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1391 - Der Fürst des Feuers

Titel: 1391 - Der Fürst des Feuers
Autoren: Unbekannt
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nur aus Fortbewegungs-, beziehungsweise Handlungswerkzeugen zu bestehen. Perry murmelte etwas von einer „Spinne mit dreizehn Beinen", und in der Tat, der Robot hatte nur einen benguelkopfgroßen Körper, von dem die halbmeterlangen vielgelenkigen Glieder wie ein Strahlenkranz abstanden. Er konnte sie wahlweise als Handlungswerkzeuge oder zur Fortbewegung einsetzen. Letzteres tat er mit geradezu akrobatischer Leistung, indem er nämlich radschlagend vorwärts rollte, oder auch seitlich oder rückwärts. Perry irrte nur in einem Punkt, das dreizehnte Glied war gewissermaßen der „Kopf" des Robbst; in der kleinen Kugel am Ende des Gelenkarmes waren die Sicht-, Ortungs- und Kommunikationsgeräte untergebracht. „Seid ihr umprogrammierte Juatafu oder Hauri-Titrons?" erkundigte sich Perry in kameradschaftlichem Ton. „Wir sind eure Diener", sagte der Strahlenkranz-Robot und gestikulierte dabei mit fünf Gelenkarmen gleichzeitig, und Beodu fand, daß er dies im passenden Takt zu seinen Worten tat. „Habt ihr Namen oder irgendwelche Bezeichnungen, auf die ihr hört?" erkundigte sich Perry. „Keine Namen, keine Typisierung", sagte der große Robot. „Kommt mit uns, Geisterseher wartet."
    „Ja, gehen wir", stimmte Perry zu. „Ihr habt wohl nichts dagegen, wenn ich euch Namen gebe, oder? Ich nenne euch Adam und Zarathustra." Er deutete auf den Spinnen-Robot und sagte: „Du bist Zarathustra."
    Die Roboter erwiderten nichts. Adam übernahm die Spitze, Zarathustra bildete hinter Beodu den Abschluß. Es war optisch nicht zu erkennen, ob sie ihre Gefangenen mit schußbereiten Waffen in Schach hielten, zu unübersichtlich war ihr technisches Instrumentarium. Perry schien das egal zu sein, denn er ließ den Pikosyn seiner Netzkombination das erst gar nicht herausfinden.
    Beodu hatte sich angewöhnt, seinen Freund aus dem anderen Universum bei sich einfach Perry zu nennen, obwohl ihm diese vertrauliche Anrede nur selten über die Lippen seines Rüssels kam. Natürlich war er immer noch sein Waqian. Aber er war auch Imago, und Beodu hatte längst erkannt, daß dies ein viel bedeutungsvollerer Status war. Nur war Perry nicht seine Imago, sondern die der Benguel und Juatafu, so daß er ihn schlecht so nennen konnte. Darum verwendete er Perry bei sich für den Freund, mit Waqian drückte er seine Hochachtung vor ihm aus.
    Sie verließen die Schiffszelle, in der ihr Gefängnis lag, und durchquerten eine andere, größere durch einen langen geraden Korridor, der vermutlich auf Höhe der Mittelachse lag.
    Perry versuchte, Adam und Zarathustra in ein Gespräch zu verwickeln, aber sie beantworteten seine Fragen nicht. Beodu hörte Perry seltsamerweise nur wie aus weiter Ferne sprechen. Er verstand nicht die einzelnen Worte, sondern nur den Sinn des Gesagten. Was denn Afu-Metem mit den vielen Benguel gemacht hatte, die die zehn Schiffszellen im Zentrum der JUNAGASH bewohnten; hat Afu-Metem sie eliminiert, verjagt? Welche Stellung hat ein Geisterseher in der benguelischen Gesellschaft? Und so weiter und so fort.
    Die Worte wurden immer ferner. Beodu wunderte sich, warum Perry solche belanglosen Fragen stellte.
    Plötzlich scherte Adam in einen Seitenkorridor aus, aber Perry ging weiter. Und dann sah Beodu, daß sich der Robot verdoppelt hatte. Für einen Moment war er irritiert, aber dann klärte sich das Bild, das heißt, Rhodan und der Doppelgänger Adams, dem er gefolgt war, lösten sich in Nichts auf.
    Der Roboter Adam stand mit etwa zwanzig anderen Robotern in einem pompös eingerichteten Raum, dessen Wände und Decke mit Stoffbahnen behangen waren und der durch Vorhänge mehrfach unterteilt war. Alle Stoffe wiesen Symbole der benguelischen Astrologie auf, stellte Beodu fest.
    Und es waren auch an die zwanzig Benguel im Raum. Es mußte noch eine dritte Gruppe anwesend sein, Benguel oder Juatafu oder auch Vertreter irgendeiner anderen Art, doch waren sie durch die Vorhänge Beodus Sicht verborgen - sie verrieten ihre Anwesenheit nur durch eine Reihe undefinierbarer Geräusche.
    War es Stöhnen, Weinen, Jammern? Jawohl, es war dies alles zusammen und noch mehr. Das Wehklagen einer unbekannten Zahl gequälter Lebewesen.
    Es war noch etwas anwesend, das Beodu nicht sehen, sondern nur durch seine Ausstrahlung fühlen konnte. Er spürte die Aura einer geradezu elementaren Kraft ... Afu-Metem!
    Diese Erkenntnis traf Beodu wie ein Blitz.
    Afu-Metem war der Folterknecht, der unter Verwendung all seiner Machtmittel versuchte, diese Wesen
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