer meiner Triebwerke gerät. Bist du dir eigentlich darüber klar, daß der Arkonide an Bord eures Schiffes als Gast einzustufen ist? Das wäre alles."
    Seine nach vorn greifende Hand erschien auf dem LACRIMARUM-Monitor in perspektivischer Verzerrung. Sie wurde größer und verdeckte das eigentliche Fernbild.
    Als es in den Lautträgern der TS-CORDOBA plötzlich zu krachen begann, erlaubte sich der Galaktische Spieler ein ironisches Grinsen.
    Eine Sekunde später erschien Atlans weißer Haarschopf auf dem Bildschirm. Er hatte spontan auf sein Zentralegerät umgeschaltet. „Der sogenannte Gast ist bereit, sich deine Unverfrorenheiten anzuhören", dröhnte seine Stimme. Er war wütend. „Also?"
    „Vor sechshundertfünfundneunzig Jahren wärst du noch ein an Bord gekommener Flottenchef mit entsprechenden Vollmachten gewesen", behauptete Tostan gelassen. „Nach der Zeitkatastrophe ist das Rechtsgefüge, das dich bevollmächtigte, nicht mehr vorhanden. Die Menschheit existiert in dieser Form nicht mehr. Du hast es versäumt, unter Berücksichtigung der neuen Verhältnisse unter den Besatzungen aller Schiffe abstimmen zu lassen, ob sie dich nach wie vor als weisungsberechtigt anerkennen wollen. Das trifft auch auf Rhodan zu. Haben wir die Situation damit geklärt? Du bist und bleibst ein Gast!"
    Atlan starrte fassungslos in seine Aufnahmegeräte. Tostan hatte eine Tatsache zur Sprache gebracht, die unter den Experten des Korps bereits diskutiert worden war. Niemand hatte sich bislang um eine neue, demokratische Rechtsordnung gekümmert „Ich darf dich doch sicherlich >größtes Schlitzohr aller Zeiten< nennen?" fuhr Atlan fort. Er versuchte, seine Verwirrung zu kaschieren. Es gelang ihm nicht. „Ich fühle mich geehrt", lachte Tostan kehlig. „Die beiden Unsterblichen Rhodan und Atlan sollten sich schleunigst um klare Verhältnisse bemühen. Ich werde euch jedenfalls wählen! Im Moment bin ich jedoch der durch Neuabstimmung bestätigte Kommandant der TS-CORDOBA und du ein Ex-Verbandsleiter, der sich durch ein Besatzungsmitglied der LACRIMARUM verleugnen lassen will."
    „Du hast auf der CORDOBA abstimmen lassen?" fragte Atlan, erneut fassungslos. „Selbstverständlich! Damit bin ich bei meinem Anliegen angekommen. Ich möchte in die Hera-Bucht einfliegen und mich dort einschließen lassen. Auf dem dritten Planeten ist mit Sicherheit noch einiges zu finden, was du übersehen hast.
    Zu deiner Information - der Einflugspalt hat sich wieder stabilisiert. Ich erhalten soeben die Meßergebnisse meiner Syntronik. Die Öffnungsweite beträgt noch dreißig Lichtminuten. Das langt mir! An Bord dieses Schiffes befinden sich die hochkarätigsten Spezialisten des Korps.
    Sage also nicht,
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