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1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

Titel: 1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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kalter Schauer über den Rücken, als ich ihn jetzt wieder sah. Sein Erscheinen war immer etwas Besonderes, auch zu diesem Zeitpunkt, da es bewies, dass wir uns nicht mehr in unserer normalen Welt befanden. Wir hatten die Grenze überschritten.
    Das große Skelett zeigte sich mit all seiner schaurigen Pracht.
    Stand es, schwebte es? Weder Suko noch ich wussten es zu sagen.
    Der Schwarze Tod beherrschte sämtliche Tricks. In seinem neuen Atlantis konnte er regieren. Da brauchte er keinen Feind zu fürchten.
    Früher war das anders gewesen. Da hatte er Feinde gehabt. Leider war er letztendlich der große Sieger geblieben.
    Natürlich waren wir davon überzeugt, dass auch er uns längst entdeckt hatte. Der große Spaß würde für ihn jetzt beginnen.
    Er stand oder schwebte in dem Feuer, das ihn nicht verbrannte und nicht mal ansengte. So etwas war mir nicht unbekannt, denn ich kannte ebenfalls verschiedene Arten von Feuer. Das normale, auch das höllische, das ich schon öfter durch mein Kreuz gelöscht hatte.
    Hier war mein Kreuz, meine mächtigste Waffe, völlig wertlos. In dieser Welt mussten wir uns etwas einfallen lassen, und es war fraglich, ob wir diesen gewaltigen Wogen entfliehen konnten.
    Von einer Hitze, die auf uns hätte niederwabern müssen, war nichts zu spüren. Entweder befanden wir uns zu weit entfernt oder hatten es auch hier mit keinem normalen Feuer zu tun. Das konnte noch sehr wichtig werden.
    Zunächst war für uns nur der Schwarze Tod wichtig. Er zeichnete sich deutlich über uns ab. Und er war nicht allein, denn plötzlich entdeckten wir die Bewegungen im Hintergrund. Aber nicht außerhalb der Glut, sondern in deren Innern.
    Dort sammelte sich etwas an. Beim ersten Hinschauen dachten wir an große Vögel, was natürlich ein Irrtum war, denn es waren die vier Flugdrachen, die nicht nur durch die Luft glitten, sie durchschnitten auch die Flammenwand, ohne dass etwas passierte.
    Klar, dass ihnen die Brunst nichts anhaben konnte. Sie hatten sie bereits durchquert, und durch sie waren sie zu dem geworden, was wir jetzt sahen.
    »Siehst du unsere Freunde, John?«
    Ich lachte scharf auf. »Und ob ich sie sehe.«
    »Dann solltest du dich darauf einrichten, dass auch wir bald so aussehen werden, falls uns nicht rechtzeitig etwas einfällt.«
    »Hast Recht. Wir sollten etwas unternehmen.«
    »Toll. Dann mach bitte mal ‘nen Vorschlag.«
    Den machte ich nicht. Unser Gespräch war schon aus einem gewissen Galgenhumor geboren worden. Denn in einem Kampf ›Mann gegen Mann‹ gegen den Schwarzen Tod hatten wir kaum eine Chance. Das hatte ich schon öfter einsehen müssen, als es mir nur mit Glück gelungen war, seiner verfluchten Sense zu entkommen, die der Schwarze Tod auch jetzt nicht vergessen hatte. Er hielt sie in seinen Knochenfäusten. Er hatte sie halb erhoben, und er sah aus, als wollte er jeden Augenblick damit zuschlagen.
    Noch war er zu weit entfernt. Zudem hatte er auf seine vier Helfer gewartet, die an seiner Seite blieben.
    Bis sich auch der gewaltige Dämon in Bewegung setzte. Er drückte seinen mächtigen Körper voran und dabei genau in das Feuer hinein. So sah es für uns aus. Dass er schon längst von Flammen umgeben war, war jetzt unwichtig geworden. Wir sahen nur, wie er seinen mächtigen Körper vorandrückte, ohne dass sich bei ihm irgendwelche Flügel oder Schwingen bewegten.
    Er war einfach furchteinflößend. Er war ein schauriges Gebilde, das überhaupt nicht in die menschliche Welt hineingehörte. Er passte nicht dazu, und selbst in der anderen Welt war es für mich so etwas wie ein Fremdkörper.
    Ich hatte gedacht, dass der Schwarze Tod das Feuer verlassen würde, was nicht passierte. Er blieb in den Flammenwolken, sodass es aussah, als würde er sie mitbringen, und sie glitten natürlich näher an uns heran. Eine Wärme oder ein Hitzestrahl war trotzdem nicht zu spüren, was uns allerdings nicht fröhlicher machte.
    »Wir sollten uns etwas einfallen lassen, John!«
    »Gut. Wie lautet dein Vorschlag?«
    »Hast du schon mal an Flucht gedacht?«
    »Hab ich. Und wohin?«
    »Zum Wagen.«
    »Dann lauf vor. Wenn du ihn findest, ruf mich.«
    »Was soll das jetzt heißen?«
    »Der Wagen ist nicht mehr da, Suko. Oder besser ausgedrückt: Wir sind nicht mehr da!«
    »Du gehst davon aus, dass wir uns nicht mehr in unserer Welt befinden?«
    »Genau, mein Freund.«
    Wir hatten uns durch die Unterhaltung abgelenkt. Jetzt meldete sich der Schwarze Tod, aber der sprach nicht, sondern schickte
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