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1391 - Der Fürst des Feuers

Titel: 1391 - Der Fürst des Feuers
Autoren: Unbekannt
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abgelenkt werden. Perry hatte zudem noch die zusätzliche Chance, die Schaltpläne der Benguel-Schiffe zu bekommen, so daß sich vielleicht die Möglichkeit ergab, die technischen Anlagen zu nutzen. „Komm, Zett, führe mich durch dieses Schiff", forderte der Attavenno seinen robotischen Diener auf, als sie allein waren. „Ich möchte mir erst einmal einen Überblick verschaffen. Besichtigen wir die angrenzenden Räume."
    Beodu ging voran durch das niedrige Schott. Als er sich auf dem Korridor nach seinem robotischen Diener umdrehte, sah er an seiner Stelle Perry. Sein Freund aus Meekorah mußte den Kopf ein wenig einziehen, um ihn sich nicht am Schott zu stoßen.
    Seltsam, dachte er noch, daß ihm das auf dem Weg zu Afu-Metem nicht aufgefallen war, sondern erst jetzt ... Aber war es nicht noch seltsamer, daß an die Stelle von Zett Perry getreten war?
    Wieso sah er den terranischen Freund vor sich, obwohl er gerade unterwegs in die Kommandozentrale war? Perry dagegen schien ihn nicht zu sehen, denn er strebte geradewegs auf ihn zu, wollte durch ihn hindurchgehen. Und als es zu dieser unglaublichen körperlosen Berührung kam, hörte Beodu Perrys Gedanken. ... bei dem Treffen mit der Benguel-Delegation muß ich dem Altweisen unbedingt versteckte Hinweise geben. Die Benguel müssen erfahren ...
    Perry hatte sich in Nichts aufgelöst, und Beodu sagte zu Zett, obwohl er sich dieser Absicht gar nicht bewußt war, gerade: „Wer warst du eigentlich, bevor Geisterseher kam. Du warst doch nicht auch vorher schon sein Werkzeug, oder?"
    Zett hatte seine Gelenkarme etwas eingezogen, als er durch das Schott rotierte. Jetzt fuhr er sie zu Überlänge aus und überragte Beodu um einiges. Zett rief mit völlig veränderter Stimme und wie in Panik: „Wir sind allein und werden in Einsamkeit sterben!"
    Als in Beodus Rücken plötzlich ein Geschrei aufbrandete, wirbelte er herum und sah voller Unglauben eine Gruppe von Benguel auf sich zukommen.
    Es war der Altweise, das Oberhaupt der Junagash-Benguel, der die Gruppe anführte, die durch den Korridor in seine Richtung drängte.
    Beodu hatte ihn erst einmal gesehen, als er Perry auf der LEDA über Bildfunk angerufen hatte. Aber er erkannte ihn sofort.
    Er rannte durch Beodu hindurch, der sich auf einmal hinter Zett wiederfand, Die Benguel drängten den Juatafu-Roboter in den sechseckigen Raum zurück, der Beodu und Perry jetzt als Unterkunft diente... War dieses „Jetzt" vor oder nach den Ereignissen, die Beodu gerade erlebte? „Es steht in den Sternen, daß dies der Ort der Sammlung ist", sagte Zett zu den ihn bedrängenden Benguel. „Und wir alle wissen, daß mein Bruder Bilgeron Imago gesehen hat und weiß, daß die Imago hier eintreffen wird, um die Zeit der Reife einzuläuten. Nur werden wir dies nicht mehr erleben. Brüder, wir vergehen in Isolation und Einsamkeit ..."
    Dunkelheit senkte sich über diese Szene, die aus der Vergangenheit stammen mußte, denn aus Zetts Worten ging hervor, daß Perry noch nicht an Bord war.
    Beodu verlor den Boden unter den Füßen. Er schien zu schweben, irgend etwas trug ihn durch eine Dunkelheit, die Beodu nicht einmal als nachtsichtiger Attavenno mit den Augen durchdringen konnte.
    Er erahnte die Bewegung mehr als er sie spürte. Es gab keine Hindernisse, die sich ihm in den Weg stellten. Vielleicht, so dachte er, durchquerte er auch nicht Räume, sondern glitt mit seinem Geist durch die Zeit.
    Und dann fiel er und landete bäuchlings auf nachgiebigem, sumpfigem Boden. Seine Augen sahen das schlammige Ufer, das schüttere Gras zu Füßen des Stammes eines Krüppelbaumes mit seiner dichten, verwachsenen Krone aus ineinanderverstrickten Ästen und lanzettartigen Blättern.
    Beodu spürte die Nässe seinen Körper durchdringen, und ihn fröstelte vor Kälte. Sein Atem ging rasselnd, und er spürte ein feuchtes Sickern in seiner Kehle. Er drehte die Kopfflügel so, daß seine Augen nach hinten blicken konnten. Und da sah er, daß er mit dem ganzen Körper in einem Tümpel lag und nur das Rüsselende mit dem Mund und die Augen aus dem Wasser ragten.
    Er zog sich ans Ufer und wrang seinen tropfnassen Umhang aus.
    Es war Tag im Lande Dooferson. Umbril brannte vom Himmel. Ein Schatten schob sich vor die Mutter Sonne, fiel auf ihn. Wieder schauderte ihn vor, Kälte, obwohl die Luft heiß war. Er wagte nicht aufzublicken, hielt die Augen krampfhaft geschlossen. „Na, mein müder Freund, du hast aber ein ausgiebiges Bad genommen", sagte eine
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