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1414 - Der letzte Aufbruch

Titel: 1414 - Der letzte Aufbruch
Autoren: Unbekannt
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Besatzung sollte versuchen, eventuelle Schwierigkeiten zu meistern. Ob sich der Geleitschutz bewähren würde, wußte noch niemand.
    An Bord der TS-CORDOBA hatte man genug zu tun, um die ständigen Wechselwirkungen im Bereich des Einflugspalts durch Positionsmanöver auszugleichen. Groß war der Spielraum nicht.
    Die Öffnung zur Hera-Bucht schien ebenso launisch zu sein, wie das gesamte Gebilde an sich. Die unsichtbare Dreiviertel-Hohlkugel im äußersten Wirkungsbereich des Chronopuls-Walls bot Rätsel über Rätsel.
     
    *
     
    Die Zentrale-Hauptsyntronik gab Alarm.
    Es war der vierzehnte, seitdem man registriert hatte, daß sich die Öffnung zur Hera-Bucht langsam zu schließen begann.
    Der diensthabende Hyperphysiker wurde aus seiner Versunkenheit gerissen. Lombhe Massimo hatte sich in seinen Vorstellungen wieder einmal mit den Köstlichkeiten der Bordverpflegung beschäftigt.
    Unwillig ächzend stemmte er die Hände gegen die Armlehnen seines Kontursessels und versuchte, seinen verfetteten Riesenkörper aufzurichten. Es gelang ihm erst, als er die mechanische Lehnenverstellung betätigte.
    Ausnahmsweise achtete niemand von der Zentralebesatzung auf seine regelwidrige Ruhestellung. Tobion-Khans Verwünschungen dröhnten aus den Lautträgern des Interkoms, und andere Leute gaben sich ebenfalls keine Mühe, ihren Unmut zu zügeln.
    Es war eine Plage, das große Schiff ständig neu positionieren zu müssen. Da es aber schon wieder in einer hyperfunktechnischen Totzone stand, würde der Besatzung keine andere Wahl bleiben. „Absorption Kontaktsignale Atlan 98 v.H.", gab der Syntron bekannt. Die Daten wurden akustisch und per Monitor gegeben. „Bezugspunkt Hera nicht mehr identisch mit Begleitschiff CYGNUS.
    Richtstrahlsender verläßt bisherige Position über Hera-I. Wandert aus."
    „Was ist bei dem Durcheinander überhaupt akzeptabel?" erboste sich Massimo. Das dunkle Gesicht des Afroterraners war schweißbedeckt. „Wo steckst du? Pittenburg, du bist gemeint."
    „Dienstfrei!" nörgelte jemand aus dem Hintergrund der großen Zentrale. „Du wirst doch wohl noch alleine feststellen können, wo..."
    „Klar zum Manöver, Freiwache auf Stationen", wurde Pittenburg unterbrochen. Das Organ war wohlbekannt.
    Derart rauh und krächzend konnte nur jemand sprechen, dessen Stimmbänder so geschädigt worden waren wie die des Skippers.
    Adam, der sich auf den überflüssig gewordenen Medolagern der Strangeness-Bekämpfung entspannen wollte, richtete sich überhastet auf.
    Ratber Tostan stand wie hingezaubert im Mannschott der Panzerwandung. Das innere Tor schloß sich mit einem vernehmbaren Zischen. „Niemand hat einen Grund, in Panik zu geraten", kam der Spieler eventuellen Reaktionen der Besatzung zuvor. „Ich lebe noch und bin bereit, euch weiterhin auf die Nerven zu gehen. Pittenburg, du wirst tatsächlich gebraucht. Cynta, wo bleibt der Manöveralarm?"
    Tostans fast zwei Meter hoher Skelettkörper hob sich kaum vom dunklen Hintergrund ab. Nur die gelbliche, pergamentiert wirkende Haut seines nach vorn gestreckten Totenschädels und seine bleckenden Kunstzähne reflektierten das Licht. Rodnina Kosnatrowa hatte sich vergeblich bemüht, wenigstens dieses Resultat einer ehemaligen Drogenabhängigkeit zu beseitigen. Tostans Zellgewebe sprach auf keine Regenerierung an.
    Cynta Laszlo unterdrückte eine ironische Bemerkung und löste den geforderten Alarm aus. Im Grunde war er überflüssig.
    Die Syntronik hatte bereits genügend Lärm verursacht. Jedermann wußte, was er zu bedeuten hatte. „Skipper in Zentrale angekommen", gab Cynta zusätzlich über Interkom durch. „Die Freiwache darf gemäß anödender Routine tätig werden. Besatzungen Beiboote bitte auf Manöverstation. Wer weiß, was unserem ausgeschlafenen Skipper alles einfällt. Zur Information - er sieht ziemlich gut aus."
    Sie schaltete ab und beugte sich aus dem hochlehnigen Kontursessel. Als sie den Kopf nach hinten drehte, schaute sie unvermittelt in die tiefliegenden Augen des Galaktischen Spielers. Er war von ihr unbemerkt näher gekommen.
    Sie stieß einen Schrei aus und zog erschrocken den Kopf in die Deckung des Kontursessels zurück.
    Weiter vorn begann Ali Ben Mahur unterdrückt zu lachen. Das warnende Hüsteln seines Freundes Aaron Silverman überhörte er. „Nur weiter so, Piratengesicht", übertönte Tostans Stimme das Gelächter. „Wenn unsere gescheite Syntrontechnikerin meint, ich sähe ziemlich gut aus, dann dürfte es durchaus ein Grund
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