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1391 - Der Fürst des Feuers

Titel: 1391 - Der Fürst des Feuers
Autoren: Unbekannt
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wohlbekannte Stimme in seiner Muttersprache. Die Aussprache war klar und von keinen Fremdlauten gestört, was bewies, daß der Sprecher keinen halborganischen Transthesizer trug. Er fügte hinzu: „Bist du auf einmal zu stolz ..."
    Den Rest konnte Beodu nicht mehr verstehen.
    Er wollte sagen: „Du bist tot, Ondrum, und du solltest es bleiben. Quäle mich nicht länger." Das hatte er sagen wollen, aber es kamen nur Laute einer fremden Sprache durch die künstlich eingebaute Transthesizer-Membrane seines Sprechorgans, einer Sprache, die so fremd war, daß er sie selbst nicht verstand.
    Ihm war jetzt klar, daß dies die Fortsetzung des Traumes aus dem Land der tausend Seen war, der damit geendet hatte, daß er in einen Tümpel stürzte... und nun befand er sich auf der anderen Seite des Wasserspiegels und des Lebens, in einer irrationalen Welt, in der er einem toten Freund begegnete, der ihm so entfremdet war, daß er dessen Sprache nicht mehr verstand und dem er sich auch nicht mitteilen konnte; ja, diese Welt war so verkehrt, daß er seine eigenen Worte nicht mehr verstand. Und wann würde er seinen eigenen Gedanken nicht mehr folgen können?
    Die Angst hielt ihn gepackt und drückte ihn auf den glitschigen Boden. Er mußte alle Kraft aufbieten, um die Kopfflügel heben und dem toten Freund ins Angesicht blicken zu können. Dies, so sagte er sich mit seinen letzten klaren Gedanken, war die einzige Möglichkeit, dem beginnenden Wahnsinn zu begegnen.
    Beodu erhob sich und stellte sich seinem toten Freund. Ondrum kräuselte den Lippenmund und deutete mit einem Arm in Richtung des Horizonts, in eine ungewisse Ferne, die irgendwo hinter dem Land Dooferson lag. Ondrum ergriff Beodus Hand und führte ihn auf diese Weise dem unbekannten Ziel entgegen.
    Sie wanderten lange durch das Land der tausend Seen. Wann immer Beodu von den Ufern aus die spiegelglatten Wasseroberflächen betrachtete, bot sich ihm stets ein Kaleidoskop aus einer Fülle von beweglichen Bildern.
    Ihm war, als blicke er gleichzeitig in Welten aus verschiedenen Dimensionen und Zeiten. Die Bilder hielten sich jeweils nur Bruchteile von Sekunden lang und lösten einander in solch rascher Folge ab, daß Beodu außerstande war, sie zu behalten und geistig zu verarbeiten.
    Nur zwei Szenen, die gleichzeitig abliefen, blieben ihm im Gedächtnis. Er sah sich und Perry und die beiden Roboter Adam und Zett durch die Räumlichkeiten des JUNAGASH-Innensektors gehen und anschließend Änderungen vornehmen: Trennwände wurden versetzt, Einrichtungsgegenstände aus den Lagerbeständen der Benguel herbeigeschafft und zweckmäßig aufgestellt. Daneben sah er, wie Benguel und Juatafu unter den Foltern von Afu-Metem litten ... diese Bilder waren jedoch sehr verschwommen.
    Es mußten Tage vergangen sein, bis Beodu an der Hand seines toten Freundes das Land Dooferson hinter sich gelassen hatte. Vor ihnen lag ein in dichten Nebel gehülltes Land.
    Ondrum wandte sich ihm zu und sagte etwas zu ihm, das er nicht verstehen konnte, das aber überaus verheißungsvoll klang. Die unverstandenen Worte versetzten Beodu in bange Erwartung.
    Ondrum kam ihm beim Sprechen näher und näher, bis sich ihre Rüssel fast berührten und sie Augenkontakt hatten.
    In diesem Moment wurde Ondrum allmählich zu einem anderen.
    Der tote Freund bekam das Gesicht eines anderen Freundes. Dieses nichtattavennische Gesicht schnitt eine Grimasse, die Beodu vertraut war und die er als freundlichen Ausdruck der fremden Körpersprache deuten konnte. „Das muß ja ein furchtbarer Alptraum gewesen sein, der dich geplagt hat", sagte Perry. „Handelte er wiederum von deinem toten Freund?"
    Da wußte Beodu, daß er dem Traum fürs erste entronnen war. Als er sich auf seinem Lager jedoch zur Seite drehte und den Raum hinter Perry sah, da glaubte er, daß ein anderer Alptraum ihn eingefangen habe.
    Er befand sich in einer ihm völlig fremden Umgebung. Dies war nicht die kahle Unterkunft an Bord des Benguel-Schiffes, die ihnen Afu-Metem zugewiesen hatte. Es war das herrschaftliche Gemach eines Plutokraten von Ven. „Wir mußten einige Tage ganz schön schuften", sagte Perry lächelnd. „Aber es hat sich gelohnt. Jetzt ist unser Gefängnis einigermaßen wohnlich."
    Einige Tage ..., dachte Beodu. Hatte er so lange geträumt?
     
    3.
     
    Perry Rhodan hörte Beodus Erzählung mit wachsendem Staunen zu. Gleichzeitig wuchs aber auch seine Sorge um den Attavenno. Es schien, daß seine psionische Aufladung in DORIFER
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