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1393 - Botschaft aus der Heimat

Titel: 1393 - Botschaft aus der Heimat
Autoren: Unbekannt
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und einem Refraktor aus der Zeit des Beginns der Raumfahrt. Meridianscheiben hingen an Drähten unter einem Gestell, und eines der Dinger sah bei genauem Hinschauen wie eine Pendeluhr aus, ein wenig verrostet und verbogen, aber sonst ganz brauchbar.
    Metallstern-Leser zerrte Bully und Gucky zu einem Steinkreis, der in den Boden eingelassen war. Er befahl ihnen, sich zu setzen. Er selbst nahm zwischen den Geräten Aufstellung. „Diese Monumente unseres Lebens geben Auskunft über das Schicksal", verkündete er. „Sie geben den Lauf der Sterne wieder und nennen alle wichtigen Punkte des Werdens und Vergehens." Er deutete auf das seltsame Teleskop. „Der Lochspürer zeigt uns die Richtung zum Nachod as Qoor, zum Loch der Ewigkeit. Dort, so sagen es die Sterne, sollen wir uns versammeln. Das Volk von Hulor hat in vielen Generationen seine Wissenschaft bewahrt und erweitert, und du wirst keinen finden, der dir nicht Auskunft über das geben kann, was die Sterne sprechen. Blicke auf das Reifependel. Es liegt erst seit wenigen Tagen in einer Ebene mit der Ekliptikscheibe unserer Sonne. Dies ist einer der Rufe, die an den Stamm von Hulor ergangen sind. Die Sterne haben zu uns gesprochen. Was wir seit dreißig Sonnenläufen, in denen unser Volk auf dieser Welt wohnt, erwartet haben, ist nun eingetreten. Unsere Geräte haben lange geschwiegen. Jetzt haben sie gesprochen. Die Zeit der Reife ist nahe!"
    „Ich verstehe deine Geräte nicht", erklärte Bull. „Was bedeutet das Nachod as Qoor? Läßt sich das Loch der Ewigkeit auch in Koordinaten fassen? Habt ihr euer Ziel berechnet, zu dem ihr fliegen werdet?"
    „Die Sterne haben es uns verraten!" brüllten die Hulorer im Chor. Metallstern-Leser zerrte erneut an Bully, bis er ihm auf die andere Seite des Platzes folgte. Dort mußte Bully durch ein schiefes Rohr blicken. „Siehst du es jetzt? Das Loch der Ewigkeit ist ganz deutlich zu erkennen! Du kannst den Standort hier an diesen Skalen ablesen!"
    Bully blickte durch das Rohr und sah nur ein Stück des grau verhangenen Himmels. Und die Skalen waren zwar vorhanden, aber nicht beschriftet. Was sollten sie darstellen? „Ich kann nichts erkennen", bemerkte er und rief Gucky herbei. Der Ilt musterte das Rohr, bewegte es telekinetisch hin und her und winkte ab. „Alles Humbug, Alter. Die wissen gar nicht, wovon sie reden!"
    Den Eindruck hatte Bully auch. Er wollte sich an Metallstern-Leser wenden, aber die Benguel hatten sich abgewandt. Sie bildeten eine kleine Gruppe und marschierten dann in Richtung des Raumhafens davon.
    Sie taten nicht, als hätten sie es gerade noch mit zwei Fremden zu tun gehabt. Kurz, bevor sie aus dem Gesichtskreis der beiden Gefährten verschwanden, näherten sich ihnen einige Pritschenwagen und nahmen sie auf. „Astrologie! Pfui Deibel!", machte Bully. Die Pelzwesen waren mit diesen groben Instrumenten sicher nicht in der Lage, irgendwelche Himmelsbestimmungen auszuführen oder gar astrologische Berechnungen anzustellen. Sie hatten sie offensichtlich nur deshalb errichtet, weil es ihrem inneren Drang entsprach, eines Tages die Zeit der Reife bestimmen zu können. - „Lalla, bitte kommen!" Bully schaltete seinen neuen Armbandkom wieder ein. Die Kopilotin der CIMARRON meldete sich sofort. „Es sieht fürchterlich aus", berichtete sie. „Die Benguel lassen alles liegen und stehen. Sie nehmen nichts mit. Ihr ganzer Müll bleibt zurück, und davon gibt es schon genug. Sie machen sich nicht die Mühe, ihn irgendwie zu entsorgen."
    „Haltet nach Hulorern Ausschau", riet Bully. „Und fragt sie nach dem Nachod as Qoor. Das ist das Loch der Ewigkeit. Sie fliege'n hin. Wir müssen herausfinden, ob es irgendwo Koordinaten davon gibt."
    „In den Raumschiffen bestimmt, Bully!"
    Der Terraner verzog das Gesicht, aber Lalla konnte es nicht sehen, da sie in keiner Bildverbindung standen. „Sucht!" rief er. „Wir brauchen die Koordinaten. Wir dürfen kein Risiko eingehen!"
    Benguel-Schiffe waren wohl kaum so leistungsfähig wie die CIMARRON. Wenn sie ihnen folgten, dann verloren sie womöglich zuviel Zeit auf ihrer Suche nach Perry und dem Arkoniden, mit dem Gucky noch ein Hühnchen zu rupfen hatte.
     
    *
     
    Sie teleportierten rund tausend Kilometer nach Süden zu einer kleineren Siedlung. Auch hier standen die Wabenschiffe, doch es existierte kein eigentlicher Raumhafen. Die Schiffe waren einfach im freien Gelände abgestellt worden, und ganze Kolonnen von Benguel arbeiteten daran, die im Lauf der
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