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1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

Titel: 1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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gehören.«
    »Das ist richtig.«
    »Dann werden Sie die beiden auch noch herschaffen, denke ich mir.«
    »Irrtum!« Saladin sprach lauter und voller Häme. »Sinclair und Suko brauchte ich nicht zu holen. Um sie hat sich bereits der Schwarze Tod gekümmert. Es ist uns gelungen, die Falle perfekt aufzubauen, und sie schlug von zwei Seiten zu. Die eine Seite befand sich in Wales, und dort sind Sinclair und sein Kollege uns ins Netz gegangen.«
    Sir James nahm die nicht eben frohe Botschaft stoisch nickend zur Kenntnis. Dass er trotzdem Zweifel hatte, bewies die nächste Frage:
    »Und wo stecken die beiden jetzt? Eigentlich müssten sie ja bei uns sein.«
    »Das ist unmöglich«, antwortete Saladin mit einem schmierigen Lächeln auf den Lippen.
    »Warum das?«
    »Weil Sinclair und Suko bereits im Feuer des neuen Atlantis zu schwarzen Skeletten verbrannt sind…«
    ***
    Für uns war es immer wieder ein Phänomen, dass es einer Gestalt wie dem Schwarzen Tod gelang, mit Menschen zu kommunizieren.
    Das monströse Gerippe beherrschte dieselbe Sprache wie wir, und als er nun sprach, war jedes Wort von einem düsteren Echo begleitet, das durch unsere Ohren zitterte. »Es ist gut, wenn man Verbündete hat, die Fallen aufbauen können. Das Alte und das Moderne… Man hat mir gezeigt, dass es eine Allianz eingehen kann, und tatsächlich, ich habe euch in meiner Welt, und ich brauchte euch nicht erst zu entführen. Ihr seid freiwillig erschienen. Fast kann ich es noch immer nicht glauben.«
    Leider stimmte es. Wir waren so gut wie freiwillig gekommen. Er war ja unser Todfeind. Ihn zu jagen und zu vernichten, stand an erster Stelle.
    Nach diesen Worten überkam mich das Gefühl, dass diese Begegnung auf einen Endkampf hinauslief. Sein neues Atlantis hatte er sich aufgebaut. Jetzt wollte er sich seiner Feinde entledigen, damit er störungsfrei regieren konnte.
    Da standen Suko und ich an erster Stelle. So hatte er mit seinem Prolog nicht mal Unrecht.
    »Wir haben verstanden!«, rief ich zurück. »Aber wir würden beide gern wissen, wie es weitergehen soll. Was hast du vor? Du kennst doch unsere Neugier.«
    »Sicher. Das war früher so, Geisterjäger, das ist auch so geblieben. Es gibt nur einen großen Unterschied zu den früheren Zeiten. Wir stehen hier in meiner Welt, die ich beherrsche. Und es wird das letzte Duell als Wiederholung geben. Nur diesmal ohne den Bumerang, Sinclair. Du wirst dich also anders gegen mich wehren müssen, und ich bin gespannt, ob dir das gelingt. Ich hatte erst vorgehabt, dich mit meiner Sense aufzuschlitzen. Dann aber ist mir eine bessere Idee gekommen. Ich will dich zwar tot, aber trotzdem irgendwo auch lebend, und aus diesem Grunde habe ich meine Pläne geändert. Dir und Suko werde ich das Feuer schicken. Das Feuer des Schwarzen Tods, das euch nicht verbrennt, sondern euch verändert. Ja, es wird euch verändern. Es wird über euch kommen. Es wird euch die Haut von den Knochen brennen, aber es wird eure Skelette erhalten. Ich will, dass ihr danach so ausseht wie meine Begleiter. Genau das habe ich als euer Schicksal vorgesehen.«
    Klar, ich hätte es mir denken können. Anders konnte er sich einfach nicht verhalten. Es würde ihm ein satanisches Vergnügen sein, uns in dieser Art zu erleben, und ich merkte, wie sich eine bestimmte Gegend in meinem Hals allmählich zuzog. Unwillkürlich wandte sich mein Blick von der skelettierten Gestalt ab, und ich beobachtete deren nahe Umgebung, wo sich die Flammen weiterhin als Wolken zusammengefunden hatten und sich auf der Stelle drehten, als wären sie gewaltige Kreisel und Kugeln, die nur darauf lauerten, auf bestimmte Ziele geschleudert zu werden.
    An seiner Gestalt und in seinem Gesicht gab es keine Veränderung. Es blieb knochig, gefühllos und böse, und er schwenkte seine verdammte Sense mit der ihm eigenen Lässigkeit und absolut siegessicher.
    Für ihn waren wir bereits so gut wie tot…
    ***
    Es war eine höllische Antwort, und Glenda schrie leise auf. Sie schlug sofort ihre Hand gegen die Lippen und schloss dabei die Augen.
    Sir James sagte nichts. Er merkte nur, dass ihm das Blut in den Kopf schoss. Auf seiner Stirn bildete sich Schweiß, der sich dort als dicke Tropfen abzeichnete.
    »He, warum sagen Sie nichts, Sir James?«
    »Ich denke nach.«
    »Worüber?«
    »Ob Sie gelogen haben?«
    Saladin konnte nicht anders. Er musste lachen und deutete dabei auf Glenda Perkins. »Fragen Sie Ihre Assistentin, Sir James. Los, sprechen Sie Glenda darauf
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