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1391 - Der Fürst des Feuers

Titel: 1391 - Der Fürst des Feuers
Autoren: Unbekannt
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die Warnungen zu hören. Aber dafür war es jetzt zu spät. „Tut mir leid, daß ich deine Warnung ignoriert habe, Beodu", sagte Rhodan. „Wie hat sich der Traum fortgesetzt?"
    Beodu richtete die Kopfflügel auf ihn und betrachtete ihn prüfend, wie es schien. „Ich glaube, es wäre nicht klug, dir das zu erzählen, Waqian", sagte Beodu. „Du könntest den Traum zu deuten versuchen, und deine Interpretation wäre in jedem Fall falsch. Ich will dir statt dessen meine Deutung des Trauminhalts mitteilen, wenn du einverstanden bist."
    „Bitte, tue das", sagte Rhodan, der wußte, wie empfindlich der Attavenno reagieren konnte, wenn es um seine Träume ging, die er als „Schlüssel zu zukünftigen Geschehnissen" betrachtete. Manchmal gelangen ihm tatsächlich verblüffende Prognosen, die nicht weitab von den tatsächlichen Geschehnissen lagen. Die Trefferquote war jedoch nicht so hoch, daß man seinen Träumen blind vertrauen konnte.
    Rhodan hatte noch keine Erklärung für Beodus Wachträume gefunden, und Beodu selbst konnte ihm keine geben. „Ich muß von Anfang an erzählen", sagte Beodu und fuhr nach einer kurzen Pause fort: „Als wir, nachdem wir die LEDA verlassen hatten, ins Zentrum der JUNAGASH unterwegs waren, sah ich neben der wirklichen Umgebung auch eine andere. Diese Trugbilder gaukelten mir vor, auf einem Schiff mit ultramoderner Technik zu sein. Doch verstand ich den Sinn erst, als wir zu der Schiffszelle von Geisterseher kamen. Hier war nämlich die High-Tech echt, und die veraltete benguelische Ausstattung war trügerischer Schein. Ich durchschaute Geistersehers Täuschungsmanöver, ohne ihn selbst demaskieren zu können. Ich war in diesem Tagtraum gefangen und verstand seine Aussage, nämlich, daß nichts von dem echt oder wahr war, was der falsche Benguel uns glauben machen wollte. Diese Aussage setzte sich auch in meinem letzten Traum fort, wenn sie auch in ganz andere Bilder verpackt war."
    „Das ist doch eine feine Sache", sagte Rhodan. „Von nun an wird uns Afu-Metem nicht mehr täuschen können, weil du ihn durchschaust. Was irritiert dich daran?"
    „Ich weiß selbst nicht genau, was mich beunruhigt", gab Beodu zu. „Ich habe das Gefühl, daß der Traum mir mehr sagen will, als die Bilder bei oberflächlicher Sicht zeigen. Es ist, als seien in diesen Bildern weitere, bedeutungsvollere versteckt. Wie bei Suchbildern, die scheinbar sinnlose Muster enthalten, die sich bei anderer Betrachtungsweise jedoch als sinnvolles Ganzes erweisen. Verstehst du, was ich meine, Waqian?"
    „Ich denke schon", sagte Rhodan. „Du sprichst von Vexierbildern. Vielleicht kann ich dir helfen, wenn du mir erzählst, was du geträumt hast."
    „Ich habe von einem toten Freund geträumt", sagte Beodu. „Er starb in meiner Gegenwart, durch meine Mitschuld. Sein Tod war ein Grund, warum ich meine Heimatwelt verlassen habe."
    Rhodan wartete, daß Beodu noch etwas hinzufügte. Aber der Attavenno schwieg beharrlich. Rhodan erhob sich seufzend. Er konnte verstehen, wenn Beodu nicht über den Tod seines Freundes reden wollte.
    Es war überhaupt das erstemal, daß er den Vorfall und seine damit verbundenen Schuldgefühle erwähnte. Bei jedem anderen hätte Rhodan den Traum einem verdrängten Schuldkomplex zugeschrieben, den das Unterbewußtsein zu verarbeiten hatte. Aber bei Beodu war das anders - was jedoch nicht garantierte, daß der Traum unbedingt etwas mit ihrer Situation zu tun haben mußte. Vexierbilder... Rhodan wollte sich im Augenblick nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen. Wenn Beodu sich nicht deutlicher darüber ausließ, war es sowieso müßig, sich weitere Gedanken zu machen.
    Es gab zielführendere Methoden, Afu-Metems Absichten aufzudecken. Eine davon war, aktiv zu werden und zu sehen, wie er darauf reagiert. Rhodan dachte nicht daran, sein Schicksal geduldig hinzunehmen.
    Ohne lange zu überlegen, setzte er sich mit der LEDA in Verbindung.
    Der Kontakt kam sofort zustande. „LEDA, wie ist die Situation bei dir?" erkundigte sich Rhodan. „Unverändert", antwortete die DORIFER-Kapsel. „Die Benguel beachten mich weiterhin nicht. Du als Imago bist das beherrschende Thema. Die JUNAGASH steht permanent mit den anderen Schiffen und mit den Juatafu-Robotern in Funkverbindung. Benguel und Juatafu werden nicht müde, einander zu versichern, daß durch dein Eintreffen die Zeit endlich reif geworden sei."
    „Man müßte sie über meine Situation aufklären", sagte Rhodan. „Wie steht es mit jenem
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