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1391 - Der Fürst des Feuers

Titel: 1391 - Der Fürst des Feuers
Autoren: Unbekannt
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dieser Ansprache gekommen. Das war die eine Seite. Die andere war, daß er sich endlich einmal mitteilen konnte. Und diese Chance wollte er sich trotz der offenen Drohungen des Fürsten des Feuers nicht entgehen lassen.
    Jedes einzelne Wort mußte gut durchdacht sein, um die imagosüchtigen Juatafu und Benguel anzusprechen, ohne gleichzeitig Afu-Metems Mißtrauen zu schüren.
    In der Formulierung „daß ich euch so lange warten lassen mußte" lag ein erster zaghafter Hinweis. Wenn Geisterseher an dieser Stelle argwöhnisch geworden war, so hatte er dies mit den folgenden Sätzen schnell wieder entkräften können. „Weiter! Wir sind des Wartens müde!" tönte ein Chor aus der unsichtbaren Menge der Zuhörer. „Die Zeit der Erfüllung ist nah. Wir haben auf sie und auf dich gewartet."
    Die Begeisterung schlug auf/ihn über, und für ein paar Sekunden ließ ihn dieses Gefühl seine eigentlichen Probleme als Gefangener Afu-Metems fast vergessen.
    Perry Rhodan gab sich einen inneren Ruck. „Es gibt stets gute und schlechte Zeiten, meine Freunde", setzte er seine Rede mit erhobener Stimme fort. „Es liegt an jedem einzelnen von euch, das Übel zu erkennen. Die Stunde des Glücks ist nah, die Zeit der Erfüllung. Aber vertraut nicht allein auf mich. Jeder von euch ist gefordert. Jeder von euch muß die Wahrheit erkennen. Das Glück kommt nicht von allein, und auch eine Imago sieht sich oft den Feinden ausgesetzt."
    Das waren schon deutlichere Hinweise, wenngleich er nichts Konkretes hatte verlauten lassen. Die Reaktion bei seiner Zuhörerschaft war eher kühl. Fast schien es, als habe er einen wunden Punkt berührt. „Ihr müßt nicht nur stark und wachsam sein", fuhr er fort. „Ihr müßt auch die Geduld, die ihr viele Generationen oder Existenzjahre in euch getragen habt, noch weiter stärken. Noch liegt vieles im argen.
    Doch verzagt nicht. Wir alle werden die gemeinsame Erfüllung erleben. Und wenn jeder einzelne von euch seine Stärke beweist, kommt diese Stunde näher und näher."
    Diesmal waren die Jubelrufe wieder lauter. Was die Imagosüchtigen brauchten, war nichts weiter als Zuspruch und Aufmunterung. In ihrem Wahn war es sehr schwierig, Mißtrauen gegenüber Geisterseher zu wecken.
    Perry Rhodan erkannte das und beschloß, noch deutlicher zu werden, gleichzeitig aber seine Warnung geschickt zu verpacken. „Meine Getreuen von den fernen und nahen Gestaden der ungezählten Sterne!" Er wählte bewußt diese blumige Sprache, die dem im Hexameron üblichen Wust an Formulierungen ähneln sollte. „Wir werden unseren gemeinsamen Weg gehen. Das Ziel ist nah, aber auch noch fern. Erinnert ihr euch der Worte der Vergangenheit? Jalem ikt tensor! (Nur Rhodan wußte, daß dies völlig sinnlose und leere Begriffe waren, die er willkürlich gewählt hatte.) Wir gehen unseren Weg. Wir leben mit der Geduld, der Hoffnung und der Freude. Oder Pjastolemom tann ontersp vehem? (Auch das ergab keinen Sinn.) Nur das Starke währt für die Ewigkeit. Und Ujast golimmar eter?"
    Und das war Sothalk, was zumindest die Juatafu-Roboter verstehen mußten. Es bedeutete: Ich bin hier gefangen! „Ihr versteht mich?" fragte er, ohne diesmal eine Scheinübersetzung zu liefern. Blinde Jubelrufe und rhythmisches Schreien nach Imago war die einzige Antwort. Mehr konnte er jetzt auch nicht erhoffen.
    Vor seinen Augen schälte sich aus der schemenhaften Umgebung der Symbolkopf Geistersehers heraus.
    Die ohnehin schon großen Augen wirkten übermächtig. Sie funkelten irritiert. „Das reicht für heute!" vernahm der Terraner emotionslos. „Sage noch einen freundlichen Satz zum vorläufigen Abschied, aber nichts mehr von Ujast golimmar eter. Verstanden?"
    Die unterschwellige Drohung war nicht zu überhören. „Bis bald, meine Getreuen", sagte Perry Rhodan brav. „Eure Imago wird sich schon bald wieder melden.
    Bis dahin festigt eure Geduld! Ich bleibe bei euch, und ich melde mich wieder!"
    Der Symbolkopf verschwand. Der Kontakt zu den imagosüchtigen Benguel und Juatafu-Robotern war beendet. Die Umgebung im Innern des Quartiers wurde wieder zur Gänze real.
    Beodu schlich niedergeschlagen auf den Terraner zu. „Ich habe nichts verstanden", jammerte der kleine Attavenno. „Was ist geschehen? Ich konnte dich nicht richtig hören."
    „Du hast wieder geträumt?" Rhodan legte einen Arm beruhigend um den Freund, aber der machte sich frei. „Nein, Waqian." Beodu wirkte sehr ernst. „Diesmal bestimmt nicht, auch wenn ich meine Träume nicht
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