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1391 - Der Fürst des Feuers

Titel: 1391 - Der Fürst des Feuers
Autoren: Unbekannt
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getarnt - und keinerlei Sperren. Du kannst dich innerhalb dieser zehn Bezirke frei bewegen, wie es aussieht. Sie scheinen verlassen zu sein. Jedenfalls gibt es bis jetzt keine Anzeichen dafür, daß im Zentrumssektor Benguel leben. Nicht einmal Roboter scheint es hier zu geben. Außer den beiden, die dich und Beodu hierher gebracht haben, ließen sich keine blicken, und es sind auch keine zu orten. Im Zentrum befindet sich jedoch ein Sektor mit einem Durchmesser von hundert Metern, der durch einen für mich undurchdringlichen Schutzschirm geschützt ist. Das dürfte Afu-Metems Zentrale sein."
    Rhodan erfuhr noch weitere Details vom Pikosyn, doch besaßen sie für ihn im Augenblick nur statistischen Wert.
    Die JUNAGASH bestand aus vermutlich 100.000 autarken Schiffszellen bis zu einer Größe von 200 Metern. An Bord des Gesamtschiffs mußten etwa 100 Millionen Benguel leben.
    Rhodan beschäftigten ganz andere Fragen.
    Etwa die, wie Afu-Metem es geschafft hatte, die Benguel zu täuschen und zu ihrem Wortführer zu werden.
    Die Möglichkeit, daß der Fürst des Feuers sie als Verbündete gewonnen hatte, zog Rhodan gar nicht erst in Betracht. Der Empfang, den ihm die Benguel und Juatafu-Roboter als ihre Imago bei seiner Rückkehr aus DORIFER geboten hatten, war von ehrlicher Begeisterung geprägt gewesen. Also konnte es nur so sein, daß Afu-Metem sie durch seine perfekte Tarnung als Geisterseher irregeführt hatte.
    Aber wer war Geisterseher für die Benguel?
    Und überhaupt: Warum nahm Afu-Metem die Mühe auf sich, als dieser Benguel aufzutreten, um Imago in seine Gewalt zu bekommen? Daß der Fürst des Feuers nicht an seiner Person interessiert war, sondern nur an seinem Status, ging schon aus den Worten hervor, mit denen er ihn empfangen und sich selbst demaskiert hatte.
    Sie klangen Rhodan noch deutlich im Ohr, es war das letzte, woran er sich erinnerte: Du hast genug Unheil angerichtet, Imago, und damit den Lehren des Hexameron Schaden zugefügt.
    Damit hat es jetzt ein Ende.
    Rhodan hatte das wörtlich genommen. Aber es war nicht das Ende. Afu-Metem hatte nicht einmal versucht, ihn einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Wäre es so, hätte der Pikosyn seiner Netzkombination es registriert - oder nicht? „Was ist mit der LEDA?" fragte Rhodan den Pikosyn. „Sie ist unbeschadet, aber manövrierunfähig", antwortete der Pikosyn. „Ich kann dich jederzeit mit ihr verbinden. Möchtest du das?"
    Sekunden später hatte Rhodan Kontakt mit seiner DORIFER-Kapsel und ließ sich von ihr einen Lagebericht geben. „Niemand hat versucht, an Bord zu gelangen oder mich stillzulegen", sagte LEDA mit ihrer einfühlsamen, feminin klingenden Stimme. „Die Benguel ignorieren mich regelrecht, seit du von Bord gegangen bist, Perry. Ohne ihre Imago bin ich bedeutungslos geworden. Aber der Tunnel, durch den ich in die JUNAGASH eingeflogen bin, hat sich mit Schiffssegmenten geschlossen, so daß ich manövrierunfähig bin. Die Benguel reagieren nicht auf meine Aufforderungen, den Weg freizugeben. Einem Befehl ihrer Imago würden sie dagegen bestimmt gehorchen."
    „Das käme auf einen Versuch an", sagte Rhodan. „Halte dich jedenfalls einsatzbereit, LEDA."
    „Das bin ich jederzeit."
    Rhodan unterbrach die Verbindung. Er konnte sich nicht vorstellen, daß Afu-Metem so leichtsinnig war und ihm so großen Handlungsspielraum ließ. Aber vielleicht hatte er beim Kontakt mit LEDA einen Moment erwischt, in dem er nicht beaufsichtigt worden war. Dann bestünde eine kleine Chance zur Flucht.
    Die Sache war jedenfalls einen Versuch wert. Er wollte nur nichts überstürzen. Und dann war da noch Beodu. Der Attavenno machte ihm Sorgen. Seit er während ihrer Odyssee in DORIFER eine Art Psi-Schock erlitten hatte, war er verändert.
     
    *
     
    Beodu kauerte noch in derselben Stellung, in der ihn Rhodan bei seinem Erwachen vorgefunden hatte. Er setzte sich neben ihn. „Was ist los mit dir, Beodu?" erkundigte er sich besorgt. „Hat Afu-Metem dir irgend etwas angetan?"
    Der Attavenno richtete sich auf und ließ die Arme zwischen seinen angewinkelten Beinen auf den Boden sinken. „Ich habe nur die Erinnerung an den Traum vom trügerischen Schein", sagte er. „Er hat sich fortgesetzt."
    Rhodan entsann sich, daß Beodu ihn vor einem „trügerischen Schein" gewarnt hatte, als sie auf dem Weg zu Geisterseher waren. Ebenso hatte ihn der Pikosyn auf ungewöhnliche psionische Emissionen aufmerksam gemacht. Rhodan sah ein, daß es besser gewesen wäre, auf
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