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1391 - Der Fürst des Feuers

Titel: 1391 - Der Fürst des Feuers
Autoren: Unbekannt
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...
    Ondrum! ... sein Rüssel Beodu im Nacken fast berührte. Doch als Beodu den Freund erkannte, seinen Namen dachte, da hielt dieser inne. Er wippte mit den Kopfflügeln, kräuselte den Rüsselmund zum Zeichen des Erkennens.
    Beodu erstarrte vor Staunen und Entsetzen. Das konnte unmöglich wahr sein. Ondrum war tot. Sein bester Freund lebte längst nicht mehr. Er hatte ihn mit eigenen Augen sterben gesehen.
    Ondrum war ertrunken!
    In seiner Angst begann Beodu, mit den Armen wild zu rudern und die Wasseroberfläche aufzuwühlen, um damit das Spiegelbild des verlorenen Freundes zu verscheuchen. Dabei verlor er den Halt, rutschte vom glitschigen Ufer in den Tümpel, bis er in das Wasser eintauchte.
    Zu spät merkte er, was mit ihm passierte. Das Wasser schien tausend Arme zu haben, die ihn unerbittlich in die Tiefe zogen.
    Je vehementer er sich dagegen wehrte, desto mehr stärkte er damit den Sog, der ihn mit sich riß.
    Beodus Kräfte erlahmten schließlich, und er ergab sich den Armen seines toten Freundes. Nun waren sie wieder vereint.
    Erst das Ende dieses Traumes riß sie wieder auseinander.
    Perry Rhodan hatte das Gefühl, von den Wellen eines ruhigen Meeres sanft an einen weichen Strand gespült zu werden. Es war ein angenehmes Gefühl, aus tiefem, traumlosen Schlaf in den Zustand des Wachens hinüberzugleiten. Er öffnete die Augen und stützte sich auf.
    Er fand sich in einem sechseckigen Raum, auf einer weichen und körpergerechten Unterlage liegend wieder. Ihm gegenüber hockte Beodu auf einem niedrigen Bett, das wie seines mit einem nachtblauen, samtartigen Material bezogen war. Er hatte die langen Arme abgewinkelt auf die Oberschenkel gestützt und hielt seinen Kopf an den Augenflügeln.
    Obwohl Rhodans Gedächtnis eine Lücke hatte, geriet er nicht in Panik. Gleich beim Erwachen hatte er festgestellt, daß er noch seine Netzkombination trug und daß diese funktionstauglich war. „Was ist passiert, Piko?" fragte er die Pikosyntronik seiner Kombination. „Wünschst du eine detaillierte Schilderung des Ablaufs der Geschehnisse?" fragte der Pikosyn zurück. „Ein kurzer Überblick genügt", sagte Rhodan. Er erinnerte sich nur noch, daß sie an Bord der gigantischen JUNAGASH einem extrem großgewachsenen Benguel gegenübergestanden hatten. Dieser nannte sich Geisterseher, war aber in Wirklichkeit Afu-Metem, der Fürst des Feuers im Hexameron. „Afu-Metem hat dich und Beodu eingeschläfert", erklärte der Pikosyn. „Danach wurden wir von zwei Robotern untersucht. Nachdem Afu-Metem glaubte, alles Wissenswerte erfahren zu haben, ließ er euch von den Robotern in diese Unterkunft bringen."
    „Wieso sagst du, daß er glaubte, alles erfahren zu haben?" erkundigte sich Rhodan. „Das hat zwei Gründe", antwortete der Pikosyn und zählte auf: „Erstens konnte der Scanner deinen Zellschwingungsaktivator nicht analysieren. Zweitens konnte ich einen Ortungsschutz für den Pedas einrichten. Afu-Metem weiß also nicht, daß du ein Mikrogerät zum Schutz gegen Psikyber-Felder besitzt."
    „Das ist gut", sagte Rhodan. „Aber warum hast du nicht auch verhindert, daß ich bewußtlos gemacht und auf diese Weise untersucht wurde?"
    „Ich hätte eingegriffen, wenn Gefahr bestanden hätte, daß man dich manipulieren würde", sagte der Pikosyn. „Da dies nicht so war, zog ich das kleinere Übel dem größeren vor. Die Alternative wäre gewesen, daß Afu-Metem zu drastischeren Mitteln gegriffen hätte, um alles über dich und die Technik deiner Netzkombination zu erfahren. Du bezweifelst doch nicht, daß er dazu in der Lage wäre?"
    Rhodan schüttelte den Kopf. „Afu-Metem hat vermutlich noch ganz andere Machtmittel zur Verfügung. Wie lange hat diese Prozedur gedauert?"
    „Rund dreißig Stunden. Vor dreieinhalb Stunden hat der sechste Januar begonnen."
    „Was hast du in dieser Zeit herausgefunden?" fragte Rhodan. „Ich war ohne Auftrag", sagte der Pikosyn, „und wußte nicht, wie weit ich gehen durfte. Darum habe ich nur Messungen der nächsten Umgebung vorgenommen, die, soweit ich erkennen konnte, absolut ungefährlich ist."
    „Die Ergebnisse", verlangte Rhodan. „Diese Kabine liegt in einer Raumschiffszelle mit einem Durchmesser von fünfzig Metern. Die Technik entspricht benguelischem Standard, ist also für deine Begriffe völlig überaltert. Diese Zelle ist mit neun anderen verbunden, die die gleiche technische Ausstattung aufweisen. Es gibt in ihrem Bereich keine High-Tech - wenn doch, dann ist sie gut
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